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Mutiger Start in eine herausfordernde Saison

(Foto: RCGD /Maren Derlien)

Über die Wintermonate hat sich im Ruderclub Germania Düsseldorf viel getan. Die Trainingsabteilung hat sich im Nachwuchs, aber auch in den anderen Bereichen zum Positiven weiterentwickelt. Die Jüngsten bereiten sich auf ihre ersten Regatten vor, die Junioren und Senioren haben bereits auf den Deutschen Kleinbootmeisterschaften spannende Rennen gezeigt. Die Leistungssportvorsitzende Kathrin Schmack gibt einen Überblick über die derzeitige Situation mit Blick in die Zukunft.

 

Wie ist die Trainingsabteilung über den Winter gekommen?

Kathrin Schmack: „Im U17- und U19-Bereich gibt es noch einiges zu tun. Krankheitsausfälle und Verletzungen zeigten sich hier und da. Freuen können wir uns über Talente, die sich abzeichnen, man muss hier die Saison abwarten. Super entwickelt haben sich unter anderem Nachwuchstalent Katharina Hallay und A-Juniorin Maja Gunz, weitere Athleten gehen ebenso hochmotiviert in die Saison.

Im U23-Bereich haben wir ein tolles Team von inzwischen vier Sportlern, die gut über die Wintermonate am Bundesstützpunkt Dortmund gekommen sind.

Leonie Pieper konnte ihre Leistungen in den letzten Monaten deutlich weiterentwickeln. Sie ist ein großes Talent mit starkem Ehrgeiz und erneut guter Perspektive in Richtung Nationalmannschaft und Olympia 2020.“

 

Wie eng ist der Kontakt zu den vier Sportlern am Bundesstützpunkt Dortmund?

„Mit Leonie Menzel, Anton Schulz, Daniel Tkaczick und Johannes Fischer haben wir einen ganz regelmäßigen Kontakt und stehen im engen Austausch. Das funktioniert hervorragend. Sie sind oft in Düsseldorf und nehmen am Clubleben teil oder repräsentieren die Germania bei unseren internationalen Leadership-Trainings. „Sport ist Bildung“ – diesen Gedanken transportieren unsere Athleten bei diesen Clubveranstaltungen auf einer internationalen Bühne. Sie zeigen mit viel Elan auf, dass sich Leistung lohnt und wie wunderbar der Rudersport sich auf die Geschäftswelt übertragen lässt im Sinne von ,alle in einem Boot‘.“

 

Was hat sich bei der Nachwuchsarbeit getan?

„Durch die Aufstockung des Trainerteams haben wir durch mannigfaltige Sichtungen vor allem auch über die Schulen unheimlich viel Nachwuchs dazugewonnen. Wir haben inzwischen mit den vielen Kindern das Wassertraining im Medienhafen begonnen, was uns vor neue große Herausforderungen stellt, denn die Betreuung einer großen Trainingsgruppe auf dem Wasser ist viel anspruchsvoller als das Hallentraining. Jetzt geht es darum, sie soweit fit zu machen, dass sie an ihren ersten Regatten teilnehmen können. Im Vordergrund steht, dass sie neben dem Training im heimischen Hafen durch spielerische Wettkämpfe tolle Wochenenden miteinander verbringen und Freude am Wetteifern entwickeln.“

 

Was macht den Erfolg des Trainerteams aus?

„Wir haben eine sehr heterogene Gruppe von sechs Vollzeit- und Teilzeit Trainern, die sich sehr gut ergänzt, uns aber finanziell enorm beansprucht. Jeder kommt aus einem anderen Bereich und hat unterschiedliche Schwerpunkte und Qualifikationen. Alle sind mit großem Feuereifer dabei, das ist schön zu sehen. Die Zusammenarbeit mit dem Team bringt riesigen Spaß. Wir arbeiten auch zusammen daran, die Professionalität weiter auszubauen, in heutiger Zeit ein wichtiger Aspekt im Rudersport. Allerdings: Um die Herausforderungen der wachsenden Trainingsgruppen mit qualitativ hochwertigem Training und auch die notwendige und Einzelförderung für besondere Talente zu gewährleisten, bräuchten wir noch deutlich mehr personelle und damit finanzielle Unterstützung. Rudern ist sehr betreuungsintensiv. In der wachsenden Sportstadt Düsseldorf müssten auch unsere Möglichkeiten adäquat mitwachsen.“

 

Nach Teilnahmen bei je drei Welt- und Europameisterschaften (U19, U23, offene Klasse) gibt es auch in 2018 wieder berechtigte Hoffnung auf internationale Beteiligung?

„Es ist alles möglich. Allerdings stehen wir vor allem im U19-Bereich vor großen Herausforderungen. Im U23-Bereich haben wir berechtigte Hoffnungen, uns international zu zeigen. Wir haben bei allen Athleten langfristige Ziele über Tokio hinaus. Es ist Teil unserer Langfriststrategie, die Athleten über einen langen Zeitraum im Spitzenbereich zu halten. Jeder unserer Top-Athleten hat eine individuelle Laufbahnberatung, die das duale System von Training und Studium im Blick hat und auf lange Sicht angelegt ist. Da stehen manchmal auch Prüfungen und Klausuren im Vordergrund und können kurzfristige Saisonziele beeinflussen. Übrigens: Auch für unsere Nachwuchstalente werden bereits duale Wege aufgezeigt, das beginnt schon in der Schule.“

 

Wie hoch ist die Aufmerksamkeit auf Seiten der Sportstadt Düsseldorf in Bezug auf den Rudersport?

„Sehr hoch. Erfreulich zu sehen, wenn man es mit anderen Städten vergleicht. Düsseldorf hat ein großes Herz für die Sportart Rudern. Bei der Vergabe der Fördermittel werden wir leistungsgerecht berücksichtigt. Allerdings müsste hier auch der wachsenden Bedeutung der Sportstadt insgesamt Rechnung getragen werden. Denn auch das breitensportliche Angebot bei uns im Club ist in den letzten Jahren natürlich sehr stark mitgewachsen.

Anderes Thema: Unser Trainingsstandort in der Kesselstraße im Medienhafen. Hier möchte ich die Düsseldorfer Bürger einmal sensibilisieren im Hinblick darauf, dass wir auf das Ruderrevier im Hafen angewiesen sind und es keine Alternative dazu in Düsseldorf gibt. Wir möchten unsere Athleten auf jeden Fall in Düsseldorf halten und nicht in andere Vereine abwandern lassen. Der Medienhafen und der Leistungsstützpunkt Rudern sind untrennbar miteinander verknüpft und für uns unverzichtbar.

Insgesamt kann man sehen, dass die kontinuierliche zielgerichtete Arbeit der letzten Jahre nicht nur das Breitensportangebot, sondern auch die Nachwuchsgruppen und das Hochleistungstraining unheimlich entwickelt hat. Der Stützpunkt wächst und wächst. Somit stehen wir in unserer derzeitigen Situation mit Blick auf die kommenden Jahre vor großen finanziellen und strukturellen Herausforderungen.“

 

(MD)

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