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Post SV will raus aus Fortunas Schatten

Futsal-Trainer El Aradi arbeitet gerne mit Talenten

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Futsal wird derzeit in Düsseldorf fast ausschließlich mit dem Bundesliga-Team von Fortuna Düsseldorf in Verbindung gebracht, das nächste Woche Freitag die neue Bundesliga-Saison gegen die HSV Panthers im Castello eröffnen wird. Doch auch beim Post SV wird diese Sportart sehr erfolgreich betrieben. Vor allem bei der Arbeit mit Talenten tut sich der Futsal-Regionalligist hervor.

Vor ein paar Monaten waren sie noch Konkurrenten in einer Liga – der Futsal-Regionalliga West – und haben sich ein tolles Match im Castello geliefert. Damals gewann das Team der Fortuna-Futsaler 5:4 gegen die Mannschaft des Post SV. Inzwischen spielt die Fortuna in der Bundesliga und zwei ehemalige Spieler des Post SV haben zum Erstliga-Vertreter gewechselt, Mo Tahiri und Wael Riani.

Das Derby gegen die Köln Panther

Sauer ist Mohamed El Aradi deswegen nicht. Der Trainer des Post SV wünscht seinen Ex-Spielern alles Gute und hofft, dass sie mit der Fortuna in der Bundesliga erfolgreich sein werden. Das letzte Derby ging zwar nur in den letzten fünf Sekunden gegen die Stadt-Konkurrenz verloren. Das Verhältnis zur Fortuna sei aber trotzdem nun ganz entspannt.

Mo El Aradi ist der Trainer des Post SV. Er hat auch selbst früher intensiv Futsal gespielt. Foto: Beele

Aradi hat selbst für Fortuna und dann für den Post SV gespielt. „Ich hatte damals einen guten Draht zum Vorstand, und so war relativ schnell klar, dass wir das 2018 in dieser Konstellation beim Post SV versuchen wollten“, erklärt Aradi den Weg. „Wir sind dann in der Landesliga ungeschlagen aufgestiegen, das Gleiche gelang uns dann in der Niederrheinliga.“ Die Regionalliga wurde dann nach vier Spieltagen wegen Corona abgebrochen. Aktuell geht der Post SV in seine vierte Saison. „Leider wird es die Lokalderbys mit der Fortuna nicht mehr geben“, erklärt Aradi mit Bedauern. „Immerhin bleibt uns noch das Derby gegen die Köln Panthers in dieser Spielzeit.“

Sportlich gesehen, schielt der Post SV schon zur Bundesliga. „Das könnte man mit ein wenig Anstrengung spielerisch vielleicht realisieren“, meint der Trainer des Post SV. „Aber wirtschaftlich gesehen, ist das für einen so kleinen Verein eher schwierig. In der Bundesliga gehören Fahrten nach Hamburg und Stuttgart einfach dazu.“ Die Spieler dafür zu entschädigen, dass sie ihre Wochenenden opfern, ist eine große Hürde, ähnlich wie der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur.

Das Team des Post SV. Foto: Beele

Training und Spiel in Garath bedeuten einen Standortnachteil

„Das kann nicht unsere Idee sein, die Spieler zu bezahlen und die Besten zu holen“, sagt El Aradi. „Unser Plan war immer, junge Spieler zu gewinnen und sie zu entwickeln.“ Und wenn sie dann in die Bundesliga wechseln, sei das auch ein Erfolg für den Verein. Doch ganz abgeschrieben hat er offensichtlich die Bundesliga nicht. „Mit potenten Sponsoren könnte da doch etwas möglich sein.“ Mit den bescheidenen Verhältnissen kommen Trainer und Mannschaft aber dennoch gut zurecht.

Die Hoffnung ist groß, dass die neue Saison komplett durchgezogen werden kann. Die Spieler seiner Mannschaft sind alle geimpft oder genesen, so dass in dieser Hinsicht wenig passieren kann. „Die Vorbereitung war komisch, weil wir sieben Monate gar nicht spielen konnten.“ Der Hallensport war lange nicht möglich. Die kurze Vorbereitung und die Testspiele waren nicht so einfach zu organisieren. Zwei neue Spieler sind gekommen, die beiden „Verluste“ wurden so also kompensiert. Das Ziel in der Regionalliga ist die Top 3.

Die Verantwortlichen des Post SV sehen es als Standortnachteil an, in der Halle in einer Schule in Garath zu trainieren und spielen. „Das ist gerade für junge Spieler, die noch keinen Führerschein haben und aus der anderen Ecke der Stadt kommen, nicht so einfach“, sagt El Aradi zur Hallensituation. Er würde sich freuen, wenn man demnächst etwas mehr ins Zentrum von Düsseldorf und auch mehr in den Blickpunkt rücken könnte. Den Schatten von Fortuna abzustreifen, ist ein klares Ziel. Die neu gebauten Hallen in der Schmiede- und Heerstraße wären ein besserer Standort. Da will man beim Post SV noch mal die Gespräche mit der Stadt suchen.

Das ist das Team des Post SV:
Trainer Mohamed El Aradi
Torwarttrainer Astrit Muharemi
Betreuer Brahim Issarti
Torhüter: Nabil Boualouch, Parham Mehmar
Spieler: Yassine Ayadi
Mohamed El Quitar, Nour Azzahaffi, Ilias Hamdoun, Ayyoub El Mayati, Mohamed Attaouil, Nawfal Bouharras, Ilias El Aradi, Amin Hamidi, Mohamed Sigau

 

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