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Lass das mal den Olli machen

Romrig ist neuer Beachsoccer-Nationaltrainer

Foto: beachsoccer.com

von Tobias Kemberg

Durch den Rückzug des DFB Ende 2020 stand die deutsche Auswahl vor dem Aus. Nun ist der 38-Jährige von den Beach Royals der sportlich Hauptverantwortliche für die Nationalmannschaft, die sich inzwischen selbst organisiert. In Portugal soll in diesen Tagen direkt etwas ganz Großes gelingen.

Viel Überzeugungsarbeit brauchte es nicht, dafür liebt Oliver Romrig seine Sportart zu sehr. Der 38-Jährige ist neuer Beachsoccer-Nationaltrainer und strebt mit der Nationalmannschaft in diesen Tagen gleich einmal die Qualifikation für die Weltmeisterschaft an, die im August in Russland ausgetragen wird. „Ich bin ja bereits einmal als Teil einer Doppelspitze Bundestrainer gewesen. Als nun die Anfrage kam, habe ich schnell entschieden, dass ich helfen will“, erklärt Romrig.

Anfang Dezember des vergangenen Jahres fuhr der Deutsche Fußball-Bund sein Engagement rund um die Beachsoccer-Nationalmannschaft herunter. Plötzlich schienen die Teilnahme an der European Beach Soccer League (EBSL) sowie der WM-Qualifikationsrunde nicht mehr realisierbar. Trotzdem ließ der Verband verlauten, er sehe „Beachsoccer als wichtige alternative Spielmöglichkeit für Jugendliche und Erwachsene“. Dennoch wolle der DFB, der die vorhandenen finanziellen Mittel in den vergangenen Jahren offenbar nicht immer absolut zielführend einsetzte, auch künftig Turniere unterstützen und einen Spielbetrieb organisieren.

Für die mit viel Herzblut für ihren Sport engagierten Beachsoccer-Asse war die Nachricht zunächst ein Schock. Doch aufgeben kam nicht infrage. Also organisiert sich die Nationalmannschaft seit dem Jahresbeginn selbst und wurde für die Besetzung der Bundestrainer-Position bei Oliver Romrig vorstellig. Anders als bei seinem Verein, dem Vizemeister Beach Royals Düsseldorf, fungiert der jedoch nicht als Spielertrainer, sondern fokussiert sich aktuell ausschließlich auf das Coaching von außen.

Foto: beachsoccer.com

Sieg im Viertelfinale würde das Ticket nach Moskau bedeuten

Nach der EBSL sind Romrig und die Nationalmannschaft aktuell also im portugiesischen Nazaré bei der WM-Qualifikation aktiv. Und dort läuft es bisher sehr ordentlich. Nach einem 8:0 über Dänemark und einem 5:0 gegen Rumänien geht es für Deutschland am Mittwochabend gegen Italien. Noch wichtiger als dieses Duell wird aber das erste K.o.-Spiel. Denn bezwingen Romrig und Co. im Viertelfinale Spanien oder Belarus ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft gesichert, denn mit Russland als automatisch gesetztem Gastgeber gibt es fünf europäische WM-Startplätze. Ein Halbfinaleinzug bei der Qualifikation wäre also gleichbedeutend mit der Fahrkarte nach Moskau.

Diese wäre aus mehreren Gründen eine echte Überraschung. Zunächst einmal natürlich, weil die Nationalmannschaft jenes Ziel nur noch mit deutlich reduzierter Unterstützung des DFB (u.a. Ausrüstung) erreicht. Für Romrig sind aber noch zwei andere Gründe entscheidend: „Wir haben im Vorfeld praktisch nur zwei Wochenenden lang trainiert. Andere Nationen sind da mit einer ganz anderen Vorbereitung nach Portugal gekommen und sie verfügen grundsätzlich über andere Mittel. Man muss sich nur mal die Spanier anschauen. Da erhalten die Spieler eine Tagespauschale. Von solchen Strukturen sind wir ein gutes Stück entfernt. Wenn die Jungs aber ihr ,Spiel des Lebens‘ abliefern, könnte es klappen. Das wäre der Jackpot, ein absoluter Bonus.“

Beach Royals sollen Ende Juli in ihre Ligasaison starten

Und wie beeinflusst das Amt des Bundestrainers Oliver Romrigs Rolle bei den Beach Royals? „Gar nicht“, sagt der Düsseldorfer, der immer noch einem großen Ziel auf Ligaebene hinterherjagt: dem Meistertitel. „So lange ich fit bin und mithalten kann, so lang spiele ich weiter“, betont der Sand-Fußballer, der sich in den kommenden Wochen mit den Beach Royals auf den Start in der Deutschen Beachsoccer-Liga vorbereitet.

Ende Juli soll es losgehen. Eine der drei Stages wird wohl auch in Düsseldorf stattfinden“, erklärt Romrig. Das „Final Four“ ist für Ende August vorgesehen – es sei denn, Deutschland qualifiziert sich für die WM. Dann würde das Finalturnier in den September rutschen. Und dafür geben Oliver Romrig und die Nationalmannschaft in diesen Tagen in Portugal alles. Trotz und gerade ob der schwierigen Monate, die hinter ihnen liegen.

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