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Komplettes Medaillenset fürs Sportwerk

Taekwondoka holen Gold, Silber und Bronze bei deutscher Jugend- und Juniorenmeisterschaft

Den ersten Rückschlag musste das Taekwondo-Team des Düsseldorfer Sportwerks bereits vor der Deutschen Nachwuchsmeisterschaft im bajuwarischen Schwabach hinnehmen. Junioren-Europameisterin und große DM-Titelfavoritin Ioanna Andreopoulou (bis 49 kg) musste zu Hause bleiben. „Ihre Erkältung war sehr hartnäckig. Deshalb haben wir gemeinsam entschieden, dass sie auf die DM verzichtet. Die Gesundheit geht immer vor“, erläutert Sportwerk -Trainer Inan Tunc. Dennoch gab es für die Sportwerker in Schwabach drei Medaillen zu bejubeln. Antonio Andreopoulou (Jugend, bis 53 kg), Seher Dasdemir (Juniorinnen, bis 62 kg) und Valentin Ekkert (Junioren, bis 68 kg) holten Edelmetall.

Antonio Andreopoulou sogar die Goldmedaille und damit den DM-Titel. „Obwohl Toni eine Gewichtsklasse höher als bisher angetreten ist, war er Favorit. Diese Rolle hat er souverän ausgefüllt und verdient den Titel geholt“, erläutert Tunc. Nach einem Freilos in Runde eins spazierte Andreopoulou durchs Viertel- und Halbfinale. Zunächst hatte Milan Fucci (Amare TKD Mainz) keine Chance. Mit 28:0 Punkten gewann der Sportwerker, bevor er in der Vorschlussrunde Mohamed Khlifi (OTC Bonn) mit 9:2 die Chance auf den letzten Kampf raubte. Richtig spannend wurde es jedoch im Finale. Mohammad Yousufi (Kangaroo Sports Essen) hatte zuvor den Sportwerker Hamza Yavuz mit 23:18 aus dem Meisterschaftsrennen geworfen. Und auch gegen Andreopoulou war der Essener lange in Führung. Doch nervenstark ließ sich „Toni“ auch kurz vor Ende durch nichts nervös machen. Acht Sekunden vor Schluss lag der Düsseldorfer noch mit 19:20 zurück, drehte dann auf, punktete zweimal und gewann mit 21:20. „Respekt vor Tonis Leistung. Er hat immer auf sein Können vertraut und es im spannendsten Kampf des Tages zum entscheidenden Zeitpunkt eingesetzt“, lobte Tunc.

Genauso wie Andreopoulou hatte seine Vereinskameradin Seher Dasdemir in der Juniorinnenklasse bis 62 kg zunächst ein Freilos. Im Viertelfinale setzte sie sich kontrolliert mit 6:3 Punkten gegen Zübeyde Damla Gülap (Chikara Berlin) durch. Im Halbfinale stand Dasdemir erneut eine Berlinerin gegenüber und wieder gewann die junge Dame aus der NRW-Landeshauptstadt. Mit 10:8 bezwang die Düsseldorferin Mihriban Demirkol (Sportcenter Samurai Berlin) und die ist immerhin Zweite der deutschen Juniorinnenrangliste. Doch die dritte Berlinerin beendete im DM-Finale Dasdemirs Siegesserie. Gegen Dilara Basar (Samurai Berlin), sie war vor der DM Ranglistenvierte, unterlag die Düsseldorferin mit 1:6. „Im Finale war auf jeden Fall mehr drin. Mit ein bisschen mehr Fleiß und mehr Training kann Seher demnächst den DM-Titel holen“, meinte Tunc.

Und dann kam der Wettbewerb, der Tunc am meisten aufregte. Der 16-Jährige Valentin Ekkert startete erstmals als Junior bei einer DM und war einer der jüngsten Teilnehmer, da die Juniorenaltersklasse bis 20 geht. Und auch die Gewichtsklasse bis 68 kg ist noch Neuland für den Sportwerker. In den letzten 18 Monaten musste er entwicklungsbedingt viermal die Gewichtsklasse wechseln.
Nach einem Freilos stieg Ekkert im DM-Viertelfinale aktiv ins Kampfgeschehen ein. Sein Gegner war der 20-jährige Marius Repovs (TKD Club Ingelheim). Nach der regulären Kampfzeit von drei Runden stand es 6:6. Nach der Verlängerung ebenfalls. So kam es zum Kampfrichterentscheid und der fiel zugunsten Ekkerts aus. „Er war der offensivere Taekwondoka und hatte mehr Aktionen“, so Tunc. Im Halbfinale musste Ekkert gegen Mihael Kraus (TS Wuppertal) ran. Der Sportwerker behielt seine offensive Linie bei, lag aber in das dritte Rund mit 6:8 zurück. „Mihael hatte bis dahin bereits 4,5 Minuspunkte kassiert. Die erhält man u.a. durch das Verlassen der Kampffläche, unerlaubte Aktion wie Anwinkeln des Knies während der Gegner angreift oder durch Passivität. Das wir nach 15 Sekunden ohne eigene Aktion bestraft. Bei fünf Minuspunkten wird man disqualifiziert“, erläutert der Sportwerk-Trainer. „In den letzten 35 Sekunden war Mihael passiv, winkelte immer wieder unfairerweise sein Knie an und wurde dennoch nicht bestraft. Valentin kämpfte bis zur letzten Sekunde und verlor diesen Kampf nur wegen falscher Kampfrichterentscheidungen. Für mich hat Valentin den Kampf gewonnen.“ Doch alle Proteste fielen auf taube Ohren. Ekkert musste sich mit der Bronzemedaille zufrieden geben.
Enttäuschend war der letzte Auftritt von Ayoub El Bouhaddouzi (bis 54 kg) als Junior. Eigentlich ging der Sportwerker als Meisterschaftsfavorit in Schwabach an den Start, aber er erwischte einen rabenschwarzen Tag. „Ayoub war wie ausgeschaltet und konnte nichts von dem umsetzen, was er normalerweise im Schlaf beherrscht. Vielleicht traute er sich unterbewusst nach seinem gebrochenen Fuß noch nicht richtig durchzuziehen. Außerdem hat er eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker angefangen und war deshalb wohl nicht richtig bei der DM bei der Sache“, vermutet Tunc. El Bouhaddouzis 3:15 gegen Spiridon Nitsas (TSV Dachau) in der ersten Runde war trotz Erklärungsversuchen enttäuschend.

 

(FF)

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