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„Mit dem Beachhandball-Platz haben wir jetzt ganz andere Möglichkeiten“

(Foto: SG Unterrath)

von Piet Keusen

Schwierige Zeiten erfordern kreative Lösungen. Weil Handballtraining in der Halle wegen Corona große Auflagen mit sich bringt, hat die SG Unterrath eine andere Lösung gesucht und wurde ganz in der Nähe fündig. Beim benachbarten Tennisverein TC Kartause lag ein Beachvolleyball-Feld brach. Das hat die SGU mit Hilfe der Mitglieder und jeder Menge Muskelschmalz in einen Beachhandball-Platz umgebaut. Der Sand dafür wurde von Kamps Kies aus Neuss gespendet. Insgesamt über 100 Tonnen. Ein Gespräch mit Handball-Abteilungsleiter Holger Petersen.

Wie kamt ihr auf die Idee mit dem Beachplatz?

Eigentlich wollten wir schon immer einen Beachplatz bauen. Das ist total in und die Kinder haben einfach Spaß dabei, auf Sand Handball zu spielen. Jetzt sind wir sozusagen gezwungen worden durch Corona, schneller aktiv zu werden. Die Flächen in der Halle können nicht mehr so genutzt werden, wie bisher. Da gibt es große Auflagen. Daher haben wir uns bemüht, die Idee des Beachplatzes schneller umzusetzen.

Warum überhaupt Beachhandball?

Stichwort Corona. Hier draußen können wir einfach Sport treiben, wie wir es wollen, so lange wir nicht mit zu vielen Leuten auf zu wenigen Quadratmetern stehen. Wir können Handball spielen, ganz anders als in der Halle. Hier draußen gibt es viel weniger Auflagen als drinnen. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Sand macht auch ganz schön müde Beine.

Wie seid ihr an den Platz und an den Sand gekommen?

Das war der Verdienst unseres Fördervereins. Wir hatten gehört, dass beim TC Kartause ein Platz frei wäre und haben beim Verein nachgefragt, ob wir unsere Idee dort umsetzen können. Danach hat der Förderverein beim Unternehmen Kamps Kies angerufen und einfach gefragt. Wir hatten Glück. Der Chef hat gesagt, er sei gut durch die Krise gekommen und wolle jetzt anderen helfen. Als ehemaliger Handballer war er von unserer Idee mit dem Platz begeistert und hat uns 100 Tonnen Sand nach Unterrath gebracht.

Was ist das für Sand?

Sand ist nicht gleich Sand. Beachsand ist etwas ganz besonderes, der braucht eine runde Körnung, damit man sich die Füße nicht kaputt macht. Wir haben uns vorher lange informiert, was wir brauchen und dann vor Ort angesehen, ob der wirklich so gut ist, wie versprochen. Und jetzt, wo er liegt muss ich sagen er ist tatsächlich perfekt.

Wir habt ihr den Sand auf die Anlage bekommen?

Insgesamt kamen vier Sattelschlepper mit jeweils 27 Tonnen Sand nach Unterrath und haben die Ladung dann auf dem Parkplatz ausgekippt. Von dort haben wir ihn mit vielen, vielen Helfern mit Schubkarren zur Anlage gebracht. Das waren etwa 200 Meter pro Strecke. Wir haben es ausgerechnet, insgesamt waren das 1014 Schubkarren, die hin und her gefahren sind. Die Mitglieder haben einen super Job gemacht. Das hat unser ganzes Team, unseren Verein noch einmal enger zusammengeschweißt. Wir haben Enthusiasmus entwickelt und die Kinder hatten Spaß.

Wie habt ihr bisher Corona erlebt?

Wir durften seit März nicht in die Halle. Wir hatten aber Glück, dass wir einen Tartanplatz haben vor der Halle und so recht schnell wieder im Freien mit dem Training beginnen konnten. Aber wir haben inzwischen 17 Jugendmannschaften bei der SG Unterrath und da ist Zeit ein großer Faktor. Wir mussten genau ausrechnen, wie lange jeder trainieren darf, damit alle gleich viel Zeit haben. Auf dem Tartanfeld war damit aber für jede Mannschaft nur einmal die Woche Training möglich. Das war zu wenig. Mit dem Beachhandball-Platz haben wir ganz andere Möglichkeiten jetzt. Wenn es regnet, wird der Tartanplatz rutschig, im Sand kann man immer noch trainieren. Wir können hier sicher bis zum Herbst drauf gehen. Wir haben jetzt ganz neue Möglichkeiten und das gefällt mir richtig gut.

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