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Neue Eiszeit an der Brehmstraße

Eishockey-Teams der DEG trainieren wieder

von Bernd Schwickerath

Seit diesem Montag wird in Düsseldorf wieder Eishockey gespielt – drei Wochen früher als sonst. Dafür haben sich die Stadt und der DEG-Stammverein ein Konzept überlegt, von dem alle profitieren sollen: Nachwuchs, Profis und Hobbyteams.

Zugegeben, das Wetter lässt dieser Tage zu wünschen übrig, von Hochsommer ist im Rheinland nicht viel zu spüren, aber an Eishockey erinnert das nun auch nicht. Und dennoch: Seit diesem Montag wird an der Brehmstraße wieder Eishockey gespielt, seitdem ist die Eisfläche wieder aufbereitet. Und das freut nicht nur die Profis der Düsseldorfer EG rund zwölf Wochen nach ihrem Saisonende in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), das freut auch Nachwuchs und Hobbyteams.

Dieses Jahr gibt es sogar ein paar Wochen früher Eis als sonst. Dafür haben die Stadt und der Stammverein der DEG gesorgt. Der formal von den Profis getrennte e. V., der sich um die Jugend und die Breitensportler kümmert, hat harte Monate hinter sich. Corona ließ die Saisons der Nachwuchsteams komplett ausfallen, nicht mal Training war möglich. Dass es jetzt bereits losgeht, „hat aber nichts mit der Pandemie zu tun“, sagt Präsident Michael Staade, der einen grundsätzlichen Plan verfolgt: „Normalerweise bekommen wir immer Ende Juli/Anfang August Eis, jetzt sind wir ein paar Wochen früher dran. Und unser Wunsch ist, künftig schon ab 1. Juli Eis zu bekommen.“

Künftig sollen es zehn Monate Eis im Jahr sein

Das liegt vor allem an der Konkurrenz in den oberen Ligen diverser Altersklassen. An Standorten wie Köln, Mannheim, Berlin oder Salzburg (Red-Bull-Akademie) gibt es das ganze Jahr über Eistraining, in Düsseldorf normalerweise nur von Augst bis Mitte April, knapp achteinhalb Monate. Nun gehe es darum, „die Lücke zu schließen“, sagt Staade. Zwar muss es nicht gleich Ganzjahreseis sein, „weil wir der Meinung sind, dass Kinder und Jugendliche auch mal eine Pause brauchen“, aber vom 1. Juli bis 30. April, das wäre schon nett, um mithalten zu können. „Wir konkurrieren um dieselben Spieler“, weiß der Präsident. Und die gehen natürlich dort hin, wo sie die besten Voraussetzungen erwarten.

Ganz aufschließen zu den Topklubs in Sachen Nachwuchsarbeit wird die DEG natürlich nicht, dafür haben vor allem die Akademien in Mannheim und Salzburg zu viel Geld. Auch Berlin und Köln ziehen viele Talente an. Die DEG ist zuletzt etwas zurückgefallen, gehörte nicht mehr zu den Topteams in der DNL (U20), verlor Nationalspieler an andere Klubs.

Intensivere Zusammenarbeit mit den DEG-Profis

Nun will die DEG wieder angreifen und hat mehrere Bausteine dafür. Mehr Eis. Das Gastfamilienprojekt gemeinsam mit der Fortuna. An der Brehmstraße wird mit Unterstützung von Land und Stadt ein neuer Kraftraum gebaut. Die Zusammenarbeit mit den Profis soll intensiver werden – die profitieren schließlich auch, wenn sie Spieler wie Hendrik Hane oder Nicolas Geitner in ihren Kader übernehmen können. Auch in dieser Saison könnten einige den Sprung schaffen, Niki Mondt will mehrere „integrieren, weil sie alle große Talente sind“, sagt der Manager und meint damit Maksim Anton, Pascal Seidel und Niklas Hane.

Nicht nur die freuen sich über die Ausweitung des Eistrainings. Fünf, sechs Wochen mehr können für den ganzen Klub viel ausmachen. Nicht nur vor der Saison, um früher ins Training einsteigen zu können, „wenn wir bis 30.4. Eis haben, ermöglicht uns das, nach der Saison noch Sichtungscamps zu machen für die Jungs, die wir danach gern bei uns hätten“, sagt Staade.

Trainingscamps für Nicht-Mitglieder und Hobbyspieler

Ein Problem allerdings: Das Ganze muss finanziert werden. Gerade im gewöhnlich heißen Juli ist der Betrieb einer Eishalle nicht ganz günstig. Also haben sich Stammverein und Stadt etwas überlegt: Die DEG verwaltet die Eiszeiten komplett selbst, und gibt nicht nur ihren eigenen Teams ausreichend Gelegenheit für Training, sie vermietet freie Zeiten an die Profis oder Hobbyteams. Es gibt sogar eigene Eishockeycamps für Nicht-Mitglieder – eins für Kinder, eins für Hobbyspieler. Betreut werden sie von DEG-Trainern und solchen, die der Klubs dafür extra bucht.

Das kommt an: „Die Camps waren relativ zügig voll“, sagt Präsident Staade und hält das für eine gelungene Lösung für alle: Die DEG-Jugend kann drei Wochen früher aufs Eis, finanziert wird das auch über die Profis und Hobbyteams, die sich ebenfalls über zusätzliche Eiszeiten freuen. Ende des Monats ist dann erstmals zu sehen, was das gebracht hat, dann stehen die ersten Testspiele der Jugendteams an. Im August gibt es dann auch Turniere für U13 und U15. Zwar noch ohne Zuschauer, aber für die wurde in beiden Hallen an der Brehmstraße eine neue Videotechnik installiert. Sämtliche Spiele können gestreamt werden.

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