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“Schwarzer Sonntag“ auf dem Chiemsee

Die Erstliga-Crew des DYC verpatzt den Saisonstart

Der Chiemsee vor Prien wird nicht zum Lieblingsrevier der Bundesliga-Crew des Düsseldorfer Yacht-Clubs (DYC). Der Grund ist die erste Meisterschaftsregatta in der ersten Deutschen Segel-Bundesliga (DSBL) der Saison 2017. Auf dem größten bayerischen Gewässer langte es zum Saisonauftakt lediglich zu Rang 15 unter den 18 Erstligisten. „Der Chiemsee war noch nie mein Lieblingsrevier. In der Liga ist es jetzt einfach unglücklich gelaufen. Manchmal hat an der Ziellinie eben nur ein halber Meter gefehlt“, urteilt DYC-Steuermann Jan-Philipp Hofmann. Einmal war es ein halber Meter zu früh, denn in der zwölften von 15 Wettfahrten baute der DYC einen Frühstart und bekam als Strafe sieben Punkte aufgebrummt. „In diesem Rennen sind wir als Zweiter durchs Ziel gefahren. Ohne den Frühstart hätten wir fünf Punkte weniger auf dem Konto und wären Gesamt-Neunter geworden“, erläutert Hofmann. „Aber man kennt das ja, hätte, wenn und aber zählen nicht. So müssen wir zusehen, dass wir es in den nächsten Bundesliga-Regatten besser machen.“ So jedenfalls liegen die Düsseldorfer nach der ersten von sechs Liga-Regatten auf dem ersten Abstiegsrang, denn erstmals in der DSBL-Geschichte werden am Saisonende die letzten Vier der Tabelle den Gang in Liga zwei antreten müssen.

Dabei fing es im Bajuwarischen richtig gut an für Hofmann, Felix Brockerhoff, Matthias Weidenbach und Jan-Hendrik Lenz. Bei Minustemperaturen und Schneetreiben siegten sie im ersten der sechs Tageswettfahrten, ließen drei Dritte, einen Fünften sowie einen weiteren Laufsieg folgen und lagen nach Tag eins in Prien auf Gesamtrang vier. Auch am zweiten Tag, bei dem wenig Wind nur vier Wettfahrten zuließen, war es ergebnistechnisch betrachtet noch in Ordnung, der DYC war allerdings auf Rang sieben abgerutscht.

Und dann kam der „schwarze Sonntag“. Da haben wir uns deutlich zu viele sechste und damit letzte Plätze sowie den Frühstart eingefahren. Da war bei uns motivationsmäßig Land unter“, ärgert sich Hofmann. „Neben dem perfekten Segelwetter gab es lediglich die beiden ordentlichen Ergebnisse zum Abschluss, die unsere Laune etwas aufpolierten.“ In der vorletzten Wettfahrt segelten die Düsseldorfer als Dritte durch Ziel, den letzten Lauf gewannen sie sogar. Ein Zeichen, dass Motivation und Wille doch vorhanden sind.

„Ich habe mir die fraglichen Rennen bereits im Video angesehen und erste Analysen gemacht. Wir werden den Analyseprozess aber noch mit der gesamten Crew fortsetzen und unsere Schlüsse daraus ziehen“, so Hofmann. „Seglerisch waren wir dabei, hatten in manchen Situationen einfach Pech.“ Klar ist, das war nicht der Start ins Ligajahr, den man sich im DYC erwartet hatte. „Das ist bei weitem nicht das, was ich meinem Team mitgeben wollte. Jetzt stehen wir vor der nächste Liga-Regatta Ende Mai auf dem Bodensee vor Lindau schon etwas Druck“, erklärt Hofmann. „Noch habe ich aber keine Bedenken, wir kriegen das hin mit dem Klassenerhalt“

Der „Spielplan“ der ersten Deutschen Segel-Bundesliga in 2017:
28. bis 30. April Prien am Chiemsee
25. bis 27. Mai – Lindau (Bodensee)
17. bis 19. Juni Kiel (Ostsee)
21. bis 23. Juli Travemünde (Ostsee)
18. bis 20. August Glücksburg (Ostsee)
2. bis 4. November Berlin (Wannsee)

 

(JPH)

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