D.SPORTS

Home of Sports

Mit gutem Gefühl in die Olympia-Pause

DEG liegt weiter voll im Soll

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Platz neun in der Tabelle und eine ausgeglichene Mannschaft, die bei optimaler Leistung jedes andere Team schlagen kann – die Düsseldorfer Eishockeyprofis haben ihr selbstgestecktes Saisonziel weiter fest im Blick. Jetzt aber steht erst einmal ein etwas anderes Programm an.

31 Tage – so lange ist die am Montag gestartete Pause für die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga. Das 2:1 im 235. Derby gegen die Kölner Haie war die letzte Begegnung für die Mannschaft von Trainer Harold Kreis bis zum 23. Februar.

Der Grund ist die mehrwöchige Unterbrechung der Saison aufgrund des olympischen Eishockeyturniers in Peking, bei dem mit Marco Nowak auch ein DEG-Verteidiger dabei sein wird. Die Sportstadt nimmt die Pause zum Anlass, um auf die Gesamtlage bei den Rot-Gelben zu blicken.

Die nackten Zahlen
Nach 42 von 56 Hauptrundenspielen hat die DEG 20 Siege und 22 Niederlagen auf dem Konto, in insgesamt 25 von 42 konnte sie punkten. 60 Zähler (Punkteschnitt: 1,43) bedeuten aktuell Platz neun in der DEL-Tabelle, die aufgrund einer großen Anzahl an Nachholspielen derzeit aber nur bedingt aussagekräftig daherkommt. 14 Spiele stehen noch aus, dabei treffen die Düsseldorfer zwei Mal auf den EHC München sowie einmal auf jeden anderen Klub – abgesehen von den Kölner Haien.

Die Form vor der Pause
Die DEG hat nach acht Niederlagen zuletzt wieder die Kurve gekriegt. „Wir konnten uns aus dieser Schwächephase herauskämpfen, haben die zwei Derbys gegen Köln gewonnen und gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Olympia-Pause“, sagt Kapitän Alexander Barta.

Zuletzt punktete die DEG in sechs aufeinanderfolgenden Begegnungen. „Da hat sich einmal mehr bestätigt, dass wir mit fast allen Mannschaften der Liga mithalten können, wenn bei uns alles passt. Die Spiele gegen Augsburg und Krefeld taten weh, da wäre mehr möglich gewesen als jeweils ein Punkt. Aber die DEL ist so eng, da kommt es eben oft auf Dinge wie Tagesform, Glück, Pech oder Schiedsrichterentscheidungen an“, erklärt Barta.

„Solche Pausen
sind körperlich
und mental wichtig.“
Harold Kreis

Die Gesamtentwicklung der Mannschaft
Mit Blick auf die Etatkürzung und wo sich die finanziellen Möglichkeiten im gesamten DEL-Feld einordnen lassen, spielt die Düsseldorfer EG unter dem Strich eine gute Saison. Abgesehen von den absoluten Topteams der Liga erleben fast alle Klubs positive und negative Phasen. „Wichtig ist immer, dass die negativen nicht zu lange andauern“, sagte Sportdirektor Niki Mondt während der Niederlagenserie einmal.

Die Düsseldorfer spielen in der Regel kein „Hurra-Hockey“, sondern definieren sich zuallererst über ihre Defensive. Und die hat sich wieder deutlich verbessert: In den vergangenen vier Spielen kassierte die DEG nur sechs Gegentreffer. Darüber hinaus lebt das Team von seiner offensiven Ausgeglichenheit – auch wenn Brendan O’Donnell mit 43 Scorerpunkten etwas herausragt. Alle vier Sturmreihen können Tore erzielen, zudem sind die Special Teams weiterhin überdurchschnittlich.

Die Entwicklung der jungen Spieler
Sehr zufrieden sind sie bei der DEG mit der Entwicklung der Torhüter. Sowohl Hendrik Hane als auch Mirko Pantkowski haben den nächsten Schritt gemacht. Von Mondt über Stürmer Tobi Eder bis hin zu Kapitän Barta gab und gibt es immer wieder Lob für das junge Duo.

Auch die jungen Verteidiger und Stürmer haben ihre jeweiligen Rollen im Team gefunden und füllen diese gut aus. „Mit Niklas Heinzinger würde ich hier ausnahmsweise mal einen herausheben“, sagt Barta. „Da muss ich ehrlich zugeben, dass ich seine derart positive Entwicklung in dieser Form so nicht erwartet habe.“ In ihre größeren Rollen hineingewachsen sind zudem Stürmer wie Alexander Ehl und Tobi Eder.

Foto: Kenny Beele

Zwischen Training und Regeneration
„Bis zum Freitag wird noch trainiert, dann haben die Jungs eine Woche frei. Während der kommenden Wochen wird es dann noch einmal ein paar freie Tage geben. Man muss den Spielern in dieser Phase ihre Pause lassen – das ist körperlich und mental wichtig“, sagt Cheftrainer Kreis. Gerade am Ende des spielintensiven Dezembers wirkten die Kufenflitzer in Rot und Gelb müde, insbesondere im Kopf.

Nun gibt es die Möglichkeit, um die Akkus ein wenig aufzuladen und auch mal ein paar Tage rauszukommen. Stephen MacAulay beispielsweise fliegt in seine kanadische Heimat, Kapitän Barta fährt gemeinsam mit Kumpel und Ex-Mitspieler Patrick Köppchen in die Berge.

Ausblick und Ziele
Die Play-off-Qualifikation, also mindestens der zehnte Platz, wurden trotz eines großen Umbruchs im Frühjahr 2021 als Ziel ausgegeben. „Daran hat sich nichts grundsätzlich nichts geändert“, sagt Barta. „Wir halten das wie vor dem Saisonbeginn, werden aber alles probieren, um nach 56 Spielen so gut wie möglich dazustehen. Im vergangenen Sommer haben uns viele eine solche Saison nicht zugetraut. Und wir hätten Platz neun damals auch alle so genommen“, blickt der 38-Jährige zurück.

Doch wenn es nach den Spielern geht, soll das nicht alles sein. Ab Ende Februar greift die dann ausgeruhte DEG jedenfalls wieder an – damit eine bisher gute Saison auch im Rückspiegel in ein paar Monaten als eine solche angesehen werden kann. Und wer weiß, was bei einer Play-off-Qualifikation noch „on top“ möglich ist. . .

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter