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Kai Funke vor dem Topspiel am Sonntag: „Um dort erfolgreich zu sein, müssen wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken!“

Sechs Siege in Folge haben die Handballer des ART Düsseldorf in der Oberliga eingefahren. Das Team von Dusko Bilanovic hat sich so das Topspiel am kommenden Sonntag bei der HSG Bergischen Panther (17.30 Uhr, Sporthalle Am Schulberg, Burscheid) hart erarbeitet und verdient. Vor dem Spiel sprach die Pressestelle des ART Düsseldorf mit Kreisläufer Kai Funke, der vor der Saison vom Verbandsligisten Treudeutsch Lank kam.

ART Herren 1-TSV Aufderhoehe-2Kai, die Saison des bei deinem neuen Verein, dem ART Düsseldorf, begann recht turbulent… Nach den Turbulenzen um den ehemaligen Handballabteilungsleiter folgte noch die Trennung von Coach Khalid Khan… Was hast du als neuer Spieler zu diesem Zeitpunkt gedacht?
Als man mich über die Machenschaften des ehemaligen Abteilungsleiters informierte, war ich zunächst sprachlos. Viel schlimmer empfand ich jedoch den Rattenschwanz, welcher sich für die Handballabteilung des ART Düsseldorf daraus ergab. Ich stellte mir die Frage „Das soll es jetzt gewesen sein?“. Mit diesem Gedanken konnte und wollte ich mich nicht anfreunden, da ich mit großen Ambitionen zum ART Düsseldorf gewechselt bin. Daher war ich froh, dass sich die Mitglieder der Handballabteilung so solidarisch gezeigt haben und dass der Spielbetrieb nicht eingestellt wurde.
Hinsichtlich der Trennung von Khalid Khan muss ich sagen, dass ich dies mit Bedauern zur Kenntnis genommen hatte. Es kam für mich sehr überraschend, da wir gegen Langenfeld und Aldekerk durch einen attraktiven Handball auf uns aufmerksam gemacht hatten. Khalid war zum damaligen Zeitpunkt ein ausschlaggebender Grund für meinen Wechsel zum ART, da ich seinen fachlichen Handballverstand sehr zu schätzen wusste. Die Entscheidung, sich von Khalid Khan zu trennen, wurde durch die Verantwortlichen getroffen. Das ist und war auch zum damaligen Zeitpunkt nicht mein Aufgabenbereich als Spieler und so versuchte ich mich auf meine sportlichen Aufgaben zu konzentrieren.

 

Anfang Dezember sieht die Welt nun ganz anders aus – mit Dusko Bilanovic kam der Erfolg zurück. Wie kannst du diesen Erfolg von inzwischen sechs Siegen in Folge erklären?
Wir verfügen über eine individuell sehr starke Mannschaft, welche sich zu Beginn der Saison jedoch noch zusammenfinden musste. Auch die damalige Ungewissheit, ob es mit dem Handball beim ART Düsseldorf überhaupt weitergeht, führte zu einer spürbaren Verunsicherung. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team. Wir stehen sehr stabil in der Abwehr und können unsere Qualitäten im Umschaltspiel wesentlich effektiver zur Geltung bringen. Zudem sind wir auch außerhalb des Spielfeldes zu einer richtigen Einheit geworden. Wir unternehmen viel zusammen und schließen nach erfolgreichen Samstagsspielen auch sehr häufig den einen oder anderen Laden in der Altstadt ab. Des Weiteren ist unser Selbstbewusstsein durch die Siege stetig gestiegen. Wir sind uns unserer Qualitäten bewusst, bleiben aber dennoch demütig. Das ist meiner Meinung nach das Erfolgsrezept.

Welche Veränderungen gab es durch den Wechsel von Khalid Khan auf Dusko Bilanovic?
Erst einmal sind Khalid und Dulle sowohl charakterlich, als auch sportlich unterschiedliche Trainer-Typen. Khalid ist ein sehr emotionaler Trainer, der seine Mannschaft an der Seitenlinie verbal nach vorne peitscht und einen größeren Fokus auf den Angriff legt. Dulle wirkt dagegen sehr ausgeglichen und verleiht der Mannschaft durch seine direkte aber sachliche Art die nötige Cleverness, mit der wir schon einige enge Spiele gewinnen konnten. Die größte Veränderung liegt meiner Ansicht nach in der spielerischen Ausrichtung. Dulle legt sehr großen Wert auf eine stabile und körperbetonte Defensive, aus welcher wir mit hohem Tempo in den Angriff umschalten. Hier gilt die Devise „in der Abwehr gewinnt man Spiele“. Die Umstellung auf eine 6:0 Abwehr führte zudem zu mehr Sicherheit, sodass wir auch im Angriff mutiger agieren konnten. Weiterhin legt Dulle sehr viel Wert auf Disziplin und fordert von jedem Spieler eine hohe Arbeitsbereitschaft ein.

