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Jahresrück- und Ausblick DEG: Exklusives Interview mit Geschäftsführer Paul Specht

„2015 war ein phantastisches Jahr für die DEG!  Wir freuen uns auf 2016!“

Paul Specht
Paul Specht

Die DEG blickt auf ein beeindruckendes 2015 zurück. Was waren Ihre Highlights?
Paul Specht: Erster Höhepunkt des Jahres war das DEL Winter Game 2015 am 10. Januar. Wir haben an diesem Tag mit 51.125 Besuchern in der ESPRIT arena das Konzert von Mando Diao, das emotionale Feuerwerk und natürlich den Derbysieg gegen unseren ewigen Rivalen, die Kölner Haie, gefeiert. Insgesamt eindeutig einer der Höhepunkte der jüngeren DEG-Geschichte.

Aber auch die folgenden Monate brachten viele Gänsehautmomente.
Absolut. In der Schlussphase der Saison haben wir eine tolle Aufholjagd hingelegt und noch einen sensationellen fünften Platz erreicht. Die anschließende Viertelfinalserie gegen Hamburg war ein irres Erlebnis. Sieben enge und umkämpfte Spiele mit knappem Ausgang und jeweils vor mehr als 10.000 Besuchern im ISS DOME. Das war beste Werbung für Eishockey und die DEG!

Und nach dem Sieg in Spiel 7 stand die DEG plötzlich im Halbfinale…  
Damit hätte vorher niemand gerechnet. Man darf nicht vergessen, wo wir herkommen. Schließlich hatte die DEG die beiden Saisons davor abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz abgeschlossen. Und jetzt standen wir plötzlich unter den letzten Vier. Unglaublich! Auch dieses Halbfinale war hochklassig und emotional. Am Ende hat es aber nicht ganz gereicht. Es war dennoch eine herausragende Saison 2014/15, in der wir uns auch erstmals für die europäische Elite-Liga qualifiziert haben: Die Champions Hockey League!

Die Sommerpause hat die DEG für strukturelle Veränderungen genutzt. Wie sahen diese aus?
Wir haben in den folgenden Monaten viele Weichen neu gestellt. Im Umfeld der Mannschaft haben wir strukturelle Veränderungen vorgenommen, einen Kraftraum im ISS DOME eingerichtet und das Trainerteam um den Torwartcoach Michael Elmer verstärkt. Die Sportliche Leitung hat zudem die Mannschaft punktuell verändert und verbessert. Die DEG hat sowohl erfahrene Akteure aus der Liga, als auch wieder junge, hungrige Talente verpflichtet.

„Für mich ist Christof Kreutzer die Idealbesetzung!“

Welche Rolle spielt dabei das Trainerteam Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter?
Die kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Christof Kreutzer ist ein junger, deutscher Trainer. Es war für viele Beobachter zunächst ein ungewöhnlicher Schritt, einem Trainer, der in diesem Amt in der DEL neu war, die gesamte Verantwortung zu übertragen. Aber er hat dieses Vertrauen zu mehr als 100 Prozent gerechtfertigt. Er ist eine absolute Identifikationsfigur und seit mehr als 40 Jahren bei der DEG. Dazu lebt und liebt er Eishockey. Für mich ist er die Idealbesetzung. Auch sein Co-Trainer Tobias Abstreiter ist ein Gewinn. Als absoluter Fachmann ist er eine wichtige Ergänzung zu Christof. Zusammen bilden sie ein tolles Duo. Die Wertschätzung, die Beide im deutschen Eishockey genießen, ist auch mit ihrer Berufung ins Coaching-Team der Nationalmannschaft durch Bundestrainer Marco Sturm deutlich geworden. Das macht uns sehr stolz.

Die Saison 2015/16 begann mit den Spielen in der Champions Hockey League. Wie haben Sie diese „Europa-Tour“ erlebt?
Das war ein tolles Erlebnis für die gesamte DEG. Und sehr wichtig für den gesamten Club. Wir konnten die ‚Marke DEG“ auf europäischer Bühne präsentieren und unsere Substanz stärken. Ich habe mich auch sehr gefreut, dass wir von allen teilnehmenden Clubs in Europa den zweithöchsten Zuschauerschnitt hatten. Das Erreichen der Playoff-Runde war ein sehr gutes Ergebnis. Ausgeschieden sind wir übrigens gegen Kärpät Oulu. Die stehen jetzt im Halbfinale der CHL.

Anschließend folgte die DEL-Saison 2015/16. Die DEG hatte wieder die Playoffs als Ziel herausgegeben. Wie waren Sie mit dem Start zufrieden?
Wir sind solide in diese Spielzeit gestartet. Neben berauschenden Siegen gab es auch kleinere Rückschläge. Die Mannschaft musste sich erst finden und manche Abläufe mussten sich erst einspielen. Nach 20 Spielen waren wir aber absolut im Soll. Wir waren zu keinem Zeitpunkt unruhig.

