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Optimist Hennings wartet geduldig auf erstes Saisontor

Rouwen Hennings jubelt über den Sieg und seine drei Tore im Frühjahr 2019 Auf Schalke. Foto: Horstmüller

von Norbert Krings

Rouwen Hennings ist kein Spieler, der sich schnell beschwert oder über irgendwelche unglücklichen Umstände klagt. Dass seine Kinder derzeit nicht in die Arena kommen dürfen, findet der Torjäger von Fortuna Düsseldorf allerdings schade. Vor allem für seinen ältesten Sohn Julian (12), der glühender Fußball-Fan ist, tut es ihm leid. Aber er und seine Familie haben sich inzwischen mit den Einschränkungen der Corona-Zeit abgefunden. „Ich finde es gut, dass man selbst mit Einhaltung der Hygiene-Regeln dazu beitragen kann, dass sich das Virus nicht weiter ausbreitet“, sagt Hennings. „Natürlich hat wohl jeder schon gedacht, mein Gott, das nervt. Aber solange das kontrollierbar bleibt, ist das ein kleines Übel, wobei wir dann die Einschränkungen auch in Kauf nehmen sollten.“ Trotzdem hofft Fortunas Stürmer Nr. 1, dass Julian in dieser Saison noch das eine oder andere Heimspiel in der Arena zu sehen bekommt.

Der angeschlagene Holsteiner geht davon aus, in Kiel dabei zu sein

Am Sonntag sind nur die Spieler, das Funktionsteam und die Vereinsführung in Kiel mit dabei, wenn die Fortuna dort zum dritten Ligaspiel der Saison antritt. Gästefans sind bekanntlich nicht erlaubt. Ob Rouwen Hennings die Reise selbst mit antritt, ist jedoch noch nicht zu hundert Prozent sicher. Allerdings sollte der Bluterguss, den er sich im Spiel gegen Würzburg nach einem Pressschlag zugezogen hatte, bis dahin soweit abgeklungen sein. Mit dem Mannschafts-Training musste er zu Beginn der Woche aussetzen. Aber er würde als gebürtiger Holsteiner natürlich gerne in der Nähe seiner Heimatstadt Bad Oldesloe auflaufen. „Aber wer mich kennt, weiß, dass ich von Grund auf Optimist bin.“

Rouwen Hennings berät sich oft mit Trainer Uwe Rösler. Foto: Beele

 

Zufrieden ist Hennings mit dem Spiel seiner Mannschaft bislang noch nicht. „Es war gegen Würzburg schon deutlich besser als in Hamburg, insgesamt muss das Spiel, so wie es der Trainer auch fordert, noch laufintensiver werden“, erklärt der 33-Jährige, der sich freut, dass sich seine Stürmerkollegen Kenan Karaman und Dawid Kownacki langsam wieder ihrem optimalen Leistungsvermögen nähern.

„Direkt im Spiel habe ich mich sehr für Dawid gefreut, dass ihm nach so langer Durststrecke der Treffer des Tages gelungen ist. Es war ja auch ein Jahr zum Vergessen für ihn“, sagt Hennings, der glaubt, dass dieses Tor beim polnischen Nationalspieler Kräfte freisetzen wird. „Ich habe ihm am Abend auch noch geschrieben und ihm erneut gratuliert.“

„Wenn wir mit zwei Stürmern spielen, ist das für den Gegner unangenehmer. Und wir verfügen bei Fortuna über so unterschiedliche Angreifer, dass man uns wild kombinieren kann.“

Rouwen Hennings

Hennings ist so zurückhaltend, dass er nie mit einer (ultimativen) Forderung an seinen Trainer herantreten wird. Aber er würde lieber in einem System mit zwei Stürmern agieren, als nur alleinige Spitze zu sein. Das mache seine Mannschaft für den Gegner unangenehmer und unberechenbarer. Und nicht alles würde sich auf ihn konzentrieren. Ob er er mehr oder weniger laufen muss, oder mit wem er vorne zusammenspielt, sei ihm dabei egal. „Mit Kenan und auch mit Dawid haben wir schon bewiesen, dass Fortuna mit zwei Stürmern erfolgreich sein kann.“ Und auch auf die Rückkehr von Emmanuel Iyoha, der am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, hofft Hennings, dem er viel Talent bescheinigt.

Hennings hat sich keine Tor-Vorgabe gesetzt

Dass viele Fans erwarten, Fortunas Torjäger würde in der 2. Liga jetzt explodieren und etwa doppelt so viele Tore erzielen wie eine Klasse darüber im vergangenen Jahr, schreckt Hennings nicht. 15 Liga- und vier Pokaltore waren dem Stümer 2019/20 gelungen. „Ich bin da ganz entspannt und habe mir keine Marke gesetzt“, sagt Hennings. „Also werde ich auch nicht unruhig, weil ich in den ersten Spielen nicht getroffen habe.“ Und dann kommt wieder der Teamplayer zum Vorschein, den der 33-Jährige auch im Mannschaftsrat verkörpert: „Wichtig ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Und ich weiß, dass ich ihr mit meinem Spiel helfen kann.“ Er ist sicher, dass ihm bald auch wieder ein Treffer gelingen wird – und nicht erst, wenn seine Kinder wieder mit ins Stadion dürfen.

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