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Sarah di Sinno verteidigt Vizemeisterschaft


Zugegeben, die deutsche Taekwondo-Meisterschaft der Senioren und A-Jugendlichen lief für das Sportwerk nicht so erfolgreich wie erhofft. Aber dennoch waren die Titelkämpfe im westfälischen Lünen lehrreich. Beste Düsseldorferin bei der DM war Sarah di Sinno. Sie gewann in der Wettkampfkategorie über 73 Kilogramm Körpergewicht wie im Vorjahr die Silbermedaille. „Das war bedauerlicherweise das einzige Edelmetall, dass wir in diesem Jahr bei der Deutschen erkämpfen konnten“, erläutert Sportwerk-Trainer Inan Tunc. „Unsere sechs Taekwondo-Sportler haben aber einige neue Erfahrungen mitnehmen können. Das ist für die Zukunft viel wert.“ Für die beiden Meisterschaftstage in Lünen waren eigentlich acht Sportwerker gemeldet, es konnten aber nur sechs antreten. „Atena Afsharian und Meike Dresch haben sich kurz der der DM noch verletzt und konnten nicht antreten“, erklärt Tunc. „Schade, denn die beiden waren im Training wirklich gut drauf.“

Di Sinno hatte zunächst Losglück, erhielt in der ersten Runde ein Freilos und stand damit sofort im Halbfinale des Schwergewichts. Dort traf sie auf Darija Husovic (TSV Dachau), die amtierende deutsche U21-Meisterin. Husovic gehört zu den erfolgreichsten deutschen Nachwuchskämpferinnen und hat bereits zwei nationale und vier internationale Titel gewonnen. Klar, dass die TSV-Akteurin zum deutschen Perspektivkader gehört. Di Sinno aber auch, denn mit ihren gerade 21 Jahren gehört die Düsseldorferin bei weitem nicht zum „alten Eisen“ und mit vier nationalen Titeln und fünf internationalen Meisterschaften ist di Sinno erfolgreicher als Husovic. Und das hat sich nach der DM 2020 nicht geändert, denn die Dachauerin musste sich nach ihrer 2:6-Niederlage mit Bronze begnügen, während die Sportwerkerin ins Finale gegen die Titelverteidigerin Lorena Brandl (TaD Altmannstein) einzog. „Das war auch das erwartete Finale. Auf dieses Duell haben alle getippt“, so Tunc. Di Sinno wollte es besser machen als im Vorjahr und gab direkt Vollgas. Mit 4:0 lag die Düsseldorferin nach Runde eins vorne. In der zweiten Runde konnte di Sinno das Finalduell ausgeglichen gestalten. Aber in der dritten und letzten Runde ging der Düsseldorferin die Puste aus. Bradl konnte die Angriffe di Sinnos kontern und machte am Ende die 6:27 Niederlage der Sportwerkerin perfekt. „Nimmt man alle drei Runden zusammen, war es ein ausgeglichener Kampf, aber Lorena hatte das besser Kraftmanagement und am Ende noch was zuzulegen“, analysiert Tunc.

Der Trainer hatte auch mit einer Medaille von Antonios „Toni“ Andreopoulous in der Kategorie bis 58 kg gerechnet, aber daraus wurde nichts. „Toni“ wurde ein Opfer seiner Jugend. Mit seinen gerade mal 17 Lebensjahren gehörte er im Herrenfeld der DM zu den Jüngsten. Zwar gewann Nationalkader-Athlet Andreopoulous seinen Auftaktkampf gegen Georg Schiller (Tkd Axel Müller) spielerisch mit 23:1 Punkten aber dann nahm er seinen Viertelfinalgegner Cemal Can Malkoc (Tangun Hamburg) auf die zu leichte Schulter. „Cemal ist ein Newcomer. Er hat zwar vor zwei Jahren mal eine Bronzemedaille bei der Junioren-DM gewonnen, aber so richtig kannte man ihn nicht“, so Tunc. Andreopoulous führte den Kampf zunächst überlegen, machte aber zu wenig Punkte. Malkoc war weniger aktiv, setzte jedoch die entscheidenden Treffer. Am Ende hatte Toni 11 Zähler gemacht, Malkoc 17 mal gepunktet. Und ganz am Ende der DM holte sich Malkoc den Titel. „Ihn wird in Zukunft keiner mehr unterschätzen“, meint Tunc.

Purya Torky (bis 68 kg) stand ganz dicht vor einer faustdicken Überraschung. Gegen den Bundeskaderathleten und zehnmaligen deutschen Meister Abdullatif Sezgin (KSC Leopard Nürnberg), der Deutschland bereits beim Grand Prix der weltweit besten 32 Athleten vertreten hatte, unterlag der Sportwerker lediglich mit 16:17. „Das zeigt, was in Purya steckt“, so Tunc.

Mona Afsharian (bis 57 kg) ging angeschlagen ins Geschehen. Trotzdem zeigte Afsharian ein gute Leistung, verlor ihren ersten Kampf aber gegen Joliene Phoebe Leitner (TSV Rudow 1888) mit 3:9 Punkten.
Bei der Jugend A standen mit Luca Shu (bis 59 kg) und Alyamin Samani (bis 68 kg) zwei Sportwerker auf der DM-Matte. Luca musste gegen Furkan Kücüksungur (KSC Leopard Nürnberg) antreten. Shu war von Anfang an aktiv, versuchte alles, aber gegen die Erfahrung des inzwischen fünfmaligen deutschen Nachwuchsmeisters stand der Sportwerker mit 3:24 auf verlorenem Posten.

Alyamin war einer der jüngsten DM-Teilnehmer. Erfahrung sammeln war angesagt. Er musste gegen Leon Kaplan (TKD Center Stuttgart) ran. Auch Alyamin hatte zu viel Respekt vor dem Bundeskader Athleten. Mit 1:28 Punkten verlor Alyamin seinen Kampf gegen den späteren Deutschen Meister.

(FF)

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