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“Nach der Saison ist vor der Saison…“

Zum Abschluss noch ein Unentschieden. Nach dem 3:3 in Aachen beendet der Rochusclub die Tennis-Bundesliga-Saison auf dem vierten Platz. Ein insgesamt gutes Ergebnis findet Teamchef Detlef Irmler, für den jetzt schon die Arbeit für das nächste Jahr begonnen hat.

Herr Irmler, welche Bilanz ziehen Sie zum Saisonende?

Das war die schwierigste Saison, die ich in Düsseldorf jemals erlebt hatte. Unsere Sponsoren hatten den Etat reduziert und unsere fünf besten Spieler kamen aus verschiedensten Gründen nicht zum Einsatz. Damit waren wir eigentlich Abstiegskandidat Nummer eins. Aber ein außergewöhnlicher Teamgeist, die Identifikation mit dem Verein und leidenschaftliches Tennis haben zu einem überragenden Ergebnis geführt. Deshalb ist Platz vier mehr als ich erwartet hätte.

Zum Team haben auch die Zverev-Brüder gehört, dazu Marcel Granollers oder Pablo Andujar. Warum kamen die nicht zum Einsatz?

Das hatte verschiedene Gründe. Pablo Andujar zum Beispiel musste operiert werden und kam deshalb nicht zum Einsatz. Ich hatte fest damit gerechnet, dass die Zverev-Brüder zum zweiten Spiel dabei sein würden. Aber die Amerika-Tour ist nun einmal lukrativer als die Bundesliga. Im letzten Jahr hatte Mischa Zverev noch zweimal für uns gespielt. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder zusammen kommen.

Wie haben sich denn die anderen Spieler geschlagen, vor allem der Deutsche Nachwuchs?

Mats Moraing zum Beispiel hat eine super Saison gespielt und sich etabliert, ebenso Filip Horansky. Beide sind noch jung und haben Spieler aus der Top 100 und sogar aus der Top 50 geschlagen. Von denen werden wir in Zukunft noch einiges hören. Beide werden auch im nächsten Jahr wieder mit dabei sein, sollte es den Rochusclub noch in der Bundesliga geben.

Sie hatten ja sogar einen echten Wimbledonsieger im Kader?

Ja, für junge Talente hatte ich immer ein Händchen. Alejandro Davidovich hat 2017 Wimbledon bei den Junioren gewonnen. Aber sein Debüt in der Bundesliga ging leider verloren. Da war die Kulisse in Halle vielleicht zu eindrucksvoll. Aber viele spätere Weltklassespieler haben ihr erstes Spiel für den Rochusclub verloren. Feliciano Lopez zum Beispiel oder Fernando Verdasco.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Zuschauerzuspruch?

Wir hatten wieder 3500 Zuschauer im Schnitt, damit können wir sehr zufrieden sein. Nur das erste Spiel fiel ins Wasser und hat uns Zuschauer gekostet. Düsseldorf hat aber eine gute Tennis-Tradition und deshalb auch großes Potenzial.

Und jetzt, erst einmal Urlaub?

Nein. Nach der Saison ist vor der Saison, ich muss jetzt schon wieder dafür arbeiten, dass auch im nächsten Jahr Bundesliga-Tennis im Rochusclub gibt. Unsere finanzielle Lage ist nicht gut, aber das Geld ist die Grundlage für eine gute Saison. Das richtige finanzielle Fundament ist Voraussetzung für ein attraktives Team mit guten Jugendspielern und erfahrenen und bekannten Akteuren.

(PK)

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