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Silber gewonnen, nicht Gold verloren

Timo Boll holt zweite Medaille für das TEAM 2021

Foto: Cheng Howe Seet/ITTF

von Tobias Kemberg

Im Finale ist China zu stark für die deutschen Tischtennis-Herren. Trotzdem beendet der Star von Borussia Düsseldorf die Sommerspiele mit einem großen Erfolg. Der 40-Jährige darf sich über sein viertes Mal Edelmetall bei Sommerspielen freuen.

Die große Sensation gab es am Ende nicht. Zu stark präsentierten sich die hochfavorisierten Chinesen im Finale des Teamwettbewerbs und setzten sich mit 3:0 durch. Trotzdem beendeten Timo Boll und die deutschen Tischtennis-Herren die Sommerspiele in Tokio mit einer guten Leistung – und bekamen bei der Siegerehrung im Tokyo Metropolitan Gymnasium die Silbermedaille um den Hals gehängt.

Für das TEAM 2021 Düsseldorf ist dieser Erfolg der zweite große Höhepunkt während der Tage von Tokio. Nach Judoka Johannes Frey, der mit dem Team Bronze gewann, bringt nun also auch der Tischtennis-Superstar von Borussia Düsseldorf Edelmetall zurück in die Sportstadt. „Es ist ein Finale. Da kämpft man bis zum letzten Ball. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass man alles probiert. Aber es ist einfach unglaublich, wie die Chinesen ihr hohes Level immer wieder abrufen können, wenn es darauf ankommt. Irgendwann wird aber der Tag kommen, an dem bei uns alles zusammenläuft. Leider war es heute noch nicht soweit“, sagte Boll, der im letzten Match mit 1:3 gegen Ma Long unterlag.

Der 40-Jährige war nach seinem Sieg bei den Europameisterschaften Ende Juni mit der Hoffnung nach Japan gereist, vielleicht doch noch die so lange ersehnte Medaille im Einzel gewinnen zu können. Doch wieder einmal war bereits im Achtelfinale Endstation. 1:4 hieß es gegen den Südkoreaner Youngsik Jeoung und während Teamkollege Dimitrij Ovtcharov Bronze holte, musste Boll den Rest des Wettbewerbs von draußen ansehen.

Sechs Siege in acht Spielen im Teamwettbewerb

Aber es gab ja noch die Chance mit der Mannschaft. Und Boll, Ovtcharov und Patrick Franziska – an Position zwei gesetzt – spielten sich mit Erfolgen über Portugal und Taiwan ins Halbfinale. In diesem kämpften die deutschen Tischtennis-Asse die ebenbürtigen Japaner mit 3:2 nieder und erreichten damit erstmals seit 2008 in Peking wieder das Endspiel.

„Die Jungs haben ein großes Turnier gespielt, auch im Finale. Wir haben unsere kleine Chance gehabt, aber China war unglaublich fokussiert. Das waren wir zwar auch, aber China ist eben mit zwei Spielern im Einzel-Finale und den Nummern eins bis drei der Welt eine Klasse für sich. Leider haben wir im Doppel heute einen etwas schlechten Start erwischt, allerdings auch gegen das beste Doppel der Welt gespielt. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir werden nicht aufhören mit unseren Versuchen, China anzugreifen“, sagte Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Am Ende also hängt Silber um den Hals von Timo Boll, für den es die vierte Medaille bei Sommerspielen ist – alle gewonnen mit der Mannschaft. An diesem Erfolg hat der Vorzeigesportler aus dem TEAM 2021 Düsseldorf einen großen Anteil. Bis zum Finale blieb er in drei Einzeln und drei Doppeln mit Patrick Franziska ungeschlagen. Nur die übermächtigen Chinesen waren einmal mehr etwas besser.

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