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Siegesschrei, Eisbecher, Weizenbier…

(Foto: ART Düsseldorf Leichtathletik)

Als Djamila Böhm die Ziellinie im Erfurter Hartwaldstadion überquerte, donnerte ein lauter Siegesschrei durch das weite Rund. Die 23-Jährige vom ART Düsseldorf freute sich tierisch über ihren ersten Titel bei Deutschen Meisterschaften der Senioren. Über 400 Meter Hürden dominierte Böhm die Konkurrenz und gewann in 56,92 Sekunden und mit großem Vorsprung vor den Verfolgerinnen. Im exklusiven Interview mit uns, sprach sie über den großen Erfolg.

Djamila, hast du beim Schlussspurt überhaupt noch mal nach hinten geschaut? Dein Vorsprung war beeindruckend groß…

Nein, der Blick ging natürlich nur nach vorne. Die achte und zehnte Hürde habe ich nicht mehr optimal getroffen, aber das war nicht mehr schlimm, denn da wusste ich schon, dass es reichen wird. Mit einer persönlichen Bestzeit habe ich nicht gerechnet, ganz im Gegenteil. Es hat dann auch lange gedauert nach dem Zieleinlauf bis ich einen Blick auf die Zeit werfen konnte, danach war die Freude noch größer.

Wieso hat dich die Zeit so überrascht?

Auf der Zielgeraden war ich mehr oder weniger alleine unterwegs, hatte niemanden mehr an meiner Seite gegen den ich mich durchkämpfen musste. Dann wird es immer schwierig an das Optimum heranzukommen. Aber es ist mir gelungen, auch wenn ich weiß, dass ich noch schneller laufen kann.

Dein Schrei beim Zieleinlauf war mindestens genauso beeindruckend wie deine sportliche Leistung…

Ja (lacht). Das lag einfach daran, dass das meine erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften im Seniorenbereich war. Ich bin als klarer Favorit ins Rennen gegangen und habe schon einen gewissen Druck gespürt. Das war schon eine Aufgabe, mit der ich erst einmal zurecht kommen musste.

Wie hast du deinen Erfolg gefeiert?

Es gab das erste Bier seit langer Zeit für mich (grinst). Ich habe mir ein Weizen mit meinem Trainer Sven Timmermann gegönnt. Besonders gefreut habe ich mich, dass so viele Familienmitglieder den weiten Weg auf sich genommen haben. Wir sind dann noch gemeinsam in eine Eisdiele und haben einen großen Eisbecher bestellt.

Was sagt dieser Erfolg über deine sportliche Entwicklung aus?

Ich habe noch Luft nach oben, aber natürlich ist das ein tolles Zeichen. Gerade auf den Flachstrecken habe ich mich extrem verbessert, dadurch fehlt mir bei den Hürden noch ein wenig der Rhythmus. Deshalb bin ich mir sicher, dass ich noch schneller kann.

Welche Ziele strebst du als nächstes an?

Ganz klar die Heim-Europameisterschaft in Berlin im kommenden Jahr, da will ich dabei sein. In dieser Saison habe ich mein Ziel erreicht, jetzt geht der Blick nach Berlin.

Wir drücken die Daumen und gratulieren herzlich. Danke für das Gespräch.

(JW)

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