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So gerüstet geht Fortuna in die neue Saison

Pokalerfolg kann aber für das Rösler-Team noch nicht der Wegweiser sein

Aufgalopp der Fortuna-Profis vor dem Liga-Auftakt in Hamburg. Foto: Beele

von Alfred Breuer

Der 1:0-Erfolg in Ingolstadt war für Fortuna Düsseldorf eine Art Standortbestimmung. Um aber einschätzen zu können, wo die Mannschaft von Trainer Uwe Rösler nun leistungsmäßig steht, reichen die 90 Pokalminuten bei weitem nicht aus. Das liegt vor allem daran, dass Hoffmann, Bodzek, Hennings & Co. beim Drittligisten nicht so gefordert wurden, wie es künftig in der 2. Bundesliga jeden Spieltag der Fall sein wird.

Wer also denkt, die Abwehr steht, und die Defensive funktioniert, lässt sich zu sehr von der Schwäche des Gegners aus Ingolstadt beeindrucken. Die Schanzer waren ersatzgeschwächt in der Offensive, und als die Fortuna auf die Entscheidung drängte, bereits zu müde, um noch gefährliche Angriffe initiieren zu können. Fürs Selbstvertrauen konnte allerdings nichts Besseres passieren, als zu Null zu spielen. Das gilt auch für Florian Kastenmeier, der vom Trainer das Vertrauen ausgesprochen bekam und zunächst die Nummer 1 im Tor der Fortuna sein wird.

Die Optimisten sagen, ein gutes Pferd springt eben nur so hoch, wie es muss. Im Mittelfeld fehlten aber gegen einen zugegebenermaßen äußerst defensiven Gegner die Ideen und das Tempo, um mehr Torgefährlichkeit zu entwickeln.  Und Uwe Rösler ist kein Trainer, der nur auf die Defensive und den Zufall im Spiel nach vorne setzen wird. „Wir fahren sicherlich keinen Bus vor unser Tor“, sagte Fortunas Cheftrainer mit Anspielung auf das neue Mannschaftsgefährt, das  mit allem möglichen technischen Schnickschnack ausgestattet ist und seit gestern zur Verfügung steht. Es soll möglichst nur Sieger transportieren.

Ohne torgefährliche Stürmer kann das Mittelfeld noch so gut sein. Bis auf Edgar Prib (der sich immer besser integriert) und vielleicht irgendwann einmal Shinta Appelkamp und Kelvin Ofori fehlt Fortunas sonstiger Mittelfeldreihe das offensive Denken.

Rouwen Hennings ist derzeit der einzige fitte Zentrumsstürmer – hier im Gespräch mit Trainer Uwe Rösler. Foto: Beele

Während auf den Flügeln Jean Zimmer noch über Ansätze nicht hinauskam und seine Flanken fast immer sichere Beute des Gegners wurden, zeigte Brandon Borello, dass mit ihm dann zu rechnen ist, wenn er situationsbedingt bessere Entscheidungen trifft. Denn bei seinem Antritt und seiner vorhandenen  Schussstärke könnte er mit noch mehr Bindung zu seinen Teamkollegen zum Erfolgsmodell werden. Rouwen Hennings ließ seine Klasse aufblitzen, aber er kommt meist dann besser zur Geltung, wenn er einen zweiten Stürmer an seiner Seite hat, der für ihn Räume schafft und die Konzentration der gegnerischen Verteidigung von Fortunas gefährlichstem Torjäger ablenkt.

Wo geht die Reise denn nun in der 2. Liga hin? So wenig hat man so kurz vor Anpfiff der neuen Saison selten von anderen Mannschaften gehört. Das heißt, dass sich die Lage für das nächste Spiel und der Verlauf der neuen Spielzeit noch überhaupt nicht einschätzen lässt. Für einige Experten zählt Fortuna zu den Favoriten. Uwe Rösler lässt sich da nicht festnageln. „Für mich hat eindeutig der Hamburger SV die beste Chance aufzusteigen. Dahinter werden sich sechs Mannschaften um die weiteren Plätze streiten“, sagt der 51-Jährige. Dass er sein Team zu diesen sechs Mannschaften zählt, erwähnte er zwar nicht. Aber einen vorderen Platz und die Möglichkeit, um den Aufstieg mitzuspielen, hat Rösler fest im Visier. „Wir sind jedoch auf jeden Fall nicht der Top-Favorit in dieser Liga.“

Gemäß unserer Einschätzung hat die Fortuna das Zeug, oben mitzuspielen. Für einen Aufstieg müsste aber alles passen, das Glück besser mitspielen, als in der vergangenen Saison und der schmale Kader von Verletzungen verschont bleiben.

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