Nach dem Sieg am Samstagabend gegen den TV Lobberich hat der ART Düsseldorf kurzfristig zumindest die Tabellenführung übernommen. Welche Gedanken sind dir beim Blick auf die Tabelle durch den Kopf gegangen?
Ich habe mich natürlich über diese Momentaufnahme gefreut. Unser Erfolg ist ja auch kein Zufallsprodukt, sondern hart erarbeitet. Ehrlich gesagt musste ich auch an meine Zeit beim Neusser HV denken. Wir sind damals nach einer spannenden Saison in die 3. Liga aufgestiegen. Das war ein Erlebnis, welches ich nicht vergessen werde. Abgesehen davon bin ich mir aber darüber bewusst, dass die Saison noch sehr lang ist und dass wir noch nichts erreicht haben. Wir haben in dieser Saison noch große Herausforderungen zu bewältigen und bekommen keine Siege geschenkt. Wir fahren ganz gut damit, uns auf unsere Leistung zu konzentrieren. Daher sollten wir auch weiter kleinschrittig denken.

Dusko Bilanovic hat am Samstag gesagt, dass man nun zum Gejagten der Liga wird und man gerne die Favoritenrolle übernimmt. Wie siehst du und die Mannschaft diese Situation und wie geht ihr damit um?
Ich kann Dulle nur zustimmen, wenn er sagt, dass wir gerne die Favoritenrolle übernehmen. Ich habe keine Angst davor, da ich der Meinung bin, dass wir uns vor keiner Mannschaft in dieser Liga verstecken müssen. Wir als Mannschaft können den Erfolg ganz gut einordnen und wissen dass wir einige Spiele auch hätten verlieren können. Es ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn jeder uns schlagen möchte. Das macht doch auch den Wettkampf aus. Wir machen uns jedoch keinen Druck und respektieren jeden Gegner.

Am Sonntag steigt das Topspiel bei der HSG Bergischen Panther – wie schätzt du das Team aus Burscheid ein? Und welche Chancen räumst du Euch ein, die Serie weiter fortzusetzen?
Die Bergischen Panther spielen seit ihrem Aufstieg in die Oberliga immer eine gute Rolle und verfügen über eine sehr eingespielte Mannschaft. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass diese Mannschaft ein sehr unangenehmer Gegner ist. Um auch am Sonntag erfolgreich sein zu können, ist es wichtig, dass wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Zudem müssen wir erneut eine gute Abwehr stellen, um unsere Stärken in der ersten und zweiten Welle ausspielen zu können. Wir möchten dieses Spiel gewinnen, daher gehen wir voll auf Sieg und werden uns gezielt auf die Bergischen Panther vorbereiten.

Gegen den TV Lobberich waren nur sehr wenige Zuschauer in der Sporthalle an der Graf-Recke-Straße. Wieso sollten deiner Meinung nach mehr Zuschauer in die Halle kommen und die Spiele des ART Düsseldorf live verfolgen?
Wir sind eine Mannschaft, die einen Kampfgeist verkörpert und im Kollektiv sehr gut harmoniert. Daher kann ich jedem Zuschauer versprechen, dass wir auch bei einem Rückstand nicht aufgeben werden und bis zum Abpfiff kämpfen. Nach mehreren Gesprächen mit einigen Zuschauern wurde uns attestiert, dass es schon seit längerer Zeit keine Mannschaft mehr gegeben hat, die so leidenschaftlich und kampfbetont zu Werke ging. Daher bin ich der Meinung, dass wir mehr Unterstützung verdient hätten.

Vor wenigen Wochen hat der ART einen weiteren Spieler dazu geholt. In Bastien Arnaud wurde ein Kreisläufer verpflichtet. Wie siehst du diese Verpflichtung?
Ich bin froh einen so erfahrenen Spieler in unseren Reihen zu haben, der nicht nur sportlich sondern auch menschlich hervorragend in unsere Mannschaft hineinpasst.  Durch Bastien sind wir nicht nur in der Breite, sondern auch in der spielerischen Qualität besser aufgestellt. Zudem, und da spreche ich im Namen der Mannschaft, spielen wir lieber mit einem Bastien Arnaud zusammen als gegen ihn. Das können seine Gegenspieler denke ich am besten beurteilen.

Was können wir vom ART Düsseldorf in dieser Saison noch erwarten?
Eine Mannschaft, die auch weiterhin einen attraktiven und kampfbetonten Handball spielt. Vom Aufstieg zu sprechen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt vermessen.

Du engagierst dich privat aktiv für Flüchtlinge. Was genau machst du und welche Hilfe wird derzeit benötigt?
Ich versuche Sachspenden zu generieren, indem ich aktiv dafür werbe. Diese bringe ich dann zu einem Flüchtlingsheim in Neuss. Ich denke, dass auch weiterhin Kleidung benötigt wird.

Die Weihnachtszeit ist allgegenwertig. Welche Wünsche hast du persönlich?
In erster Linie wünsche ich mir Gesundheit  und das es sportlich weiter so gut läuft. Im Anschluss daran freue ich mich auf die Tage mit meiner Familie und auf das leckere Essen von meiner Mutter.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für das Spiel in Burscheid und die weiteren Spiele in der Oberliga.

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