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„In Düsseldorf haben wir Super-Möglichkeiten“

3x3 Basketball: Theresa Simon im Interview

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Theresa Simon zählt zu den besten und erfolgreichsten Nachwuchsspielerinnen in der Sportart 3×3 Basketball. Sie ist Nationalspielerin und hat die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio nur knapp verpasst. Wir sprachen mit der 22-Jährigen, die auch noch mit den Blue Dolphins Marburg in der Basketball-Bundesliga aktiv ist.

Frau Simon, wie geht es Ihnen derzeit?
Theresa Simon: Mir geht es gut, ich genieße gerade ein paar freie Tage. Das ist eine kurze Zeit ohne Training, für die Uni muss ich trotzdem etwas tun. Ich studiere Bewegung- und Sportswissenschaft in Marburg. Ich bin im vierten Semester und habe das Glück, dass das Studium noch online abläuft, so dass ich die meisten Turniere mitspielen kann. So kann ich die Abgabetermine einhalten, bis es dann wieder praktische Sachen geben wird. Die Uni ist da sehr tolerant und akzeptiert das. Man muss aber dafür natürlich Bescheinigungen einreichen.

Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass Sie den Spaß am 3×3 Basketball entdeckt haben?
Simon: Es ist einfach ein cooler Sport. In meinem ein erstes Profijahr, nachdem ich die ganze Jugend in Wolfenbüttel verbracht habe, kam ich nach Göttingen in die Bundesliga. Als quasi guter Einstieg ins Team haben mich Mannschaftskameradinnen 2018 gefragt, ob ich nicht Lust habe, bei den Deutschen Meisterschaften 3×3 Basketball mitzuspielen. Sie brauchten noch eine Spielerin. Warum nicht, habe ich mir gedacht. So habe ich einfach mal mitgespielt. Bei diesem Turnier war auch das deutsche Nationalteam dabei. Im Finale haben wir diese Mannschaft dann geschlagen und sind Deutscher Meister geworden.

Thersa Simon beim Wurf. Foto: Kenny Beele

Das heißt, Sie haben direkt den Bundestrainer überzeugt?
Simon: Ja, der Bundestrainer hat mich darauf angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, in der Nationalmannschaft zu spielen. Noch kann ich auch ein Jahr für das U23-Nationalteam auflaufen. 

Was hat Sie dann so beim 3×3 Basketball so gereizt?
Simon: Es ist auf jeden Fall intensiver als das Fünf-gegen-Fünf-Basketball. Und es ist physischer. Die Schiedsrichter pfeifen nicht jedes kleine Foul. Man kann mehr mit dem Körper spielen, wobei Basketball ja eher als der körperlose Sport bezeichnet wird. Da kann es wirklich super zur Sache gehen. Es herrscht eine andere Atmosphäre, es läuft Musik dabei. Man kann halt freier zocken und ist mehr auf sich gestellt. Der Coach darf nicht aktiv einwirken während des Spiels. Ich bin halt eine Zockerin und bin eine Spielerin mit viel Energie. Gerade in der Verteidigung habe ich wohl überzeugen können.

Aber es ist auch für Sie noch eine Teamsportart…
Simon: Ja natürlich, das kann man vor allem dann feststellen, wenn man Mannschaften sieht, die noch länger zusammen sind und sich sehr gut verstehen. Die spielen dann aber auch in einer kleineren Rotation und sind ganz auf 3×3 konzentriert, wohingegen wir noch auch noch im Verein im normalen Basketball unterwegs sind. Wenn man wie im Schlaf harmoniert und ein Super-Zusammenspiel hat, ist das natürlich von Vorteil.

Mannschaftsbild mit Trainer: Stefanie Grigoleit, Theresa Simon, Matthias Weber, Svenja Brunckhorst, Satou Sabally, v.l. – Foto: Kenny Beele

Ist es noch möglich, überhaupt den normalen Basketball-Sport noch „nebenbei“ zu betreiben?
Simon: Ich spiele im Winter in der Basketball-Bundesliga für Marburg. Ein kompletter Umstieg ist es nicht. Natürlich empfindet man es so, dass ganz schön viel los auf dem Spielfeld ist. Da ich Teamspielerin bin, hilft das auch beim normalen Basketball. Ich bekomme schon mal das eine oder andere Foul abgepfiffen, weil ich halt körperlich spiele und oft die Stärkere bin. Falls sich meine Gegenspielerinnen darauf gut einstellen, muss ich halt mehr aufpassen.

Wie kam es zu der Verbindung mit Düsseldorf?
Simon: Das kam durch Emre Atsür, den Bundestrainer der U23-Nationalmannschaft. Düsseldorf hat uns dann die Möglichkeit gegeben, hier zu trainieren und für die Stadt zu spielen. Dort haben wir auch für die Olympia-Quali auf den guten Plätzen trainieren können. Da haben wir Super-Möglichkeiten. Das war und ist mega cool.

Olympia wurde leider verpasst…
Simon: Ja, leider. Wir hatten eine etwas unglückliche Gruppen-Auslosung und mussten gegen die USA und Frankreich antreten. Die waren on the point ready, obwohl wir gut mithalten konnten. Das haben wir dann nicht geschafft, auch eine weitere Konstellation für eine weitere Quali-Chance hat sich für uns nicht ergeben. Jetzt findet noch die U23-Nations League statt, und im September fahre ich noch zur U 23-WM. Bei den beiden ersten Malen bei dieser WM haben wir es dabei immer unter die Top-Five geschafft, daran würde ich gerne wieder ansetzen und noch einen Schritt nach vorne machen.

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