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Philip is back, der Hai wechselt die Farben!

Es kam schon einem mittleren Beben gleich, zuerst die Ansage der Domstädter, Philip Gogullas Vertrag aufzulösen und dann die sich rasend schnell verbreitenden Gerüchte, dass der gebürtige Düsseldorfer vielleicht in seine Heimatstadt wechseln würde.

Als halbwegs objektiver Fan der Sportart muss ich sagen, wenn ich „überhaupt“ jemanden von den Haien richtig gut fand, dann war es Philip. Ein tadelloser Sportsmann, der übrigens darum einer meiner Lieblingsspieler ist, weil er den Adlern nach über 168 Minuten Spielzeit den sudden death bescherte (März 2008) und die Fans wenigsten ein paar Stunden Schlaf bekamen und das damals längste Spiel der europäischen Eishockeygeschichte ein Ende nahm, wer erinnert sich nicht daran?

Er war in Köln über 14 Jahre verwurzelt und lieferte fleißig ab, mehr als einmal war er dort punktbester Spieler, das kongeniale Team Gogulla-Hager ist allen in Erinnerung und auch in der Nationalmannschaft schaffte er in 157 Spielen satte 104 Punkte.

In der DEL bestritt er 635 Spiele und 419 Punkte stehen zu Buche.

Da sag nochmal einer, dass ein Herr Gogulla keine Top-Verpflichtung für die DEG ist.

Willkommen in Düsseldorf, Philip, und vielen Dank, dass du mir ein paar Fragen beantwortest.

Es war schon richtig was los in den social media, als bekannt wurde, dass du zur DEG wechselst. Dir war vorher bestimmt klar, dass es ordentlich zur Sache gehen würde. Wie kam es dazu, dass du dich entschieden hast, zur DEG zu wechseln?

Ja klar, war mir bewusst, dass es in den Social Medien nicht ruhig bleiben wird, aber diese Spannung zwischen Düsseldorf und Köln ist ja gerade das, was unser Derby so besonders macht! Und wenn man mal ehrlich ist, brauchen sich beide Vereine ja gegenseitig.  Ich habe so viel positive Resonanz bekommen, womit ich gar nicht gerechnet habe, nachdem ich ja beim „Erzrivalen“ unterschrieben habe. Worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe. Klar habe ich jahrelang in Köln gespielt und ich habe mich dort auch immer sehr wohlgefühlt, keine Frage…..aber ich bin halt ein gebürtiger Düsseldorfer. Deswegen ist es für mich etwas ganz besonderes dieses Jahr hier aufzulaufen.

Der Abgang in Köln war nun nicht eben reibungslos, dein Kollege Shawn Lalonde weiß darüber auch ein Lied zu singen. Keiner verstand so richtig, warum man mit einem verdienten Spieler so umsprang. Kannst du uns etwas zu deinen Empfindungen mitteilen, als es auch noch schmutzig wurde und vor Gericht ging, schließlich warst du gut 14 Jahre treu dem Club verpflichtet?

Ich hoffe du verstehst, dass ich dazu nicht viel sagen kann/darf wie auch immer. Ich denke die richtigen Leute wissen was der Wahrheit entsprach und was nicht. Eines kann ich aber dazu sagen, dass es nach 14 Jahren Vereinstreue so kam, fand und finde ich immer noch sehr traurig/enttäuschend. Naja, Kapitel abgeschlossen

Beschreibe doch einmal deine Art Eishockey zu spielen. Erzähle uns mehr von dir, was prägt dein Spiel – es gibt sicher einige, die dich noch nicht näher kennen – auf was dürfen sich die Fans freuen?

Ich denke, dass ich sowohl ein offensiver als auch ein defensiver Stürmer bin. Ich versuche immer ein Gleichgewicht aus beidem zu finden, denn nur so funktioniert das Zusammenspiel von Verteidigern und Stürmern. Meine große Stärke liegt darin, das Spiel zu überblicken und das Spiel schnell zu machen.

Zu deiner Vergangenheit eine Frage: Mit 15 Jahren ging es von Düsseldorf in die Nachbarstadt nach Krefeld in das dortige DNL-Team, was war damals der Grund, deine Heimatstadt zu verlassen und in der Seidenstadt anzuheuern?

Ganz einfach, der Grund war die DNL, Düsseldorf hatte leider damals zu diesem Zeitpunkt noch keine Nachwuchsmannschaft in der DNL, deswegen hat es mich dann nach Krefeld verschlagen.

Eine Frage auch zur möglichen Zukunft (Danke Frank Spooren dafür): Dein Bruder Patrick ist Referee im Nachwuchsbereich, könntest du dir das auch zum Beispiel nach deiner Karriere vorstellen?

Natürlich habe ich mir schon Gedanken über meine Zukunft nach meiner Eishockeykarriere gemacht, wozu ich aber noch nicht zu viel sagen möchte. Aber man sollte ja niemals nie sagen.

Du wohnst seit Jahr und Tag in Düsseldorf, „än ächte Düsseldorfer Jong“, prädestiniert, um eine Identifikationsfigur zu werden – trotz deiner „Vorgeschichte“ – was hat Harold Kreis mit dir geplant, welche Aufgabe sollst du im Team übernehmen?

Das hast du schön gesagt, danke dafür, das fragst du ihn am besten selbst, klar haben wir schon hin und wieder mal drüber gesprochen, aber wo er mich im Endeffekt einsetzt, wird sich erst in den nächsten Tagen/Wochen entscheiden, die Vorbereitung hat ja grad erst begonnen.

Zur letzten knackigen Frage: Wie lautet dein persönliches Ziel in der neuen Saison, was willst du mit der DEG erreichen?

Der erste Schritt ist natürlich die Playoffs sicher zu erreichen. Und dann Stück für Stück Richtung Finale….

Vielen Dank nochmal für deine Bereitschaft dich dem Interview zu stellen und viel Glück im neuen Team.

Danke dir für dein Interesse und dein Engagement. Bis bald

Euer Heiko Sauer

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