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Kleibrink: „Es war nicht unkompliziert“

Fecht-Olympiasieger hatte Covid-19

Foto: Augusto Bizzi/Archiv

Vergangenen Herbst steckte sich Florett-Fechter Benjamin Kleinbrink vom TEAM 2021 Düsseldorf mit Covid-19 an. Im Gespräch erzählt uns der Olympiasieger von 2008 von seinem unüblichen Krankheitsverlauf und den Auswirkungen auf seine Olympiavorbereitung.

Herr Kleinbrink, Sie haben sich im Oktober mit Covid-19 infiziert. Wie geht es Ihnen jetzt?

Benjamin Kleinbrink: Es hat sich ein bisschen gezogen. Es war nicht ganz so unkompliziert wie erhofft. Neben den üblichen Symptomen wie Fieber, Schnupfen oder dem Verlust des Geschmacks- und Geruchssinnes hatte ich noch ziemlich lange starken Husten. Rund drei Monate waren das. Inzwischen ist alles wieder in Ordnung, aber zu dem Zeitpunkt war das schon sehr belastend.

Das Coronavirus hat Ihren Trainingsprozess doch sicherlich beeinflusst, oder?

Kleinbrink: Es waren mehr als sechs Wochen, in denen ich gar keinen Sport machen konnte. Aber seit einigen Monaten kann ich ja schon wieder trainieren. Es hat sich alles wieder normalisiert und ich bin auf dem Stand von vorher. Allerdings ist es so, dass in letzter Zeit nur wenige Wettkämpfe stattfanden. Mein letztes Turnier war im März vergangenen Jahres. Das ist natürlich eine sehr lange Zeit. Wir hatten daher Glück, dass wir als Kadersportler zumindest in unserem Trainingszentrum fast durchgängig trainieren konnten.

Nach 2012 sind Sie endlich wieder bei Olympia dabei. Wie trainieren Sie derzeit?

Kleinbrink: Aktuell ist die Trainingsintensität natürlich hoch. Bis Olympia ist nur noch wenig Zeit. Nächste Woche fahren wir für sieben Tage noch einmal ins Trainingslager nach Hennef und hoffen, uns dort weiter auf Olympia gut vorbereiten zu können.

Wie bewerten Sie denn Ihre aktuelle Form?

Kleinbrink: Meine Form ist so wie sie sein sollte oder so wie sie sein kann zurzeit. Bis Olympia ist noch ein bisschen was drin. Da müssen noch ein paar gute Trainingsreize gesetzt werden. Als Profisportler bin ich in meinem Alter nicht mehr der Jüngste, daher muss ich auch schauen, dass ich auf jeden Fall verletzungsfrei bleibe. Insgesamt ist aber alles gut. Ich kann mich nicht beklagen.

Welche Erwartungen haben Sie für Olympia?

Kleinbrink: Natürlich habe ich meine persönlichen Erwartungen an mich, aber die möchte ich so nicht äußern. Ich halte es für einen Fehler, mögliche Ergebnisse vor einem großen Wettkampf auszurufen. Wir sind mit der Mannschaft weit weg davon, Favorit zu sein und können nur auf einen Lucky Punch hoffen. Auch im Einzel sehe ich mich nicht als Favorit. Ich muss einfach schauen was an dem Tag geht. Aber Favorit? Das sind eher immer die ersten Fünf der Weltrangliste – dazu gehöre ich nicht.

2012 hatten Sie schon einmal Ihr Karriereende verkündigt, sind dann aber nochmal zum Fechten zurückgekehrt. Was haben Sie nach ihrem endgültigen Karriereende vor?

Kleinbrink: Ich möchte Trainer werden. Einhundertprozentig fix ist da natürlich noch nichts, von daher kann ich erstmal auch noch nichts Konkreteres dazu sagen. Aber Trainer zu werden ist der Plan.

Das Gespräch führte Jonas Wagner.

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