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Mit frischem Personal ins zweite Spiel

DEG empfängt am Sonntagabend Bremerhaven

Fotos: Birgit Häfner

von Bernd Schwickerath

Anderer Torwart, neuer Verteidiger, neuer Stürmer – DEG-Trainer Harold Kreis kann am Sonntagabend aus dem Vollen schöpfen. Ein Selbstläufer wird das erste Heimspiel der Eishockey-Saison aber nicht, die jüngsten Duelle mit den Fischtown Pinguins liefen wenig nach Wunsch.

Auch auf den letzten Metern ist 2020 alles anders. Vor allem für Hendrik Hane. Das hat in seinem Fall mal nichts mit Corona zu tun. Hane ist schlichtweg zu alt geworden, um wie im Vorjahr bei der U20-WM aufzulaufen. Damals war der DEG-Torhüter einer der Gründe dafür, warum die Junioren des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in Tschechien den Klassenverbleib schafften.

Seine Nachfolger haben es gerade in Kanada deutlich schwerer, in der Nacht zu Sonntag gab es ein 2:16 gegen die Gastgeber – was daran lag, dass das deutsche Team wegen zahlreicher Corona-Fälle arg dezimiert ins Spiel gehen musste, aber eben auch an den Torhütern, die einen rabenschwarzen Tag erwischten. Hinterher waren sich alle einig: Einen wie Hane hätte das deutsche Team gut gebrauchen können.

Das bedeutet aber nicht, dass sich der gebürtige Düsseldorfer zwischen Weihnachten und Neujahr auf die faule Haut legen könnte. Im Gegenteil: Er ist am Sonntagabend gefragter denn je: Wenn die DEG um 19.30 Uhr in ihr zweites Spiel der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) startet, steht der 20-Jährige im Tor. Und soll möglichst so halten wie bei seinem bislang letzten Auftritt Anfang Dezember. Da verlor die DEG im „Magenta-Sport-Cup“ zwar 2:3 gegen Bremerhaven, Hane war mit 43 Paraden aber der überragende Mann.

Beide Testspiele gegen Bremerhaven gingen verloren

Heute Abend geht es erneut gegen Bremerhaven. Und da hat sein Team einiges gutzumachen. Denn auch der erste Turniervergleich gegen die Norddeutschen war verloren gegangen. Zwei direkte Duelle, zwei Niederlagen – ist die DEG heute also Außenseiterin? Nicht so schnell.

Beim „Magenta-Sport-Cup“ gewannen die Bremerhavener noch sieben Spiele am Stück und verloren erst das Finale gegen München. Doch seitdem die „richtige“ DEL-Saison begonnen hat, gibt es für die Fischtown Pinguins nichts mehr zu lachen, zum Auftakt gab es Niederlagen gegen Berlin und Köln. Die DEG wiederum hat ihr erstes und bislang einziges Spiel mit 5:4 nach Penaltyschießen in Köln gewonnen.

Aber nicht nur deswegen hält DEG-Trainer Harold Kreis nicht viel davon, die Vorbereitungsspiele als Maßstab zu nehmen. „Ich erwarte am Sonntag eine ganz andere Intensität. Man kann jetzt schon merken, dass alle Teams mit einer besonderen Entschlossenheit in diese spezielle Saison gehen. Wir müssen und werden bereit sein“, sagte Kreis, der deswegen zwar nicht auf die Idee kommen würde, die Bremerhavener zu unterschätzen, aber bange macht er sich nun auch nicht.

Cumiskey soll den Aufbau ankurbeln

Kreis kann nämlich nicht nur im Tor neues Personal aufs Eis stellen, das gilt für alle Mannschaftsteile. In der Abwehr soll zum ersten Mal der kürzlich verpflichtete Kyle Cumiskey spielen. Und dabei das zeigen, für was Manager Niki Mondt den 34-jährigen Kanadier verpflichtet hatte: gut und schnell Schlittschuhlaufen, präzise und einfache Pässe spielen und damit den Aufbau aus der eigenen Zone verbessern. Der ist derzeit das größte Problem der DEG. Gerade wenn die Düsseldorfer früh in ihrer eigenen Zone attackiert werden, haben sie Probleme, den Puck kontrolliert nach vorne zu bringen. Und Bremerhaven ist genau so ein Team, spielt aggressiv wie kompakt.

Auch im dritten Mannschaftsteil gibt es Veränderungen. Matt Carey ist nach seiner Verletzung zum ersten Mal wieder dabei und soll sein DEL-Debüt für die DEG geben. Wie Hane stand der Kanadier zuletzt am 2. Dezember gegen Bremerhaven auf dem Eis. Und wie Hane war er einer der wenigen Lichtblicke. Im letzten Drittel schlenzte er den Puck unter die Latte – sein erstes Tor für den neuen Klub.

Wo er Carey einsetzen wird, hat Kreis noch nicht verraten. Aber es würde nicht überraschen, wenn er ihm gleich Zeit in Überzahl sowie in den vorderen Reihen gibt. Die geplante Top-6 mit Alexander Barta, Max Kammerer und Jerome Flaake in der ersten Reihe sowie Ken-André Olimb, Daniel Fischbuch und eben Matt Carey in der zweiten wäre damit erstmals komplett. Eugen Alanov – in Köln Torschütze – würde dann in die dritte oder vierte Reihe wechseln, wo Kreis vor einer neuen Situation stehen würde: Er hat zu viele Stürmer, einer müsste also draußen bleiben. So etwas hat die immer wieder von Verletzungspech geplagte DEG in den vergangenen Jahren selten erlebt. Aber 2020 ist eben alles möglich.

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