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Karamans Treffer zum 1:1 ist zu wenig

Fortuna-Remis in Regensburg hilft nicht weiter

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat auch das fünfte Spiel in Folge nicht gewinnen können und verliert so weiter an Boden mit Blick auf die Spitzengruppe. Das 1:1 in Regensburg ist erneut eine Enttäuschung, weil der nötige Dreier nicht mit aller Macht angestrebt wurde. 

Wie immer nach bitteren Niederlagen stellte sich die Frage, auf mehreren Positionen Veränderungen vornehmen oder den Spielern, die enttäuscht haben, eine Chance zur Wiedergutmachung zu geben. Uwe Rösler änderte im Vergleich zum 0:2 gegen Holstein Kiel auf vier Positionen. Andre Hoffmann kehrte für Klarer nach seiner Gelbsperre zurück ins Team, und auf der linken Abwehrseite stand erstmals seit langer Zeit (Oktober) wieder Florian Hartherz zur Verfügung. „Nothelfer“ Luka Krajnc saß zunächst auf der Bank. Das traf auch für Tony Pledl und Rouwen Hennings zu. Die Defensivzentrale verstärkte der Trainer mit Alfredo Morales, der rechtzeitig wieder fit geworden war, und im Sturm kam Dawid Kownacki wieder zu einem Startelf-Einsatz.

Nach vier Spielen ohne Sieg wollte und musste die Fortuna die Initiative übernehmen. Was die Elf vom Niederrhein auch von Beginn an tat. Das war auf einem relativ ordentlich bespielbaren Rasen mit eisigem Grund im schattigen Strafraum der Gastgeber nicht ganz so einfach. Der Freistoß von Felix Klaus brachte nach fünf Minuten erstmals Gefahr. Jahn-Keeper Alex Meyer war aber auf dem Posten.

Ballverluste und Fouls des Gegners stören Fortunas Rhythmus

Die Platzherren kamen dann besser in die Partie, erkämpften ein Übergewicht in den direkten Duellen und übernahmen die Kontrolle. Die Angriffe der Gäste litten in dieser Phase unter ungenauem Spiel und folgenden Ballverlusten. Zudem wurde der Rhythmus der Fortuna immer wieder von kleineren Fouls des Gegners unterbrochen. Ein Flachschuss von Kownacki, mit dem Meyer Probleme hatte, war das nächste offensive Lebenszeichen der Gäste (22.), die bis dahin in der Abwehr wenig Probleme hatten. So drehte Florian Kastenmeier auch den Ball nach einem Schuss von Jann George sicherheitshalber um den Pfosten. 

Fortuna kämpfte sich zwar besser ins Spiel zurück, allerdings entwuchsen daraus keine klaren Aktionen in die Spitze. Die laufstarken Regensburgern waren sehr aufmerksam, wenn der Gegner gefährlich zu werden drohte. Dann kamen wieder die Fehler, die der Fortuna zuletzt immer wieder die Punkte gekostet hatten.

Felix Klaus – links – und Kenan Karaman bejubeln das Tor des türkischen Nationalspielers zum 1:1. Foto: Wolff

Hartherz verlor erst vorne den Ball und stellte sich dann beim Reparaturversuch im eigenen Strafraum nicht besonders geschickt gegen George an. David Otto nutzte das dann mit einem Torschuss von halbrechts aus dem Strafraum. Kastenmeier hatte keine Chance, an diesen Ball zu kommen. Und so hieß es nach knapp 40 Minuten 1:0 für die Gastgeber. So blieb es auch bis zum Halbzeitpfiff, obwohl die Fortuna sofort mehr nach vorne investierte. Für eine Mannschaft, die in Regensburg unbedingt gewinnen wollte, war das viel zu wenig. Und nur mit Abwarten kommt man in der 2. Liga nicht zu Erfolg.

Personell ging es ohne Veränderungen weiter, von der Einstellung musste jedoch eine Wende um 180 Grad her. Und tatsächlich versuchten die Gäste den Ausgleich zu erzwingen. Nach einer unübersichtlichen Abwehr eines Regensburgers konnte Kevin Danso in der 52. Minute nach innen flanken. Nach Hoffmanns gewonnenem Kopfball-Duell kam Karaman zum Kopfball und traf aus abseitsverdächtiger Position zum 1:1. Doch das Tor hielt der Überprüfung des Kölner Videokellers stand. 

