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Last-Minute-K-o. für die Fortuna

Preußer-Elf enttäuscht erneut und unterliegt Heidenheim mit 0:1

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat die nächste bittere Enttäuschung hinnehmen müssen. In der Nachspielzeit verlor die Mannschaft von Christian Preußer mit 0:1 (0:0) gegen den ansonsten so auswärtsschwachen FC Heidenheim. Die Mannschaft wurde nach dem Spiel mit Pfiffen in die Kabine verabschiedet. Erneut hatte man nicht erkennen können, dass ein Ruck durch das Team aus Düsseldorf gegangen war.

Die Preußer-Elf startete wie erwartet mit einer offensiven Ausrichtung und erneut der Sturmbesetzung mit Rouwen Hennings und Emmanuel Iyoha. Für Florian Hartherz stand Leo Koutris von Anfang an auf dem Feld. Der Grieche harmoniert bekanntlich gut mit Kristoffer Peterson, der ebenfalls in der Startformation stand. Das Mittelfeld-Duo bildeten Adam Bodzek in seinem 200. Zweitliga-Spiel sowie Marcel Sobottka. Als Ersatztorhüter saß der aktuell vom Halleschen FC verpflichtete Kai Eisele.

Die Fortunen wollten von Beginn an zeigen, dass sie in Sachen Durchsetzungsvermögen und Leidenschaft ganz anders unterwegs waren als zuletzt in Dresden und in Rostock. Die Unterstützung von den Rängen litt allerdings unter den verschärften Corona-Regeln, dem miesen Wetter und natürlich unter den schlechten Leistungen der Mannschaft zuletzt.

Emmanuel Iyoha vergibt die größte Chance

Nach einem ersten Torschussversuch, bei dem Sobottkas Schuss abgeblockt wurde, hatten die Fortuna in kurzer Folge bis zur zehnten Minute gute Abschlussgelegenheiten durch Peterson, Zimmermann und Klarer, wobei dann der Heidenheimer Patrick Mainka den Ball in höchster Not noch vor der Linie wegschlagen konnte. Die Heidenheimer spielten aber mit und versuchten die Begegnung offen und den Ball weit weg vom eigenen Tor zu halten.

Richtig viel passierte in der zweiten Viertelstunde der ersten Hälfte nicht, wenn man von den drei durchaus gefährlichen Ecken der Heidenheimer einmal absieht. Spielkontrolle konnte keine der beiden Mannschaften übernehmen. Dass aber Fortuna nicht mit einem riesigen Selbstvertrauen auftreten würde, war allerdings auch keine Überraschung. Immer wieder wurde der Weg über die Seiten gesucht, auf denen die Heidenheimer aber sehr aufmerksam verteidigten und sich Peterson und Khaled Narey kaum einmal durchsetzen konnten.

Inzwischen hatten die Heidenheimer sich weiter nach vorne geschoben und versuchten mit direktem Pressing den Aufbau der Platzherren zu unterbinden. Tim Kleindienst kam dann auch zum Abschluss (37.), Wolf war aber auf dem Posten und machte die kurze Ecke zu. Besser sah es vier Minuten später auf der anderen Seite aus, als Emma Iyoha allein aufs gegnerische Tor zulief, dann aber nicht schnell genug abschloss und entscheidend gestört wurde.

Heidenheim trifft nach einem Konter in der Nachspielzeit zum Sieg

Nach gutem Beginn und starkem Nachlassen in der ersten Hälfte wollten und sollten die Fortunen in der zweiten Hälfte mehr Entschlossenheit im Spiel zeigen, das ohne Wechsel in den zweiten Durchgang startete. Immerhin hatte Christoph Klarer mit einem zu zentralen Kopfball nach einer Ecke die erste gute Gelegenheit nach der Pause, die ähnlich offensiv auftretende Fortunen sah wie zu Beginn des Spiels, weil die Platzherren früh attackierten.

Lange konten die Fortunen den Druck jedoch nicht aufrechterhalten, und die Partie verflachte wieder. Wenn die Partie nicht so wichtig gewesen wäre, hätte sich die Preußer-Elf mit einem Unentschieden zufrieden geben können. Doch ein wenig mehr Risiko hätten die Fans schon gerne von ihrer Mannschaft gesehen. Und wirklich erwärmend war die ganze Angelegenheit wirklich nicht.

Die Schluss-Viertelstunde brachte dann doch noch ein wenig mehr Schwung in Richtung Heidenheimer Tor. Die Fortunen versuchten noch einmal Druck zu erzeugen und drängten die Heidenheimer mehr und mehr zurück.  Die ganz klaren Gelegenheiten blieben aber aus, vor allem weil die Innenverteidigung der Heidenheimer kompakt stand und wenig zuließ. Drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit legte Narey mit einem Freistoß den Ball genau auf den Kopf von Klarer. Der strich allerdings fast parallel zum Tor am langen Pfosten vorbei – die beste Chance der Fortuna in diesem Spiel.

Dass Heidenheim dann doch noch den Sieg einfuhr, ist irgendwie typisch in dieser Saison für die Fortuna. Ein richtig guter Konter, bei dem Marnon Busch Adam Bodzek weglief und in der Mitte der eingewechselte Robert Leipertz zur Stelle war und den Ball zum 1:0 für die Gäste einschob, brachte die Entscheidung. Die nächste Enttäuschung für eine Mannschaft aus Düsseldorf, die es nicht geschafft hat, das Durchsetzungsvermögen zu zeigen, das der Trainer von ihr gefordert hatte. Und für Christian Preußer wird es jetzt richtig eng. Denn die Fortuna ist nun meilenweit von ihren Ansprüchen entfernt.

Statistik:
Fortuna: Wolf – Zimmermann, Klarer, Oberdorf, Koutris – Bodzek – Narey, Sobottka, Peterson (68. Klaus) – Iyoha, Hennings
Kader Fortuna: Eisele – Prib, Tanaka, Hartherz, Piotrowski, Klaus, Nedelcu, Shipnoski, Bozenik
Heidenheim: Müller – Busch, Hüsing, Mainka, Theuerkauf – Schöppner, Geipl (60. Burnic) – Föhrenbach, Kühlwetter (60. Leipertz), Mohr (78. Malone) – Kleindienst
Schiedsrichter: Michael Bacher (Amerang)
Zuschauer: 13.873
Tore: 0:1 (90.+2) Leipertz
Gelbe Karten: Bodzek (3.), Sobottka (3.), Klaus (2.) / –
Beste Spieler: Koutris, Oberdorf / Mainka, Hüsing
Spielnote: 4
Spielfazit: Fortuna wollte dieses Mal den einen Punkt festhalten, riskierte über 90 nicht genug, um das Spiel gegen defensivstarke Heidenheimer um jeden Preis zu gewinnen. Und dann wurde die Mannschaft noch bitterlich bestraft.
Fortunas Formkurve: Der Preußer-Elf war der Einsatz und der Wille  nicht abzusprechen, aber nach vorne wurde es zu selten zwingend und gefährlich genug. Die Abwehr hielt bis in die Nachspielzeit dicht, um dann doch noch den entscheidenden Treffer zu kassieren.

Reaktionen:
„Ich bin sehr enttäuscht, weil wir in der Woche gut gearbeitet haben. Dass wir in der letzten Minute ausgekontert wurden, ist sehr bitter. Wir hatten viele Abschlüsse und den Mut nach vorne. Bei so vielen Flanken muss man mindestens einmal treffen.“
Matthias Zimmermann, Verteidiger der Fortuna

„Uns fehlt im Moment das Durchsetzungsvermögen, der Killerinstinkt und das notwenige Glück. Zudem sind wir dann in der Nachspielzeit nicht konzentriert genug. Das darf uns nicht pasieren.“
Emma Iyoha, Stürmer der Fortuna

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