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Rösler mit Nullnummer nicht unzufrieden

Fortuna: Aus dem 0:0 lässt sich Positives herausziehen

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Das Spiel gegen Eintracht Braunschweig war sicherlich keine spielerische Offenbarung sondern eher für die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf eine nüchterne und ergebnisorientierte Vorstellung ohne besondere Vorkommnisse. Das 0:0 von Montagabend setzte immerhin die Reihe von Spielen ohne Niederlage auch am 15. Spieltag fort. So bleibt das Rösler Team auf Platz fünf der 2. Bundesliga und in der Rolle des Jägers.

Woran es gelegen hat, dass die Fortuna nicht Serien-Sieg Nummer sechs in Braunschweig landen konnte, hat wohl jeder gesehen, der sich durch die 90 Minuten teilweise quälen musste. Die Frische, das Tempo und die Ideen fehlten, um einen so tiefstehenden und nicht an eigenen Angriffen interessierten Gegner zu bezwingen. Vor allem über die Außen kam wenig bis keine Gefahr auf. So blieben nur die Angriffe über die Mitte, in der ein massierter Defensivwall der Eintracht den Bemühungen der Gäste erfolgreich im Weg stand.

So war Uwe Rösler letztlich auch zufrieden mit dem einen Zähler. „Im Endeffekt müssen wir mit dem Punkt leben. Am Anfang der Saison hätten wir vielleicht ein solches Spiel durch einen Elfmeter noch verloren“, sagte Fortunas Trainer. „Der Trend hat angehalten, aber wir müssen jetzt auch am Samstag in Aue nachlegen.“

Konzentrieren wir uns auf die positiven Aspekte des Spiels:
Emmanuel Iyoha
durfte endlich wieder für die Fortuna auflaufen. „Ich freue mich sehr für ihn“, sagte Rösler. „Wir wollten sehen, wie sehr er 30 Minuten mit vollem Tempo gehen kann.“ Dass er sich jetzt noch Spielpraxis holen muss und ein Spiel wie in Braunschweig nicht allein entscheiden kann, war nicht nur Fortunas Trainer klar. Aber er kann eine wichtige Alternative werden.

Thomas Pledl zeigte endlich mal Mut zu Sprints und Dribblings. Nicht umsonst maß die Speedkamera den Ex-Ingolstädter als schnellsten Spieler auf dem Platz. Ihm muss der Trainer nun nur einmal das Selbstvertrauen und die Zuversicht vermitteln, dass er mit seinem Tempo deutlich mehr leisten kann, als er es bisher in seiner Zeit bei der Fortuna gezeigt hat.

Shinta Appelkamp hat mit seiner Abwesenheit aus Verletzungsgründen deutlich gemacht, wie sehr der Mannschaft seine Ideen und seine Spielauffassung fehlen. Er wird noch ganz wichtig für die Fortuna im Laufe der restlichen Saison werden. Allerdings würde es sich tatsächlich anbieten, einen weiteren kreativen Mittelfeldspieler mit Spielmacher-Qualitäten zu verpflichten. Denn wie es ohne Appelkamp funktioniert, ist ja nun schon mehrfach deutlich geworden.

Die Defensive steht und lässt sich auch nicht mehr einschläfern oder von Gegnern überraschen, die ein- oder nur zweimal vor das Tor der Fortuna in 90 Minuten kommen. Zuverlässigkeit, Kompaktheit und Disziplin passen im Defensivverbund auch, weil alle mitmachen. Dass dafür auch mal die Offensive leidet, ist nachvollziehbar. Die Risikobereitschaft müsste allerdings in den nächsten Spielen wieder etwas nach oben gefahren werden.

Die Zweikampfstärke ist ganz entscheidend für diese defensive Qualität. Vor allem in den gefährlichen Zonen wurden nahezu alle Zweikämpfe, gegen zugegebenermaßen biedere Gegenspieler gewonnen. Meistens war zu beobachten, dass ein zweiter Fortune bereitstand, um dicht vor dem eigenen Tor einzuspringen, falls sich doch mal ein Gegenspieler im Ein-gegen-Eins durchgesetzt hätte.

Kenan Karaman vergibt die einzige Großchance der Fortuna. Foto: Wolff

„Wir müssen immer konzentriert sein, und unser Anspruch ist, immer zu Null zu spielen. Das haben wir in Braunschweig geschafft“, sagte Kevin Danso, einer der besten Fortunen am Montag.

Die Stabilität ist ganz wichtig, auch was die Ergebnisse der vergangenen zehn Spiele angeht, in denen es nur eine Niederlage, zwei Unentschieden und sieben Siege gegeben hat. „Wir nehmen den Punkt mit, auch wenn wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind“, sagte Fortunas Mittelfeldspieler Edgar Prib und widersprach damit seinem Trainer. Aber aus der Serie ohne Niederlage hat die Mannschaft genügend Selbstvertrauen gewonnen und die Gewähr, dass auch ein Unentschieden, wie das in Braunschweig keineswegs eine Katastrophe ist. „Mund abputzen und auf die nächsten Spiele konzentrieren“, sagte der Trainer.

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