D.SPORTS

Home of Sports

Iyohas zweiter Start bei Fortuna

In Aue muss der 23-Jährige wohl pausieren

Emmanuel Iyoha steht immr noch nicht wieder zur Verfügung. Foto: Beele

von Norbert Krings

Emmanuel Iyoha ist zurück. Und nicht nur das. Das Fortuna-Eigengewächs, das zuletzt zweimal ausgeliehen war und am Montag in Braunschweig wieder eingreifen durfte, hat den Vertrag in Düsseldorf um drei Jahre verlängert. „Ich fühle mich hier einfach rundherum wohl. Dieses Heimatgefühl kann man nicht ersetzen“, sagt der Fortuna-Stürmer, der trotz seiner jungen Jahre schon viel erlebt hat. Jetzt braucht er erst einmal Ruhe in seiner Vita.

Wie heißt der Spruch so schön? „Eine Reise in die eigene Vergangenheit“. So hätte das Spiel in Aue für Emmanuel Iyoha umschrieben werden können. Eine Saison spielte er dort, erwarb sich Spielpraxis beim tapferen Underdog der 2. Fußball-Bundesliga und einige Freundschaften, die bis heute gehalten haben. Nun konzentriert sich der 23-Jährige aber ganz auf den Erfolg mit Fortuna Düsseldorf. Er hätte zu gerne von Anfang an gespielt…

„Mir geht es wieder richtig gut“, sagte Iyoha noch am Dienstag und führte das vor allem auf seine 30 Minuten Einsatzzeit beim Spiel der Fortuna am Montag in Braunschweig zurück. „Endlich habe ich mal wieder den Rasen während eines Spiels geschnuppert. Das war ja quasi mein zweites Debüt für die Fortuna“. Nach dem Wettkampf-Einsatz nahm er auch die normalen körperlichen Beeinträchtigungen nach der langen Wettkampfpause gerne in Kauf. „Das sind die schönsten Muskelverspannungen, die ich seit langer Zeit hatte.“ Doch bei der Trainingseinheit am Donnerstag waren die Probleme so groß, dass er aussetzen musste und wahrscheinlich für das Spiel in Aue, aus seiner Sicht leider, nicht für einen Einsatz bei seiner Rückkehr in Frage kommt

 „Der Gang zum Kühlschrank war ein einziger Kraftakt“

Vier Monate war Iyoha ganz außer Gefecht. Erst war es eine Corona-Ansteckung nach dem ersten Testspiel in Meerbusch, dann kam die bittere Nachricht, dass der gebürtige Düsseldorfer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist. Wie er es selbst beschreibt, hatte ihn diese Erkrankung „wie aus dem Nichts“ getroffen. Es war für ihn etwas, worunter er sich zunächst nichts vorstellen konnte. „Warum sagen mir die Ärzte, dass ich noch nicht einmal spazieren gehen darf“, fragte er sich. „Es ging aber auch einfach gar nichts. Der Gang zum Kühlschrank war ein einziger Kraftakt.“

„Emma“ ist rückblickend sehr froh, dass er so wichtige und richtige Ratgeber um sich herum hatte, um mit der Situation besser fertig zu werden. „Das hat mir sehr geholfen, da durch zu kommen. Und nach zwei Monaten konnte ich mich sportlich endlich wieder ein wenig betätigen“, erklärte Iyoha, der die eine oder andere Horrorgeschichte über diese Krankheit natürlich zur Kenntnis genommen hatte. Aber seine positive Lebenseinstellung und der Glauben daran, wieder ganz fit zu werden, war ein Anker. „Der langfristige Fokus war ganz wichtig, um nicht daran zu verzweifeln.“

Das mittelfristige Ziel ist, bei Fortuna Stammspieler zu werden

Jetzt wieder das Kribbeln zu spüren, diese positive Aufregung, das ist das Schönste, was einem Fußballer passieren könne, meint der 23-Jährige, der in Braunschweig wieder das „echte Leben“ spürte und sich insgesamt überraschend schnell wieder wohl gefühlt hatte. Selbst die Tempoläufe hätten aus seiner Sicht sehr gut funktioniert. Zweitliga-Spiel Nummer 82 hätte aus dieser Sicht also ruhig kommen dürfen.

Fortan kann Iyoha an der Verwirklichung seiner Ziele arbeiten. „Ich will endlich mein erstes Pflichtspieltor für die Fortuna erzielen“, sagt er. „Kurz- und mittelfristig ist es mein Traum, mit meinem Verein in die Bundesliga aufzusteigen.“ Aber auch selbst in den Spielfluss zu kommen und mit der Mannschaft zusammenzuwachsen und sich im Team festzuspielen, sind für ihn wichtig. Er möchte einfach bei Fortuna zum Stammspieler werden und sich in Ruhe über eine Saison hinaus entwickeln können.

Und jetzt sollte es nach Aue gehen. Bereits auf der Bus-Rückfahrt aus Braunschweig hatte er den Ex-Kollegen im Erzgebirge, Florian Krüger, angetextet und mit diesem ein wenig rumgefrotzelt. „Für mich ist das am Samstag ein persönlicher Anreiz, ihnen zu zeigen, dass ich mich weiterentwickelt habe“, erklärte Fortunas Stürmer, dem diese Woche ein Happy-End in Sachsen jedoch wohl verwehrt sein wird. Aber auch jetzt hat er die Geduld, auf seine nächste Chance zu warten.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter