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Luka Krajnc springt in die Bresche

Fortunas Überangebot in der Innenverteidigung

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Als zu Saisonbeginn der 2. Fußball-Bundesliga die Experten kritisch auf den Kader von Fortuna Düsseldorf blickten, waren sie sich sicher, dass gerade der Sturm des Bundesliga-Absteigers oft den Unterschied machen würde. Das war wohl ein Irrtum, wenn man auf die Bilanz von Hennings, Karaman & Co. schaut. Zwar gelang in Darmstadt beim 2:1-Erfolg durch einen Stürmer, nämlich Dawid Kownacki, der Siegtreffer. Aber tatsächlich ist die Innenverteidigung die wahre, große Stärke der Fortuna in dieser Spielzeit.

Uwe Rösler hat tatsächlich ein absolutes Luxusproblem, wenn er an seine Innenverteidiger denkt. Normalerweise spielen die soliden und zweikampfstarken Andre Hoffmann sowie Kevin Danso. Doch in Luka Krajnc und Österreichs U 21-Nationalspieler Christoph Klarer hat Fortunas Trainer zwei weitere Spieler in der Hinterhand, die wohl bei jedem anderen Team der Liga Stammpersonal wären. Nicht zu vergessen, dass in Jamil Siebert ein sehr talentierter Innenverteidiger vergeblich auf eine neue Chance auf dieser Position warten wird.

Am Ostersonntag schlug in Darmstadt mal wieder die Stunde für Luka Krajnc. Der Slowene durfte zunächst als Ersatz für den geschonten Kevin Danso an der Seite von Andre Hoffmann verteidigen. „Man musste Kevin auch mal eine Pause zu geben“, sagte Uwe Rösler, der auf den „noch sehr jungen Spieler“ zuvor immer gesetzt hatte. Dass Krajnc nun der Treffer zum 1:0 gelang und er damit wie bei seinem ersten Saisontreffer in Karlsruhe die Grundlage zu einem weiteren von nun vier Auswärtssiegen sorgte, brachte den Trainer nach Abpfiff ein wenig in Erklärungsnot.

„Mit Luka bin ich natürlich sehr zufrieden. Ich weiß, was ich an ihm habe. Denn er hat ja nicht nur das Tor erzielt und hatte eine weitere Kopfballchance. Er hat auch sehr solide verteidigt.“ Zudem lobte er den 26-Jährigen für dessen hervorragende Arbeit als linker Außenverteidiger im Verlauf der Saison. „Als Luka dort gespielt hat, hatten wir die beste Phase in dieser Spielzeit.“ Dass er gespielt habe und seine Mannschaft gewonnen habe, sei auch ein Indiz, wie wichtig dieser Spieler für die Fortuna sei.

Ob Luka Krajnc bei der Fortuna bleiben wird, ist noch offen

„Ja, es ist ein überragendes Gefühl, zu diesem Sieg so beigetragen zu haben“, sagte Krajnc. „Wir haben zwar nicht gut gespielt, aber die drei Punkte sind sehr wichtig. Das war letztlich das Einzige, was wir in Darmstadt erreichen wollten.“ Seine Geduld, nach längerer Pause auf einen Einsatz zu warten, hatte sich gelohnt. Gegen Kiel (0:2) war er noch als Außenverteidiger zum Einsatz gekommen, danach war er jeweils in Regensburg und Heidenheim für die letzten Minuten eingewechselt worden, um seine (Kopfball-)Stärke bei Standdards zu nutzen. „Bei meinem Tor war etwas Glück dabei, aber Tor ist Tor. Marcel (Sobottka) hat das gut vorbereitet“, erklärte Krajnc die Entstehung der 1:0-Führung in Darmstadt.

Wieder durfte Luka Krajnc über einen Treffer jubeln. Foto: Wolff

Die Bescheidenheit ist typisch für Krajnc, der weder über seine Aushilfsarbeit auf der linken Verteidigerposition noch über seine Reservistenrolle in der Innenverteidigung geklagt hat. „Ob es eine Bewerbung für eine Weiterverpflichtung war, weiß ich nicht“, sagte Fortunas Trainer. Der Slowene ist vom italienischen Zweitligisten Frosinone Calcio nur ausgeliehen und könnte neben Teamkollege Christoph Klarer eine wichtige Rolle im nächsten Jahr spielen, da Kevin Danso so überzeugend aufgetreten ist, dass sicherlich mehrere Bundesligisten um ihn buhlen werden, wenn der ausgeliehene Danso nach Augsburg zurückkehrt. Der ebenfalls für Österreichs U 21 spielende Nationalspieler  hat inzwischen einen Marktwert von rund 5 Millionen Euro.

Auch Krajnc dürfte nicht gerade ein Schnäppchen werden. Es hat sich sicherlich auch bis nach Italien herumgesprochen, wie gut sich der 26-Jährige in Düsseldorf präsentiert hat. Es dürfte also nicht leicht werden, ihn künftig an die Fortuna zu binden. Aber wie heißt es doch so schön: „Mit einem guten Sturm gewinnt man Spiele, mit einer guten Verteidigung die Titel.“ In der kommenden Spielzeit könnte sich dieser Spruch für Fortuna ja vielleicht bewahrheiten…

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