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Saisonstart für Düsseldorfs Hockeyclubs

Die DHC-Damen wollen ihren Meistertitel verteidigen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Nach einer jeweils völlig unterschiedlichen Corona-Saison steht am Wochenende nun der Saisonstart für die vier in den beiden höchsten Ligen Deutschlands startenden Hockeymannschaften aus Düsseldorf an. Die DHC-Damen wollen den Deutschen Meistertitel verteidigen, die DHC-Herren nach dem Aufstieg die Bundesliga-Erhalt schaffen, die DSD-Herren eine gute Rolle in der 2. Bundesliga spielen und die gerade in die 2. Liga aufgestiegenen DSD-Damen wünschen sich eine Spielzeit zur Stabilisierung im neuen Umfeld.

DHC-Damen: Der Titelverteidiger wird von allen anderen Teams gejagt werden. Das weiß auch Meistertrainer Nico Sussenburger. „An unserem Anspruch ganz oben mitzuspielen und möglichst am Ende wieder zu triumphieren, bringt uns das aber nicht ab.“ Seine Spielerinnen können inzwischen mit der Favoritenbürde gut umgehen. Das müssen die DHC-Damen auch gleich am Sonntag im Heimspiel (12 Uhr) gegen den Großflottbeker THGC unter Beweis stellen.

Doch die Voraussetzungen sind nicht so schlecht, nachdem die Generalprobe beim DHB-Liga-Cup so gut gelungen war und mit dem Titelgewinn für das Team vom Seestern endete. „Ich verstehe überhaupt nicht, warum das alle so hoch hängen. Das war für uns nur ein sehr guter Test“, sagte DHC-Abwehrspielerin Annika Sprink.

Auch Sussenburger misst dem Turniersieg vom vergangenen Wochenende nur untergeordnete Bedeutung bei. „Wir haben da nicht in der besten Aufstellung gespielt, zum Beispiel war Lilly Stoffelsma, die deutsche U21-Nationalspielerin nicht dabei gewesen. Und auch Mannschaftsführerin Selin Oruz hat im Finale gegen Mannheim (2:1) gefehlt.

Vier Spielerinnen haben den Verein verlassen. Unter anderem sind Sabine Markert und Greta Gerke nicht mehr mit dabei. Dafür haben die zuletzt verletzten Elisa Gräve und Alicia Vivot wieder den Anschluss gefunden. Neu dabei sind Maike Schaunig (Abwehrspielerin aus Mülheim) sowie Clara Ycart Canal, die für Spanien bei Olympia aktiv war. Zudem wird auch die beste Spielerin bei der U19-EM, Sophia Schwabe, mehr Spielanteile im Meisterteam erhalten. 

DHC-Herren: Sebastian Folkers und seine Mannschaft haben durch den nicht unbedingt erwarteten sechsten Platz beim Liga-Cup der Herren einen Motivationsschub erhalten – auch weil die Mannschaft leicht ersatzgeschwächt auch richtig gute Spiele gezeigt und die Favoriten in Probleme gebracht hat. Doch das muss das Team nun auch im Ligabetrieb unter Beweis stellen. Im ersten Spiel geht es in den Norden, wo das zuletzt stark auftrumpfende Team von Polo Hamburg auf die Düsseldorfer wartet.  

„Ich freue mich sehr auf die neue Saison“, sagt Folkers, der wie Trainerkollege Dietmar Alf glaubt, eine gute Mischung in ihrem Team von erfahrenen Spielern wie Clemens Oldhafer, Dominic Giskes oder Bernhard Schmidt und großen jungen Talenten zu haben wie Anton Heusgen, Lasse Hartkopf oder Max Eickhoff. Ganz neu in der Mannschaft wird hingegen Theophile Ponthieu (Racing Bruxelles) sein, allerdings fehlt er verletzungsbedingt noch.

