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Marokkanischer Meister startet fürs Sportwerk Bouazza El Hainouni hat sich Düsseldorfs führenden Taekwondo-Verein angeschlossen

Im Sportwerk wird er nur „Bobo“ gerufen. „Den Spitznamen habe ich erst in Düsseldorf bekommen, weil mein Vorname schwer auszusprechen ist“, erläutert Bouazza El Hainouni in perfektem deutsch. Der 22-jährige Marokkaner studiert Elektrotechnik an der Hochschule Düsseldorf. „Als ich hier hin gekommen bin, habe ich mich sofort nach einer Möglichkeit umgesehen, Taekwondo zu machen“, so El Hainouni. „Ich will meine sportlichen Leistungen verbessern. In Düsseldorf gibt es dafür keinen besseren Ort als das Sportwerk.“

 

Seine Leistungen zu verbessern, ist aber gar nicht so einfach, war „Bobo“ doch in der marokkanischen Jugend- und Seniorennationalmannschaft, gewann mehrmals die nationalen Titel seines Heimatlandes, holte als Jugendlicher zweimal die Afrika-Vizemeisterschaft und wurde als Senior Sieger beim Taekwondo World Festival in Korea. 2013 schickte ihn sein Nationaltrainer zu den Mittelmeerspielen in die Türkei. „Man hat sofort gesehen, dass Bobo ein richtig guter Taekwondoka ist. Er ist diszipliniert, technisch sehr gut und er trainiert eifrig. Von ihm werden wir in der nächsten Zeit einige Erfolge vermelden können“, meint Sportwerk-Trainer Inan Tunc.

 

Bis es soweit ist, dauert es noch etwas, denn Bobo muss sich er wieder in Form bringen. „Ich bin jetzt zwei Jahre aus dem Wettkampfgeschehen raus. Einer der Gründe dafür ist, dass ich in Deutschland zuerst in einem Studienkolleg Kurse besuchen musste, um mein Abitur anerkannt zu bekommen. Da hatte ich für Sport keinen Gedanken frei“, so El Hainouni. Probleme mit der Abitur-Anerkennung hatte er nicht, trägt er doch einen schlauen Kopf auf seinen Schultern. So lernte er innerhalb eines halben Jahres nahezu perfektes deutsch.

 

Jetzt aber ist er dreimal wöchentlich für mehrere Stunden beim Taekwondo-Training, geht noch je einmal freiwillig laufen und schwimmen. Er weiß, dass das für internationale Top-Platzierungen noch nicht ganz reichen wird. Demnächst will er einen Gang hoch schalten und häufiger trainieren. „Das bereitet mir keine Probleme. Im Sportwerk fühle ich mich total wohl. Es ist mein zweites zu Hause“, meint das Taekwondo-Schwergewicht (über 80 kg). „Der Trainer ist super, die Trainingsgruppe perfekt. Besser geht es nicht.“

 

Coach Tunc hat El Hainounis Wettkampfplan ab Juni ausgearbeitet. „Bis dahin muss er noch was tun, auch einige Pfunde abnehmen“, so Tunc lächelnd. „Das schafft er. Bobo kann sich auch sehr gut selbst in den Hintern treten.“

 

(FF)

 

 

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