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Mit dem Rad von Basel nach Arnheim

Der Düsseldorfer Professor Jochen Schipke setzt ein sportliches Zeichen

Foto: Jochen Schipke

von Tobias Kemberg

Der 80-Jährige ist entlang des Rheins unterwegs. Auf dem Zweirad geht es von der Schweiz bis in die Niederlande.

Keine Frage, bei hochsommerlichen Temperaturen gibt es weitaus angenehme Möglichkeiten zum Zeitvertreib als mit dem Rad von Basel 800 Kilometer rheinabwärts nach Arnheim zu fahren. Doch genau das macht Jochen Schipke derzeit. Von der Schweiz bis in die Niederlande. 800 Kilometer, verteilt über 20 Tage. Los ging es am 8. August.

Doch warum hat sich der 80 Jahre alte Professor genau das vorgenommen? Was sind Motivation und Antrieb? Schipke beschreibt sich selbst als „in der Vergangenheit immer sportlich aktiv“. In der Jugend auf dem Wasser im Ruderboot, während seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Heinrich-Heine-Universität begann er mit dem Tauchen und brachte es bis zum Tauchlehrer. Er hielt sich mit Joggen fit, nahm an mehreren Volkstriathlons teil, absolvierte eine zweistellige Anzahl an Halbmarathons und erreichte vier Mal die Ziellinie bei Marathonläufen.

Beim 1000-Meter-Schwimmen wurde er im vergangenen Jahr Erster, wenngleich er in seiner Altersklasse auch der Einzige war. Mit dem Laufen geht das heute nicht mehr so gut wie früher. Daher wird jetzt Fahrrad gefahren. Schipke, der 1987/88 sogar einmal an der renommierten John Hopkins Universität in Baltimore (USA) tätig war, möchte seinen Alterskollegen zeigen, dass Sport auch im Alter möglich sein und Spaß bringen kann. Auch wenn es vielleicht nicht gleich für alle 800 Kilometer in 20 Tagen sein müssen.

Der Physiologe begleitet sein Unternehmen auf dem Rad auch wissenschaftlich. Vor und nach der Tour soll eine Fahrrad-Ergometrie durchgeführt und die Lungenfunktion erfasst werden. Eine Blutanalyse wird dann Aufschluss darüber geben, ob vermehrt Erythrozyten gebildet wurden, oder ob eventuell erhöhte Entzündungsparameter auf eine Überlastung hinweisen.

Zu guter Letzt ist der sportliche Senior auch Pandemie-bezogen unterwegs. Schipke sagt, dass „auch in dieser ungewöhnlichen Zeit ungewöhnliche Pläne realisierbar sind“. Und tritt den Beweis gleich selbst an. Ganz nebenbei hat die Fahrradreise von Basel nach Arnheim für ihn selbstverständlich auch noch Urlaubscharakter. Entlang des Rheins gibt es schließlich allerhand zu sehen. Aus der Zeit der Alemannen, Franken oder Römer. Und wer weiß? Vielleicht unternimmt Schipke 2021 ja eine ähnliche Tour. . .

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