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Jede Nominierung für eine WM ist immer eine besondere Auszeichnung für einen Sportler

(Foto: Felix von Solemacher)

An den Wettkämpfen in Tokio teilzunehmen,  gehört sicherlich zu den ganzen großen Ereignissen im Leben eines Judoka. Die Freude, dieses einzigartige Erlebnis dann auch noch mit seinem Bruder und Trainingspartner zu teilen, ist entsprechend groß.

Die Japaner haben sich vorgenommen, schon ein Jahr vor den Olympischen Spielen, ein deutliches Zeichen zu setzten und die jeweils 7 Gewichtsklassen (Männer und Frauen) mit ihren Kämpfern zu dominieren. Das werden die Kämpfer aus den anderen Nationen zu verhindern suchen. Für die Deutschen wird es im hochkarätigen Feld der vielen Teilnehmer  (teilweise mehr als 50 Kämfer/-innen pro Gewichtsklasse) schwer werden, in die Endrunden um die Medaillen vorzustoßen. Dass es aber gelingen kann, hat  auch Karl Richard Frey aus Sankt Augustin bei 3 WM Teilnahmen schon 2 mal unter Beweis gestellt. In Russland gelang es ihm in 2014 die Bronzemedaille, ein Jahr darauf in Kasachstan sogar den Titel des Vizeweltmeisters in der Gewichtsklasse bis 100 Kg zu gewinnen. Damals musste er sich nach großartigem Kampfverlauf nur dem Japaner Haga geschlagen geben. Wenn Ende nächster Woche, im traditionellen Nippon Budokan,in Tokio egal welcher Gegner aus der gegenüberliegenden Mattenhälfte auf  die Frey Brüder zukommt, nützt der Medaillenspiegel aus der Vergangenheit wenig. Dann sind Kraft, Technik, Ausdauer, Taktik und Selbstvertrauen gefragt, um die nächste der 3 K.O Runden zu erreichen. Nur dann werden die Chancen auf die Endrunde gewahrt. Wer keine drei Zweikämpfe hintereinander gewinnen kann, scheidet, anders wie beim Fußball,  gnadenlos aus dem Wettkampf aus.

Für Johannes Frey, Mitglied des Stockheim Team Düsseldorfs, der mit 22 Jahren seine erste Weltmeisterschaft kämpft, wird die Auseinandersetzung mit den Gegnern in der Gewichtsklasse der Schwerathleten plus 100 Kg ebenfalls kein Spaziergang werden. Gewichtsunterschiede von bis zu 50 Kg versucht er durch explosive Techniken, konditionelle Überlegenheit und taktischer Einstellung wett zu machen; ob es auch bei seiner ersten Weltmeisterschaft gleich bis in die Medaillenränge reicht, bleibt abzuwarten. Die Athleten selbst fühlen sich gut vorbereitet und mit einer frühen Anreise ins Mutterland des Judo versuchen sie, die Akklimatisierung im Zielland so weit es geht zu gewährleisten und sieben Stunden Zeitverschiebung zu kompensieren.
Den Bundestrainern R. Trautmann (Männer) und C. Pusa (Frauen) würden Medaillen mindestens genauso gut tun, wie den Sportlern selbst. Eine neuerliche „Nullrunde“ wie beim letzten Grand Prix in Zagreb würde auch innerhalb des Deutschen Judoverbandes  die Diskussion um den eingeschlagenen Kurs zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 wieder neu entfachen. Es ist und bleibt eine spannende Angelegenheit für Insider,  Zuschauer und alle Beteiligten. Für die Kämpfer und Kämpferinnen aller Nationen aber bleibt Judo die schönste und härteste Sportart der Welt.

(KHF)

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