„Die Mischung in diesem Team macht einfach Spaß!“  

Und dann kam die „Novemberrevolution“!
So kann man es bezeichnen. Die Serie begann mit einem 6:3-Derbysieg in Köln, wir gewannen Spiel auf Spiel, schossen Tor auf Tor und begeisterten immer mehr Zuschauer! Der Lohn zum Jahresende: Durch elf Erfolge in zwölf Spielen waren wir schließlich an der Tabellenspitze. Wir sind das erste Mal seit Dezember 2010 Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga!

Welche Spieler haben Sie besonders überzeugt?
Ich möchte eigentlich keinen herausheben, das Team ist eine tolle Einheit. Aber natürlich freut es mich unheimlich, dass wir mit Bernhard Ebner und Stephan Daschner zwei starke Nationalspieler etablieren konnten. Zudem ist Mathias Niederberger als Torwart voll eingeschlagen und statistisch unter den besten 3 der Liga. Er ist von unseren Fans zum MVP der ersten Saisonhälfte gewählt worden. Auch Spielern wie Norm Milley – der vielleicht beste Passgeber der DEL – und Rob Collins schaut man gerne zu. Dazu die vielen Talente wie Maxi Kammerer, Marcel Brandt oder Manuel Strodel – die Mischung in diesem Team macht einfach Spaß!

Wie sind Sie mit der Zuschauerentwicklung zufrieden?
Sehr, obwohl es natürlich immer noch mehr Fans sein könnten. Wir haben unseren Schnitt sehr deutlich erhöhen können. Ich bin aber überzeugt, dass sich diese Zahlen noch steigern lassen. Wir unterstützen das mit vielen Aktionen und Angeboten. Mein Traum ist eine sehr hohe Auslastung des ISS DOME – wie in den großen, alten Zeiten. Das wollen wir wieder erreichen.

„Werdet Teil dieser tollen Erfolgsgeschichte!“

Warum haben Sie Sponsoren und Partner neu gewinnen können?
Durch die Erfolge und den Aufschwung spüren wir natürlich auch bei der Suche nach neuen Partnern viel Rückenwind. Die Entwicklung in diesem Bereich ist sehr erfreulich. Der Einstieg von Energy Consulting und der Völkel GmbH als Haupt- und Trikotsponsoren waren wichtige Meilensteine. Dazu konnten wir Unternehmen wie Effecten Spiegel, die PSD Bank Rhein-Ruhr, die Stadtwerke Düsseldorf oder Parkvogel für Helm und Trikot gewinnen. Auch Breuninger und Fujifilm sind starke Partner. Die Treue dieser Sponsoren zur „Marke DEG“ ist natürlich klasse. Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit all unseren Partnern sehr spannend und voller kreativer Ideen. Sie haben gesehen, dass unser Konzept Früchte trägt. Sie wollen es unterstützen, denn sie sind von der positiven Entwicklung des Clubs überzeugt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch der Stadt Düsseldorf, ihrem Oberbürgermeister Thomas Geisel und allen Institutionen!

Also hilft der sportliche Erfolg bei der Sponsoren-Gewinnung?
In jedem Fall. Frech könnte man sagen: Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Wir haben nicht nur von der Konsolidierung in allen Bereichen, sportlichem Erfolg und Nachhaltigkeit gesprochen, wir haben sie in den vergangenen 20 Monaten auch bewiesen! Zudem sind wir in der Zusammenarbeit mit Partnern sehr kundenorientiert und innovativ, bieten dazu einen individuellen und familiären Namen. Wir bieten Emotion, Tradition, Erfolg und eine international renommierte Marke. Aber auch hier gilt: Wir müssen und werden noch drauflegen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gelingen wird und möchte an dieser Stelle wirklich aufrufen: Liebe Unternehmen aus dem Großraum Düsseldorf, bekennt euch zur DEG, diesem Aushängeschild des Düsseldorfer Sports! Werdet Teil dieser tollen und emotionalen Erfolgsgeschichte!

Zum Schluss ein kurzer Ausblick auf das Jahr 2016?
Ich möchte erst einmal auch auf diesem Wege allen Mitarbeitern der DEG, dem Trainerteam und den Spielern, allen Partnern, Fans, Sponsoren und insbesondere den Gesellschaftern danken, dass wir ein solch grandioses Jahr 2015 erleben durften. Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches neues Jahr mit viel Spannung und gemeinsamen Erfolgen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und natürlich auch weiterhin auf die Faszination Eishockey und das „Erlebnis DEG“!

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