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Preußer: DFB-Pokal ist ein cooler Wettbewerb

Fortunas Trainer will den Schwung mitnehmen

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Das Ziel von Fortuna Düsseldorf in Hannover ist einfach zu benennen: „Wir wollen den Schwung vom Heimsieg gegen den Karlsruher SC mitnehmen und am Mittwoch in Hannover in die dritte Runde des DFB-Pokals einziehen.“ So einfach formulierte es Fortunas Trainer Christian Preußer und ist sicher, dass seine Spieler in Niedersachsen mit breiter Brust auftreten werden.

Endlich seien die Fehler minimiert worden, endlich war die Mannschaft heiß und konzentriert genug, um sich den gerechten Lohn für ein gutes Spiel zu verdienen. Dass die 90 Minuten von Samstag Auswirkungen auf die Kraft haben könnten, glaubt Fortunas Trainer nicht. „Man hat gar nicht so viel Zeit über das letzte Spiel nachzudenken, sondern wir haben direkt umgeschaltet auf die Vorbereitung für Hannover“, sagte Preußer. „Es ist gut bei der Ansetzung des Pokalspiels, dass wir jeweils vier Tage Zeit zwischen den Spielen haben.“ So müsse man auf die Belastung nicht so viel Rücksicht nehmen, trotz der beiden Reisen nach Hannover und am Samstag nach Rostock, wo dann einen Tag später das Ligaspiel gegen Rostock stattfindet.

Personell haben sich neue Möglichkeiten ergeben. Im negativen Sinne, dass vielleicht Christoph Klarer ausfallen wird. „Er hat am Samstag gegen den KSC 70 Minuten mit gebrochener Hand gespielt“, erklärt Preußer, der dennoch hofft, dass der Österreicher trotz der Schmerzen, die Klarer nicht daran hinderten einen Treffer zu erzielen, in Hannover spielen  kann. „Das könnte mit einer Spezialschiene funktionieren, wenn damit die Hand fixiert werden kann.“ In der Pause war das bandagiert und getappt worden, berichtete der Trainer.

Kann Andre Hoffmann notfalls für Klarer in Hannover einspringen?

In der Abwehr ergibt sich aber die Möglichkeit, dass Andre Hoffmann, der nach seiner Corona-Quarantäne wieder im Training ist, an seiner alten Wirkungsstätte auflaufen kann. Man müsse schauen, wieviel an konditioneller Leistungsfähigkeit er in zwei Wochen ohne ernsthaftes Training verloren habe. „Andre hat intensiver trainiert und ist auf jeden Fall eine Option“, sagte Preußer. Doch ganz so bange ist Fortunas Trainer in personeller Hinsicht nicht, nachdem Tim Oberdorf bei seinem ersten Einsatz von Anfang an für den Zweitligisten eine so überzeugende Partie gezeigt hat. „Wie wir es dann machen, weiß ich noch nicht. Tim hat es jedenfalls sehr gut gemacht, und es ist schön zu wissen, dass man so auf ihn setzen kann. Er ist souverän und cool mit der Situation umgegangen.“ Eine Rückkehr in die U23 ist derzeit auch nicht mehr geplant.

In dieser Szene fällt das 1:0 für die Fortuna gegen den Karlsruher SC. Foto: Wolff

Die Pokal-Erfahrungen halten sich bei Christian Preußer in Grenzen. Außer dem erfolgreich absolvierten Spiel mit Fortuna in der ersten Runde in Oldenburg erinnerte sich der Trainer an Auftritte im Landespokal mit RW Erfurt. „Unabhängig davon, um welchen Pokal gespielt wird, ist es schon ein besonderer Wettbewerb“, sagte Preußer. „Man kann mit großen Emotionen viel erreichen. Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel. Der DFB-Pokal ist schon cool.“ Elfmeterschießen habe er für die Aufgabe jetzt speziell nicht trainieren lassen, aber seine Spieler machen das auch gerne mal nach dem offiziellen Trainingsende, dass sie sich den Ball schnappen und einen der Torhüter vom Elfmeterpunkt aus prüfen. „Ich habe da auch ein paar Spieler im Blick, die das machen könnten“, sagte Preußer mit einem vielsagenden Lächeln. Er hätte aber auch nichts dagegen, mit seinem Team ohne Elfmeterschießen in die nächste Runde einzuziehen.

Pokal-Historie mit einem 1:6 vor fünf Jahren spielt keine Rolle

Den Gegner hat sich das Trainerteam der Fortuna genau angeschaut. „Dass sich Hannover 96 den Saisonstart anders vorgestellt hat, weiß wohl jeder“, meinte Preußer. Und es könnte sein, dass die Niedersachsen jetzt im Pokal besonders motiviert sind, um zu zeigen, dass sie es besser können als im Liga-Alltag und dort nicht mit der Tabelle konfrontiert werden. Mit einer möglichen unzufriedenen Reaktion der Zuschauer nach einer Führung der Fortunen dort, ist kein Thema in der Vorbereitung gewesen.

„Wir müssen dort eine gute Leistung zeigen, wollen uns aber auch nicht zu sehr mit dem Gegner beschäftigen.“ Da interessiere auch nicht, ob ein Torhüter wie der von Hannover in Regensburg einen größeren Patzer gemacht habe. Für den etwatmäßigen Keeper Ron-Robert Zieler stand und steht wohl nun auch Ersatztorhüter Martin Hansen als Nummer 1 im Kasten der 96er.

Zum Glück hat Christian Preußer mit der Erinnerung an Fortunas letzten Pokal-Auftritt in Hannover nichts zu tun. Fast genau auf den Tag vor fünf Jahren, am 26. Oktober 2016, hat die Mannschaft von Friedhelm Funkel mit 1:6 in Hannover verloren. Daraus könnte man trotzdem ein gutes Omen ziehen, denn Felix Klaus erzielte damals zwei Tore für den Gegner an diesem Mittwoch. „Diese Geschichte wird sich so sicherlich nicht wiederholen“, sagt ein optimistischer Trainer.

Preußer fährt mit einem guten Gefühl hinsichtlich der Leistungsstärke seiner Mannschaft nach Hannover. „Wir haben zuletzt weniger Fehler gemacht und bessere Entecheidungen getroffen, aber das müssen wir uns immer hart erarbeiten“, sagt der 37-Jährige. „Das ist nicht selbstverständlich, und gerade in einem Flutlichtspiel sollte schon alles passen, und wir müssen das wieder so rüberbringen wie gegen Karlsruhe.“

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