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Qual der Wahl in der Offensive

Fortunas Trainer war mit seinen Stürmern zufrieden

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

An einen derart souveränen Auftritt in einem Pokalspiel und zudem noch in schwarzen Trikots können sich die viele Fortuna-Fans kaum mehr erinnern. Das 5:0 in Koblenz – damals im blauen Dress und mit zwei Treffern von Dodi Lukebakio – war zu Beginn der Saison 2018/19 ähnlich seriös über die Bühne gebracht worden. Daher war Christian Preußer mit der Leistung in Oldenburg und dem klaren 5:0-Sieg sehr zufrieden. Das passt einfach in die bisher guten Auftritte unter dem neuen Trainer.

Es war so ungefähr das, was sich der 37-Jährige von seinem Team vorgestellt hatte. „Wir waren von der ersten Minute richtig im Spiel, und wenn man dann nach 26 Minuten 3:0 führt, dann ist es auch etwas ruhiger“, sagte Preußer. „Ich war sehr zufrieden mit unserem Auftritt.“

Personell ist Fortunas Trainer offenbar sehr weitsichtig. Er gab Spielern eine Pause, die er einerseits gut ersetzen konnte, ohne die Mannschaft zu schwächen. Andererseits schaut Preußer auf die vergangene Saison, als zum Beispiel der für ihn sehr wichtige Matthias Zimmermann in der Schlussphase der Spielzeit immer müder wurde. Diesmal saßen Zimmermann und Peterson draußen. Das als Schonung zu bezeichnen, sei aber für den Trainer das falsche Wort.

Die Flanken kamen von den Außenverteidigern

Ein weiterer Grund für die Umstellungen in Oldenburg war die Spielweise der Fortuna beim fünftklassigen Gegner. In der Voraussicht, dass die Oldenburger sehr tief stehen würden, delegierte Preußer die Aufgabe, Flanken zu schlagen an die beiden offensiven Außenverteidiger Leo Koutris, der das 1:0 vorbereitete, und an Khaled Narey, der ebenfalls mit seiner Vorbereitung beim 2:0 Pate stand. Dafür rückten die eigentlichen Außen Nicklas Shipnoski und Felix Klaus mehr in die Mitte, wo dann mehr Fortunen in eine Abschluss-Situation kommen konnten.

Nicklas Shipnoski erzielte in Oldenburg sein erstes Pflichtspieltor für die Fortuna. Foto: Wolff

„So viele Veränderungen gab es zumindest im Hinblick auf das Sandhausen-Spiel nicht“, sagte der Trainer. Er hatte wegen Verletzungen gegen Bremen umstellen müssen. Es werde spannend, wenn sich sein Blick auf das Spiel am Samstag in Nürnberg richtet, wer da auflaufen wird, da es die Spieler in der Offensive alle nicht so schlecht gemacht hätten. Das sei ein gutes Grundgefühl für den Trainer.

Preußer: Bei 100 Prozent ist Kownacki noch nicht

Dass nicht alle Torchancen von den Gästen in Oldenburg genutzt werden konnten, war klar, aber ein paar Tore mehr wären bei höherer Konzentration laut Preußer schon möglich gewesen. „Bei dem einen oder anderen Torabschluss von Dawid Kownacki hat man gemerkt, dass ihm noch etwas die Spritzigkeit und das Timing fehlt“, meinte sein Trainer, der den polnischen Angreifer bewusst 90 Minuten durchspielen lassen wollte. Bei 100 Prozent ist er noch nicht, aber er habe sich viele Bälle im Mittelfeld geholt. „Mit Ball braucht er noch etwas mehr Klarheit und Rhythmus.“

Drei Elfmeter in drei Spielen für Fortuna sind auch nicht ganz zufällig zustande gekommen. Der Trainer will, dass die Spieler mit viel Tempo in den Strafraum eindringen und sich dort mit Ball bewegen. „Je mehr Situationen wir dort haben, desto größer ist die Chance, einen Strafstoß zu erhalten“, erklärt Preußer, der vor allem mit Felix Klaus über dieses Thema gesprochen hat. Und so wurde der Trainer bestätigt, da Klaus in der Elfmetersituation vor dem 3:0 vom Torhüter der Platzherren gefoult worden war. „Ich will nicht, dass die Spieler sich absichtlich fallen lassen, ich möchte aber, dass sich mein Team so oft wie möglich im gegnersichen Strafraum aufhält.“

Die Situation bei den verletzten Spielern entspannt sich etwas. Jamil Siebert ist genau wie Emma Iyoha wieder im Training zurück, Marcel Sobottka soll am Mittwoch mit aller Vorsicht und ohne Risiko wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen. Andre Hoffmann arbeitet bereits mit dem Ball, und Ao Tanaka sollte am Donnerstag wieder trainieren. „Vielleicht nehmen wir ihn dann schon nach Nürnberg mit, damit er sich die Abläufe anschauen kann“, sagte Christian Preußer. Aber sowohl Sobottka als auch Tanaka wären dann allerhöchstens eine Option für die Bank.

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