Offensive Wechsel bringen endlich mehr Schwung

Anscheinend hatten die Gäste endlich erkannt, dass die Oberpfälzer Probleme mit gegnerischen Flanken in den Strafraum hatten. Dieses probate Mittel versuchten die Fortunen jetzt öfter, um zu einem weiteren Treffer zu kommen. Leider kamen sowohl von Hartherz als auch vom schwachen Felix Klaus die meisten Flanken nicht da an, wo sie wahrscheinlich hinsollten. Aber immerhin stimmten jetzt Körpersprache und Zweikampfverhalten. Inzwischen gelang es den Düsseldorfern auch, den Gegner vermehrt zu Fehlern zu verleiten.

Regensburg konnte sich zu schnell wieder vom Druck befreien, und es wurde sogar gefährlich, als Max Besuschkow am langen Pfosten den Ball nach einer Ecke nicht richtig traf. Spätestens das war dann wohl das Signal für den Trainer, mit neuen Spielern frischen Wind und noch mehr Offensivkraft auf den Platz zu bringen. Prib rutschte für den ausgetauschten Marcel Sobottka etwas nach hinten. Tony Pledl und Rouwen Hennings (für Klaus) kamen in die Partie. Zwölf Minuten vor dem Ende gab es dann endlich wieder eine Möglichkeit, als Danso nach einer brauchbaren Hartherz-Flanke zum Kopfball kam. Der Ball flog aber über das Tor.

Auch in der Schlussphase wurden die Angriffe der Gäste nicht zwingender. Im Gegenteil, zu oft wurden die Bälle im Aufbau verloren, so dass der SSV Jahn sogar noch zu Kontern kam, die nicht ungefährlich waren. Es blieb aber nach den gezeigten Leistungen beim leistungsgerechten 1:1.

Statistik
Regensburg: Meyer – Seiler, Elvedi, Kennedy, Wekesser Moritz, Besuschkow – Stolze, George (82. Frenezi) – Albers (76. Becker), Otto (76. Caliskaner)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Hartherz (81. Krajnc) – Sobottka (71. Pledl), Morales – Klaus (71. Hennings), Prib (81. Bodzek)- Karaman, Kownacki (81. Peterson)
Kader: Wolf –  Klarer, Piotrowski, Borello
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau-Queichheim)
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (39.) Otto, 1:1 (52.) Karaman
Gelbe Karten: Elvedi / Morales (4.), Danso (4.)
Beste Spieler: Wekesser; Kennedy / Hoffmann, Danso
Spielnote: 4,5
Spielfazit: Das Unentschieden ist der gerechte Ausgang eines schwachen Spiels, in dem die Fortunen insgesamt zu wenig Risiko gingen und zu wenig Engagement zeigten, um zum wichtigen Dreier zu kommen. Eine Passquote von 65 Prozent und Ballbesitz von 42 Prozent haben nicht gereicht.

Stimmen:
„Das war zu wenig, immerhin sind wir bei einem kampfstarken Gegner zurückgekommen. Uns hat vorne aber insgesamt der Punch gefehlt. Wir müssen schleunigst in die Erfolgsspur zurückkommen. Unentschieden helfen uns nicht weiter.“
Andre Hoffmann, Innenverteidger der Fortuna

„Es war ein sehr schwieriges Spiel. In der ersten Hälfte haben wir nicht richtig Fußball gespielt und es nur mit langen Bällen versucht. Aus dem Nichts kam dann das Gegentor. Nach der Pause haben wir besser Fußball gespielt. Mit etwas mehr Glück machen wir das Siegtor, aber insgesamt ist es ein gerechtes Unentschieden.“
Kenan Karaman, Torschütze der Fortuna

„Wir müssen uns bei meiner Rückkehr zum Ex-Klub mit einem Punkt zufrieden geben. Wir sind beim Gegentor dumm in einen Konter gelaufen. Das hätte man besser verteidigen müssen.“
Florian Kastenmeier, Torhüter der Fortuna

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