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JBBL: Das Spiel, das nicht stattfand

Am 1. April 1998 fiel in der Champions League Partie zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund aufgrund von Einflüssen der Madrider Fans ein Tor um, welches dafür sorgte, dass die Partie mit 76-minütiger Verspätung angepfiffen wurde. Ähnliches spielte sich auch am Sonntag im Comenius Gymnasium in Düsseldorf ab.

Das ausweichlich in der kleinen Halle agierende Giants Düsseldorf Junior Team wärmte sich ebenso wie der Gegenüber, die Lübeck Lynx, auf bevor es einmal krachte und nach einem vergleichsweise schwachen Dunk die Korbanlage nicht mehr standhielt. Etwas mehr als 20 Minuten verblieben noch bis zum Tip-Off, sodass Co-Trainer Chris Schwab bereits den Weg in die neue Halle des Comenius Gymnasiums suchte, während Headcoach Jonas Jönke bereits im Werkzeugraum der Halle verschwunden war.

Die Hockey-Spieler, die in der großen Halle des Comenius Gymasniums mit ihrem Ligabetrieb beschäftigt waren, waren grundsätzlich gegenüber einem Hallenwechsel offen. Da die alte Halle des Comenius Gymnasiums jedoch den Abmessungen für ein Hockey-Liga-Spiel nicht genügt, bot sich diese Möglichkeit trotz allen Entgegenkommens der Hockey Spieler, denen an dieser Stelle noch einmal Dank gebührt, nicht.

Mittlerweile war bereits ausreichend Werkzeug vorhanden, um den Korb in der kleinen Halle abzuschrauben und einen der Körbe aus der neuen Halle an dem Brett zu montieren. Da sich die Körbe jedoch unterschieden, es mussten beispielsweise die deutlich längeren Schrauben des alten Korbes aus diesem zunächst entfernt werden, bevor sie im neuen Korb eingebaut werden konnten, gestaltete sich dieser Prozess relativ lange. Trotz der Hilfe zahlreicher Eltern, denen an dieser Stelle ebenfalls Dank gebührt, blickten die Düsseldorfer der Uhr entgegen, den nach offiziellen Regularieren blieben ihnen lediglich 30 Minuten nach offizieller Sprungballzeit, um den Zustand zu beheben.

Um 15:34h meldete man den Schiedsrichtern nach intensiver Arbeit, dass der Korb nun sicher befestigt sei. Nach mehrmaliger Rücksprache hatten diese bereits einige Minuten zuvor die obligatorischen drei Minuten gepfiffen, um die Partie alsbald beginnen zu lassen. Beide hatten sich ohne weiteres bereit erklärt, das Spiel in jedem Fall stattfinden zu lassen.

Anders sah dies jedoch der Gegner der Düsseldorfer, die Lübeck Lynx. Im Gegensatz zu den Dortmundern, die in Madrid zwar unter Protest antraten, jedoch trotz einer 0-2 Niederlage auf eine Beschwerde verzichteten, entschlossen die Gäste sich nicht anzutreten. Nach Rücksprache mit seinem Co-Trainer und seinen Spielern haben sie sich in demokratischer Abstimmung dazu entschieden, nicht zum Spiel anzutreten, so die Mitteilung von Gästetrainer Stefan Tresselt.

„Für uns ist die Entscheidung nicht ganz nachvollziehbar. Sicherlich fällt eine defekte Korbanlage und die Aufgabe, entsprechenden Ersatz zu besorgen, in unseren Verantwortungsbereich. Von unserer Seite wurden jedoch umgehend alle nötigen Schritte unternommen, die Partie noch stattfinden zu lassen. Auch wenn dies zu einer verlängerten Aufwärmphase führte, betraf dies beide Mannschaften, sodass keine Wettbewerbsverzerrung vorlag. Wir hätten die Partie dementsprechend gerne ausgetragen. Letztendlich steht im Jugendleistungsbasketball der sportliche Wettbewerb, sowie die Entwicklung der Spieler im Vordergrund. Deshalbhoffen wir darauf, die Partie erneut austragen zu können, ersatzweise auch in Lübeck“, so sichtlich frustrierte Coaches.

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