D.SPORTS

Home of Sports

Kein Glück gegen finnisches Bollwerk

Englische Wochen sind im Fußball eine feste Tradition. Die Eishockey-Spieler der DEL-Teams haben häufiger mit solchen 3-Spiele-Wochen zu kämpfen. Für die DEG und ihren Trainer Christof Kreutzer steht aktuell sogar eine finnische Woche an. Feierte man am Sonntag noch freudetrunken den Derbysieg gegen die Krefeld Pinguine, gastierte am Dienstagabend schon der finnische Meister Kärpät Oulu zum Sechzehntelfinal-Hinspiel der Champions Hockey League im ISS DOME. 5431 Zuschauer – darunter auch ca. zehn Fans aus dem hohen Norden – bestaunten eine engagierte Leistung unserer als Underdog ins Spiel gehenden DEG, die sich mächtig ins Zeug legte, sich aber letztlich mit 0:2 (0:1; 0:1; 0:0) geschlagen geben musste.

Noch vor dem Beginn merkte man, dass es sich nicht um ein normales DEL-Spiel handelte. Da wurde die gegnerische Mannschaft zum Aufwärmen doch tatsächlich mit Applaus begrüßt. Leider zahlten die Hermeline (finnisch: Kärpät) diesen freundlichen Willkommensgruß nicht mit Nachlässigkeiten im ersten Drittel zurück. Ganz im Gegenteil sah man von Beginn an die technische Finesse der Skandinavier. Schon in der ersten Minute testete Julius Junttila mit einem knallharten Schuss Bobby Goepfert, der heute das Tor der DEG hütete.  Es war schnell klar, dass unsere Jungs sich erstmal reinfinden und sich auf den starken Gegner einstellen mussten. So überließ man den Nordlichtern erstmal die dominierende Rolle und konzentrierte sich auf eine sichere Defensive. Nach vorne ging es erstmalig im Powerplay. Simon Suoranta saß wegen Beinstellens in der Kühlbox und die Düsseldorfer stellten sich mittels einiger Schüsse bei Gästekeeper Sami Aittokallio vor. Conboy und Ebner hatten hierbei die besten Einschussgelegenheiten. Schön auch zu sehen, dass Cheftrainer Kreutzer wieder vollstes Vertrauen in seine 4. Angriffsreihe setzte und die Youngster Alanov, Kammerer und Brandt regelmäßig zum Einsatz brachte. Maxi Kammerer hätte das Vertrauen fast in barer Münze zurückgezahlt, ließ es aber an Kaltschnäuzigkeit vor dem Kasten etwas mangeln. Wer will es ihm in dem jungen Alter verdenken (9.). Die Gäste waren zu jeder Zeit gefährlich und warteten nur auf Fehler unserer DEG. Kurt Davis unterlief eine kurze Unachtsamkeit, Junttila kam zum Abschluss und Goepfert war zur Stelle. Noch hielt das DEG-Bollwerk. Auch die erste Unterzahl überstand die DEG-Defensive bravourös, kassierte dann aber leider kurz danach das erste Gegentor. Miro Aaltonen inszenierte über links einen schnellen Gegenstoß, brachte die Scheibe scharf vor den Kasten und Sebastian Aho fand einen Weg ins Tor (15.). Kurz vor der ersten Sirene dann Jubel auf den Rängen, vor dem Tor der Hermeline hatte sich ein Tumult gebildet und einige vermuteten die Scheibe im Tor. Die Schiedsrichter sahen dies nach Konsultation des Videobeweises allerdings anders.

Ganz schnell und schnörkellos lief es nach der Pause ab. Kaum waren die Mannschaften wieder auf dem Eis, klingelte es erneut. Zwei, drei schnelle Pässe, der letzte quer durch den Slot und Esa Pirnes konnte freistehend verwandeln (21.). Die DEG steckte nicht auf, immerhin hatte man schon gegen Linz und Turku ein 0:2 wieder aufholen können. Doch heute ging es gegen eine absolute Top-Defensive. Die besten Chancen ergaben sich im Powerplay, doch das Unterzahlspiel der Finnen war über jeden Zweifel erhaben. Nicht oft bekommt man in der DEL ein so effektives und bissiges Penalty-Killing zu Gesicht. Doch auch unsere Jungs kämpften aufopferungsvoll und überstanden zwei Situationen in doppelter Unterzahl. Sie ließen nicht viel aufs Tor und wenn man etwas durchkam, war Bobby zur Stelle.

Gleiches Bild im Schlussabschnitt: die DEG kämpferisch und bemüht mit guten Chancen im Powerplay und Oulu mit bärenstarker Defensive und einem noch stärkeren Torhüter. Es verwunderte kaum, dass die Gäste in der gesamten CHL-Vorrunde überhaupt nur einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Zumindest ein Tor hätten sich unsere Jungs wahrlich verdient, doch es sollte heute einfach nicht sein. Immer war ein Schläger, ein Pfosten oder Goalie Aittokallio im Weg. Bis zur letzten Sirene rannten unsere Jungs an und gaben alles.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Trainer Kreutzer: „Wir haben alles gegeben, haben wenig zugelassen und stark gespielt. Allerdings war gegen die starke Abwehr von Oulu heute kein Ankommen. Nichtsdestotrotz glaube ich daran, dass meine Mannschaft in der Lage ist, in Oulu zu gewinnen.“

Daran glauben auch wir und sind uns sicher, dass die DEG international 2015/16 noch nicht erledigt ist. Nun stehen erstmal drei Auswärtsspiele in der DEL an, die unserer Mannschaft alles abverlangen werden. Am Wochenende geht es nach Mannheim und zum bisherigen Überraschungsteam Straubing. Das nächste Heimspiel im ISS DOME dann am Sonntag, 04.10. gegen die Augsburger Panther. Beginn ist um 16:30 Uhr und Tickets gibt es unter www.degtickets.de .

Die lange Reise in den finnischen Norden steigt danach mit dem Rückspiel am 06.10. Auch einige verrückte DEG-Fans werden sich dann wieder auf den Weg machen, um unsere Jungs zu unterstützen. In diesem Sinne: HEJA und bon voyage!

 

Die Highlights des Spiels sind wie immer bei laola1.tv zu sehen:

http://www.laola1.tv/de-de/video/duesseldorfer-eg-kaerpaet-oulu/398015.html

Teilen