Sebastian Folkers, Trainer der DHC-Herren. Foto: DHC

Das Ziel in der Liga ist für den DHC kein Geheimnis und auch keine Frage. Der Klassenerhalt steht über allem anderen. Zudem möchte man die Mannschaft weiterentwickeln, um sich in der Liga auch dauerhaft zu etablieren. Bisher läuft alles gut, und auch Julius Hayner sollte nach seiner beim Liga-Cup erlittenen Kopfverletzung wieder fit sein. „Wir werden in der Liga alles reinschmeißen, was wir haben“, sagt Sebastian Folkers. „Wir wollen uns und den DHC schließlich gut präsentieren.“

DSD Herren: Für die Mannschaft von Tobias Bergmann ist die Vorfreude auf die neue Spielzeit nach einer Vorsaison mit nur einem Pflichtspiel mehr als verständlich. „Wir konnten trotz der schwierigen Vorzeichen eine normale Vorbereitung durchziehen und haben auch insgesamt keine riesigen Aufholbedarf“, erklärt der DSD-Trainer, der weiterhin auf den starken DSD-Nachwuchs setzen möchte und zudem Unterstützung an der Seitenlinie von Akim Bouchouchi, einem alten Weggefährten und Jugendtrainer beim Deutschen Hockey Bund erhält.

Beim DSD geht man nicht aktiv auf neue Spieler „von außen“ zu, sondern versucht die Lücken, die sich aus notwendigen Angängen ergeben aus dem eigenen Jugendbereich abzudecken. „Wir machen das auch deswegen so, damit nicht viele Jugendliche nach ihrem letzten Juniorenjahr den Verein verlassen und vielleicht sogar mit dem Hockeysport aufhören, weil sie keine Perspektive mehr sehen.

Tobias Bergmann, Trainer der DSD-Herren. Foto: DSD

„Wir haben einen Fünf-Jahres-Plan und wollen schauen, wie wir damit fahren“, sagt Bergmann, der dennoch zwei neue Spieler begrüßen kann, die vergangenes Jahr kein DSD-Trikot getragen haben. Moritz Demmel kommt aus Nürnberg nach Düsseldorf, und Laurentius „Lauri“ Esterhues, dessen Mutter eine „alte DSDlerin“ ist, verstärkt die Mannschaft, weil er in Düsseldorf sein Studium fortführen wird.

Am Samstag empfängt der DSD (12 Uhr, Altenbergstraße) den Bundesliga-Absteiger Großflottbecker THHC und möchte gegen ein umgekrempeltes Team mit neuem Trainer die ersten Punkte in der 2. Liga Nord einfahren. Der DSD geht als Außenseiter und ohne Max Kraftczack (Fingerverletzung) sowie Benedikt Federlein (in ärztlicher Behandlung) in das Auftaktspiel. Sechs Spieler aus der U18 zeigen, dass der Verein ernst macht und dem Nachwuchs tatsächlich eine Chance gibt.

DSD-Damen: Nach den Turbulenzen, die es um den Aufstieg in die 2. Liga gegeben hat, ist die Mannschaft von Trainer Sebastian Binias regelrecht heiß auf den Saisonstart. Und dass, obwohl das Team um die sehr routinierte Sabine Markert (ehemals DHC) genau weiß, dass die Saison im Normalfall nicht so laufen wird, dass der DSD oben in der Tabelle mitmischen wird. 

„Wir haben unsere Spielerinnen in einer Teamsitzung sehr gut auf das vorbereitet, was auf sie zukommt“, sagte Binias und meint damit, dass man sich auf Niederlagen, Frust und Enttäuschungen in der neuen Spielzeit als Aufsteigerinnen einstellen muss. „Die Mannschaft ist sehr reflektiert und ist darauf vorbereitet, dass nicht von Anfang an alles funktionieren wird“, sagt der Trainer.

Trainer Sebastian Binias hofft auf eine gute Saison der DSD-Damen. Foto: DSD

Zudem stehen zum Saisonstart einige Spielerinnen des DSD, das sich aus erfahrenen Spielerinnen und einem nachrückenden starken Jugend-Jahrgang zusammensetzt, wegen Urlaub nicht im ersten Spiel gegen Bonn am Sonntag (14 Uhr, Altenbergstraße) zur Verfügung. „Wir müssen uns taktisch anpassen und werden die Dominanz aus dem Vorjahr in der neuen Liga nicht mehr haben“, erklärt der DSD-Trainer.

Der Verein hat die Herausforderung angenommen, und inzwischen habe man auch in Sachen Infrastruktur bei den Damen schon mindestens drei Schritte nach vorne gemacht, wie Sebastian Binias meint. Dank der fortschreitenden Professionalisierung hofft der Trainer darauf, dass das angestrebte Saisonziel, den Klassenerhalt zu schaffen, auch erreicht werden kann. Trotzt der Gefahr, fürs Phrasenschwein zu liefern, sagte Binias, dass er mit seinem Team von Spiel zu Spiel denkt, und er weiß, dass auch die kleinen Schritte zum Ziel führen können.

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