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Schlamm, Speed und Action mit dem Gravelbike

Neues Cyclocross-Radrennen in Grafenberg

Stephan Hörsken ist 1. Vorsitzender des Cycling Club Düsseldorf. Nachdem erst vor wenigen Wochen das Traditionsrennen „Rund um die Kö“ zum Erfolg mit vielen Tausend Zuschauern wurde, ruft er am Wochenende die Cyclocross-Fans auf, über Stock und Stein an der Rennbahn in Grafenberg zu fahren. Im Interview verrät er die Hintergründe zu dem neuen Event.

Was genau ist Cyclocross? Warum braucht man dafür eine eigene Veranstaltung? Welche Hindernisse baut ihr auf?

Stephan Hörsken: Cyclocross ist eine eigene Disziplin des Radsports, man könnte sie frei mit „Geländerennradfahren“ oder „Querfeldein-Rennradfahren“ übersetzen. Deshalb braucht man eine eigene Veranstaltung. Man betreibt den Sport mit geländegängigen Rennrädern, die mit etwas dickeren profilierten Reifen gefahren werden. Im Rennen werden Runden zwischen ein und drei Kilometer auf Feld- und Waldwegen und Trails absolviert. Als besondere Herausforderung sind oft kurze, steile Passagen eingebaut, die die Fahrer zum Absteigen und Tragen des Rades zwingen. Alternativ sind kleine Hürden aus Stroh- oder Holz im Parcour oder auch mal eine Sandpassage integriert. Genau die haben wir auch in unserem Parcour auf der Rennbahn Grafenberg. Rauf, runter bremsen beschleunigen: bei Cyclocrossrennen gibt es so gut wie keine Pause und keinen Windschatten, die Sportler fahren fast die ganze Zeit mit full power. Die Rennen sind deshalb im Gegensatz zu Straßenrennen mit maximal 60 Minuten recht kurz.

Welche verschiedenen Rennen werden stattfinden? Wer darf daran teilnehmen? Was ist Voraussetzung zur Teilnahme (Lizenz / spezielles Fahrrad)?

Hörsken: Der Tag 1 Samstag steht ganz im Zeichen der Cyclocross-Bundesliga mit Fahrer:innen aus ganz Deutschland. Da gehen leistungsorientierte Sportler vom Schüler der Altersklasse 15 Jahre, über Junior:innen bis hin zu Erwachsenen bei Rennen von 20-60 Minuten Dauer  an den Start. Um an diesen Rennen teilzunehmen braucht man neben Fahrkönnen und Leistungsstärke eine Rennlizenz des BDR (Bund Deutscher Radfahrer) und ein wettkampftaugliches Cyclocrossrad mit maximal 33 mm Bereifung. 

An Tag 2 (Sonntag) gibt es Hobbyrennen für Kinder und Erwachsene. Teilnehmen kann jeder mit seinem Gravelbike, Mountainbike oder Crossrad. Es gibt keine Vorschriften für die Reifenbreite und eine Lizenz braucht man auch nicht. Es geht darum sich mit Spaß mit den anderen seiner Altersklasse zu messen und ein bisschen Rennluft zu schnuppern. Damit das jeder schafft, ist die Renndauer durchweg kürzer als bei den Amateuren. Die Hobby Kids im Alter von 7 und 9 Jahren fahren z.B. nur 5 Minuten, dabei ist noch eine Laufpassage integriert. Die Erwachsenen fahren 30 Minuten.  

Welche Side Events sind geplant? Was erlebt man vor Ort, wenn man nicht aktiv fährt?

Hörsken: Am Samstagabend gibt es den Schicke Mütze X Seed&Greet Gravel Ride at Night. Dabei geht es auf eine ca. 40 Kilometer Gravel-Nachtausfahrt nach Hilden und zurück mit anschliessendem Lagerfeuer auf der Rennbahn. An beiden Tagen gibt es eine Ausstellung von Radsportmarken auf dem Gelände der Rennbahn Grafenberg.  

Viele aktive Cyclocrossfahrer:innen lieben besonders den Matsch. Was macht ihr, wenn es vorher nicht regnet und es keinen Matsch gibt?

Hörsken: Tatsächlich wird der mit geschultertem Rad einen schlammigen Anstieg hinauflaufende Rennfahrer als das klassische Bild des Querfeldeinrennens angesehen. Im Herbst und Winter sind Strecken oft matschig. Das ist aber eben auch ein Klischee und ein Bild, um den Sport interessant zu machen. Klar, für die Sportler wird es schwieriger unter diesen Bedingungen zu fahren und es gibt viele Fahrer:innen, den genau diese Bedingungen besonders liegen. Aber es gibt genauso viele, die auf Matsch gut verzichten können. Ein trockener, schneller Kurs mit Hindernissen aus Holzhürden und Sandpassagen hat genau so seine Reize und Herausforderungen.

Um ehrlich zu sein: als Veranstalter können wir auf Matsch gut verzichten. Wenn der Boden matschig ist, sind unsere Kosten für die Renaturierung der Rennbahnstecke höher. Wir werden die Strecke deshalb garantiert nicht vorher bewässern, um Matsch zu bekommen. Und wenn es an den Veranstaltungstagen regnet, kommen sicher weniger Zuschauer:innen. Das fänden wir nicht so toll.     

Das Besondere am Cyclocross ist, dass die Rennstrecken Querfeldein verlaufen. Ist das nicht schädlich für die Natur?

Hörsken: Unsere Rennstrecke verläuft auf einem speziell präparierten Kurs auf dem abgeschlossenen Gelände der Galopprennbahn Grafenberg, bei dem der Naturschutz absolut berücksichtigt wird. Wir lassen die Fahrer über Schotter und Grasstrecken fahren, die ohnehin von Besuchern und Pferden benutzt werden. Der Kurs verläuft also nicht durch ein Naturschutzgebiet des nahegelegenen Grafenberg Wald.

Wo kann man sich anmelden?

Hörsken: Informationen zur Veranstaltung und den Link zur Anmeldung gibt es unter www.querfeldrhein.bike

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