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Rösler: Wir gehen nicht von unseren Zielen ab

Erneut zählt für Fortuna nur ein Dreier

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Immer wieder betonen Spieler und Trainer von Fortuna Düsseldorf, dass noch nichts verloren sei und noch 14 Spiele kommen, in denen die Mannschaft das Saisonziel noch erreichen kann. Doch schon ein weiterer Punktverlust in Regensburg macht dieses Unternehmen immer unmöglicher. Und der „Jahn“ stellt zudem bei diesen Platz- und Wetterverhältnissen sicherlich kein Aufbau-Gegner für das Rösler-Team dar.

Die Formkurve der Fortuna spricht nicht gerade dafür, dass Leichtigkeit, Spielfreude und Kreativität die Vorteile der Mannschaft im Spiel am Samstagmittag im Jahn-Sportpark sein werden. Eher ist ein ähnliches Kampfspiel wie in Würzburg zu erwarten. Das heißt, der Bundesliga-Absteiger hat eine schwere Aufgabe vor der Brust, in die alles an Leidenschaft und Kampfgeist geworfen werden muss, um beim Pokal-Viertelfinalisten bestehen zu können. Uwe Rösler ist überzeugt, dass seine Mannschaft nach der Enttäuschung wieder aufstehen kann. Das habe sie oft genug bewiesen, mit Rückschlägen umgehen zu können. Das war auch in der Bundesliga so, geholfen hat es da aber letztlich nicht.

Immerhin hat die Vorbereitung gestimmt, denn personell und rasentechnisch kann Uwe Rösler kaum klagen. „Ich bin D.Live dankbar, dass wir in der Arena trainieren konnten. Jede Einheit auf Rasen ist besser als eine auf Kunstrasen“, sagte Fortunas Cheftrainer im Pressegespräch vor der Partie. „Natürlich bin ich mir bewusst, dass sich der Rasen in Regensburg anders präsentieren wird als in der Arena.“ Beim Training herrschten ideale Verhältnisse bei geschlossenem Dach. Zudem erschien auch die Stimmung dort gelöst zu sein.

Fortuna muss sich auf einen hart spielenden Gegner einstellen

Alfred Morales hat wieder mittrainiert, ein Einsatz in Bayern könnte aber noch zu früh kommen. Emma Iyoha ist noch nicht wieder im Training, wird dennoch von Rösler als Hoffnungsträger für die späteren Spiele in der Saison gesehen, und auch Shinta Appelkamp ist noch im Aufbautraining und spielt für Regensburg noch keine Rolle.

Shinta Appelkamp ist im Aufbautraining. Foto: Kenny Beele

„Shinta macht gute Fortschritte, und er ist da, wo er sein soll.“ Kuba Piotrowski wird wohl auch noch nicht zum Kader gehören und soll sich bei der U 23 die verlorene Fitness zurückholen.

Das Training war ausgerichtet auf offensive Spielformen. Gerade im Angriff haperte es, und spielerische Lösungen sind gefragter denn je. Doch ob ein schwer bespielbarer Rasen in dieser Hinsicht einstudierte Spielzüge und Lösungen zulässt, ist eher zweifelhaft. Rösler überlegt, wann der richtige Zeitpunkt ist, auf der linken Seite offensiver aufzustellen. Die Notlösung mit Luka Krajnc hat sich zwar bewährt, schränkt aber nach vorne den Spielraum ein. Im Spiel gegen Kiel hat Leo Koutris versucht, seine offensiven Qualitäten in der zweiten Hälfte einzubringen. „Aber das Spiel in Regensburg ist nicht mit der Partie gegen Kiel zu vergleichen“, sagte Fortunas Trainer. „Da werden andere Qualitäten gefragt sein.“ Aber er überlegt ständig, ob man für diese Position einen anderen Ansatz wählen kann.

Trotz des großen Drucks, unbedingt punkten zu müssen, glaubt Uwe Rösler nicht, dass sein Team unsicher, übermotiviert sein oder ohne Lösungsmöglichkeiten an die schwere Aufgabe herangehen wird. „Wir haben eine erfahrene Mannschaft, die genau weiß, worum es geht“, sagt der Trainer. „Wir müssen komplett körperlich dagegenhalten.“ Erinnerungen aus dem Aufstiegsjahr, als die Fortuna dort 3:0 führte und noch mit 3:4 verloren hatte, spielen eher für den Gegner als für seine Mannschaft eine Rolle. „Wir müssen bei Kopfbällen und zweiten Bällen sehr stark sein“, sagte er. Was das zu bedeuten hat, wird in der Zweikampfführung deutlich werden und wie sehr sich seine Spieler quälen können. Entsprechend wird der Trainer die Mannschaft aufstellen: Kämpfertypen sind gefragt.

Rösler: Die Distanz zur Spitze ist groß, aber noch aufholbar.

Das ist auch deshalb wichtig, weil Regensburg die Mannschaft mit den meisten Fouls in der Liga ist. So wird neben dem Dagegenhalten auch die Stärke bei Standardsituationen gefragt sein. Kopfballspieler wie Andre Hoffmann und Kevin Danso sind offensichtlich auch darauf vorbereitet worden. Das Geheimtraining am Donnerstag soll auch dafür gedient haben, die richtigen Spieler bei solchen Situationen in Szene setzen zu können. Andererseits darf sich die Mannschaft nicht von der Härte des Gegners provozieren oder beeindrucken lassen. „Ich hoffe, auch der Schiedsrichter wird sich darauf einstellen“, meinte der Trainer.

Mit der Reaktion der Spieler und mit der Energie, die der Trainer bei seinen Spielern vor dieser wichtigen Aufgabe spürt, ist Uwe Rösler sehr zufrieden. „Mit den Resultaten der beiden letzten Spiele kann man jedoch nicht so gut leben“, sagte der 52-Jährige auf die Frage, dass Unmut im Umfeld aufkommt, weil das Erreichen des Saisonziels mehr als in Gefahr ist. „Das hat unsere Entwicklung gestoppt, die ich in den letzten Monaten gespürt habe. Der Rückstand ist groß, aber noch aufholbar.“ So ist die Zuversicht weder bei der Mannschaft noch beim Trainer geschwunden: „Wir gehen in keinem Fall von unseren Zielen ab. Die Distanz zur Spitze ist groß, aber sie ist aufholbar. Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand.“ Und es werde noch viel Fußball gespielt. Klar ist aber, jetzt muss die Mannschaft auch drei Zähler einfahren.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc – Sobottka – Klaus, Prib, Pledl – Karamn, Hennings
Kader: Wolf – Hartherz, Koutris, Petersen, Kownacki, Bodzek, Siebert, Klarer, Borello

 

 

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