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Nichts zu holen gegen Nürnberg

Die DEG musste am Freitag gegen die Ice Tigers aus Nürnberg eine 0:4 (0:1, 0:1, 0:2)-Niederlage hinnehmen. Als die Düsseldorfer Eislaufgemeinschaft im November 1935 gegründet wurde, war Hans Peter „Hansi“ Sültenfuß neun Jahre alt. Gut 81 Jahre später sangen 6.578 im ISS DOME einer großen Persönlichkeit der DEG-Geschichte ein Ständchen zu seinem 90. Geburtstag. Nur zu gerne hätte die DEG ihm nachträglich drei Punkte geschenkt. Doch die Thomas Sabo Ice Tigers aus Nürnberg hatten gehörig was dagegen, zeigten ein nahezu perfektes Auswärtsspiel und entführten mit 0:4 (0:1; 0:1; 0:2) verdient alle drei Punkte aus Düsseldorf.

Die erste Großchance der Partie hatte die DEG, aber es waren die Nürnberger, die das erste Mal jubelten. Zuerst verloren die Ice Tigers den Puck an der ungünstigsten Stelle überhaupt, direkt vor dem Tor. Maxi Kammerer war wachsam, legte die Scheibe ab zu Drayson Bowman, dessen Schuss allerdings nicht platziert genug war, um Jochen Reimer zu überwinden (3.). Im nächsten Angriff der Gäste brachte Jesse Blacker die Scheibe von der blauen Linie scharf vor das Tor von Mathias Niederberger. Leo Pföderl lief ein, hielt seinen Schläger rein und fälschte den Puck unhaltbar zur Führung in die Maschen (4.). Die Führung schien die Nürnberger zu beflügeln. Immer wieder gelang es ihnen, die DEG in ihrem Verteidigungsdrittel zu beschäftigen. Patrick Buzas etwa kurvte durch das Drittel, suchte von der halbrechten Seite den Abschluss, setzte die Scheibe aber über den Kasten (5.). Das einfache, aber effektive Rezept der Franken: Sie brachten nahezu jede Scheibe zum Tor. Nach einer überstandener Unterzahl schickte Bowman Rob Collins auf den Weg, doch der verzog (10.). In eigener Überzahl fand die DEG besser ins Spiel. Norm Milley hinterm Tor steckte die Scheibe zu Daniel Weiß durch, dessen Direktabnahme hauchzart am rechten Pfosten vorbei strich (12.). Auch das zweite DEG-Überzahlspiel war gut anzuschauen, blieb aber leider ohne Ertrag.

 

Die zweiten 20 Minuten fingen an wie die ersten. Nürnberg kam zielstrebig aus der Kabine und deckte Niederberger gleich wieder ordentlich mit Schüssen ein. Dieses Mal konnten sich die Rot-Gelben aber schneller aus der Umklammerung der Nürnberger befreien. Alexej Dmitriev versuchte sich nach einer Einzelaktion von der rechten Seite aus spitzem Winkel (24.). Alex Barta tankte sich aus dem Mitteleis in Richtung Tor. Da ihm die Scheibe leicht nach links wegsprang, legte er sie zurück auf den mitgelaufenen Henry Haase (25.), der den Puck gefährlich gen Tor bugsierte. Unmittelbar nach dieser Szene feuerte die DEG gleich noch eine weitere Salve an Schüssen in auf Jochen Reimer. Die Riesenchance zum Ausgleich hatte Tim Schüle, der nach einem mustergültigen Pass von Bowman von der rechten Bande bei seinem Onetimer ein halbleeres Tor vor sich hatte (27.), die Scheibe aber über das Tor hob.

 

Mitten hinein in die Druckphase schockten die Ice Tigers die DEG mit ihrer effizienten Spielweise. Steven Reinprecht fiel die Scheibe nach einem Schuss von Blacker genau auf den Schläger, schon stand es 0:2 (30.). Es hätte noch deutlich schlimmer kommen können, weil Marcel Brandt bei Yasin Ehliz einhakte, was einen Penalty zufolge hatte. Zum Glück für die DEG war Niederberger wachsam und verhinderte mit dem Schoner das dritte Gegentor (32). Mit einer saudummen Aktion bescherte Andrew Kozek der DEG ein fünfminütiges Überzahlspiel. Rüde rammte er Kammerer vor der DEG-Spielerbank in die Bande und kassierte völlig zu Recht eine Spieldauerstrafe. Da dem Powerplay die letzte Durchschlagskraft fehlte und Nürnberg clever verteidigte, ging es mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die zweite Pause. Einen Aufreger gab es vorher aber noch. Milan Jurcina stürzte sich vor dem Tor auf Weiß und riss ihn zu Boden. Da das Schiedsrichterduo Schimm/Iwert auch einen Stockschlag des DEG-Stürmers gesehen hatte, ging es unverändertem Kräfteverhältnis weiter (39.).

 

Zu Beginn des letzten Drittels verlieben der DEG 94 Sekunden in Überzahl. Stephan Daschner forderte mit einem Schlagschuss von der blauen Linie Jochen Reimer zu einer Glanztat heraus, mit dem linken Schoner parierte er die Gefahr (42.). Spätestens, als die DEG auch gnädige Geschenke der Gäste ungenutzt ließ, deutete sich an, dass es heute nichts mit Punkten werden würde. Milley kam im Nürnberger Drittel leicht an die Scheibe, ließ für Minard abtropfen, aber Endstation war wieder Jochen Reimer. Bei ihren nimmermüden Versuchen, zurück ins Spiel zu finden, stand der DEG sich die DEG leider auch immer wieder selbst im Weg, weil sie oft zu kompliziert agierte. Nürnberg dagegen stand stabil in der Defensive und zeigte sich offensiv einfach gradliniger. Bestes Beispiel war die Aktion, die zum 0:3 führte. Philippe Dupuis bekam hinter dem Tor die Scheibe auf den Schläger, fuhr einmal ums Gehäuse herum und verwandelte eiskalt (54.). Den letzten Nürnberger Treffer des Abends erzielte erneut Pföderl, der viel zu leicht vor das Tor kam und platziert abschloss (58.). Da war der Drops aber auch schon gelutscht.

Am Sonntag im Straßenbahnderby bei den Krefeld Pinguinen haben die Jungs von Christof Kreutzer eine neue Chance auf Punkte. Los geht’s um 16:30 Uhr.

 

(TM/FF)

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