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Röttgermann-Abschied überdeckt Testspiel

Gegen den SC Freiburg II enttäuscht das Preußer-Team beim 2:1

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat zwar das  Testspiel gegen den SC Freiburg II mit 2:1 gewonnen, dabei aber alles andere als begeistert. Doch die Nachricht des Tages war nicht das Aufeinandertreffen des 12. der 2. Liga gegen den 12. der 3. Liga. Der angekündigte Abschied von Thomas Röttgermann  beschäftigte die Fans und Mitglieder des Traditionsvereins viel mehr.

„Nach intensiven Gesprächen mit meiner Familie und Kolleginnen und Kollegen habe ich mich entschlossen, das Angebot des Aufsichtsrates zur weiteren Mitarbeit im Vorstand von Fortuna Düsseldorf nicht anzunehmen“, hieß es in einer Vereinsmitteilung, in der Thomas Röttgermann zitiert wurde.  „Das mir vom Aufsichtsrat erläuterte Vorstandskonzept hat in mir nicht die Überzeugung auslösen können, dass dies geeignet ist, die anstehenden Herausforderungen, der sich die Fortuna zwangsläufig gegenübersehen wird, zu bestehen.“

Offensichtlich ist Röttgermann nicht damit einverstanden, wie der Aufsichtsrat den Vorstand umbauen möchte. Die Verträge von Röttgermann und Christian Koke laufen in diesem Jahr aus. „Ich wünsche mir, dass meine Entscheidung dem Aufsichtsrat helfen wird, schnelle, die Vorstandsbesetzung betreffende Beschlüsse, im Sinne der Weiterentwicklung der Fortuna zu fassen“, erklärte der scheidende Vorstandsvorsitzende. Klaus Allofs steht für das Amt des Vorstandsvorsitzenden der Fortuna nicht zur Verfügung. „Ich bin schon enttäuscht über diese Entwicklung“, erklärte Allofs direkt nach dem Spiel. Er könne die Entscheidung von Röttgermann allerdings ein stückweit nachvollziehen.

Der SC Freiburg II war lange das bessere Team

Im Spiel bewies der Drittligist, dass er nicht gewillt war, sich hier nur als Aufbaugegner zu zeigen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Stamm bestimmte in den ersten 45 Minuten das Spiel, die Fortuna kam nur zu gelegentlichen Kontern, verlor im Aufbau immer wieder den Ball und musste Gegner und Ball meist hinterherlaufen. Nach vorne gab es bis auf einen verunglückten Abschluss von Dawid Kownacki und einen Schlenzer von Nicklas Shipnoski wenig Erfreuliches zu sehen. Die Freiburger spielten diszipliniert und gut nach vorne. Von einem Klassenunterschied war nichts zu sehen. Und Ausreden gab es auch nicht, weil es nicht danach aussah, als wollte sich irgendein Fortune für die nächsten Spiele empfehlen.

Auch Shinta Appelkamp konnte keine Akzente setzen. Foto: Wolff

Während die Freiburger Dauergast in der Spielhälfte der Fortunen waren, ging beim Gastgeber wenig bis nichts zusammen. Von Aufbruchstimmung oder Wandel zum Besseren nach der Sandhausen-Enttäuschung war zumindest in ersten Durchgang wenig zu sehen. Daniels Ontuzans hatte dann nach einem schweren Patzer von Jamil Siebert die beste Chance des Spiels bis dahin. Er verzog den Schuss aber über das von Florian Kastenmeier gehütete Tor der Fortuna.

Immerhin kamen die Fortunen zum Ende der ersten Hälfte ein wenig besser ins Spiel. Aber erneut war wenig zu sehen von Willen, Energie und Spielkunst. Kein Spieler zeigte eine Form, die irgendwelche Hoffnungen auf Besserung und einen Aufschwung zuläßt. Das sah in der zweiten Hälfte zumindest zu Beginn besser aus. Innerhalb von einer Minute trafen Siebert und der eingewechselte Kuba Piotrowski Pfosten und Latte. Und es ging auch besser weiter. Nach einer Kombination der vier eingewechselten Spieler traf schließlich Robert Bozenik zum 1:0 (58.), nachdem der Gastgeber endlich mal mit Tempo nach vorne gespielt hatte.

Am Ende kam Fortuna zum schmeichelhaften Siegtreffer

Die Freiburger wechselten ebenfalls viel und verloren den Rhythmus und die vormalige Spielkontrolle. Nun dominierte die Fortuna und hatte deutlich weniger Fehler im Aufbau und im Stellungsspiel. Glanzvoll war der Auftritt allerdings auch nach der Führung nicht. Und typischerweise leitete ein Abspielfehler den Ausgleich ein. Den Patzer musste Ao Tanaka mit einem Foul im Strafraum bereinigen, um einen Gegentreffer zu verhindern. Emilio Kehrer war gefoult worden und traf auch per Elfmeter zum völlig verdienten Ausgleich.

Dann hatte Fortuna noch Glück, dass der für Florian Kastenmeier eingewechselte Kai Eisele  gegen den allein vor ihm auftauchenden Patrick Kammerbauer das 1:2 verhindern konnte. Erst in der Schlusssekunde traf Tyger Lobinger nach Vorarbeit von Khaled Narey und der Vorlage von Matthias Zimmermann noch zum schmeichelhaften 2:1-Siegtreffer.

Aufstellung:
Fortuna: Kastenmeier (46. Eisele) –  Zimmermann, Klarer, Siebert (63. Nedelcu), Koutris – Tanaka, Appelkamp  (46. Piotrowski) – Pledl (46. Narey), Shipnoski (46. Peterson) – Kownacki (46. Bozenik), Hennings (63. Lobinger)
Kader: Eisele/Langkamp – Piotrowski, Peterson, Nedelcu, Narey, Bozenik, Bunk, Savic, Lobinger
Schiedsrichter: Jäger (Euskirchen)
Zuschauer: 0
Tore: 1:0 (58.) Bozenik, 1:1 (73. F.E.) Kehrer, 2:1 (90.) Lobinger
Gelbe Karten: Bozenik / –
Beste Spieler: Klarer / Schmidt

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