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So schnell, so extrem, so irre ist nur Eishockey! Die DEG gewinnt 8:4 in Augsburg!

Die Düsseldorfer EG hat ein absolut außergewöhnliches Eishockeyspiel bei den Augsburger Panthern mit 8:4 (2:2, 1:0, 5:2) gewonnen und ist in der Tabelle weiter auf dem Vormarsch. In einem teilweise dramatischen Match holte sie sich nach frühem Rückstand mit viel Seele das Momentum in eindrucksvollster Art und Weise zurück und holte drei wichtige Punkte! 8:4!

Die Geschichte des Spiels: Die Hausherren mit brandgefährlichen Stürmern. Jonathan Matsumoto, Benjamin Hanowski und Thomas Trevelyan bilden eine der treffsichersten Reihen der DEL. Der torreichste Angriff der Liga traf also auf die zahlenmäßig beste Defensive – ein interessantes Duell. Die DEG mit Comeback-Bobby im Tor, dafür pausierte Joonas Rönnberg als zehnter Ausländer auf der Pressetribüne. Ansonsten die Gäste mit den 13-Tore-Formationen des vergangenen Wochenendes.

Panther-Drang und DEG-Comeback

Bobbys erste Parade erfolgte nach tatsächlichen 0,8 Sekunden – derart schwungvoll begannen die Hausherren. In den ersten Minuten entwickelte sich ein regelrechter Panther-Tornado. Unermüdlich anrennend und attackierend drückten sie unsere Jungs in die totale Defensive. Viel zu viele AEV-Schüsse, viel zu viel verlorene Zweikämpfe und viel zu viele Strafen. Nach nicht einmal 12 Minuten hatte die DEG schon vier davon gezogen. Sie zeigte sich in Unterzahl aber fast konzentrierter als bei 5 gegen 5. Man konnte dennoch fast von Glück sagen, dass es nach einem Dutzend Zeigerumdrehungen nur 2:0 für Augsburg stand. Ben Hanowski (5.47; Stamler, Trevelyan) und Daniel Weiß (11.36; Iggulden) hatten die Treffer beigesteuert, jeweils aus kurzer Distanz und im Rebound – die Halle kochte und beschimpfte in ihrem Torjubel auch traditionell die Kölner Haie. Lustig.

Doch aus dem fast völligen Nichts kam Düsseldorf zurück – wie schon so oft in dieser Saison. Eine doppelte Überzahl brachte zwar zunächst keinen Treffer, aber zumindest die ersten Schüsse Richtung Tor durch Daschner, Turnbull und Lewandowski. Der Anschluss fiel aber erst wenige Sekunden nach Ablauf dieses Powerplays. Kreutzer wurde von Norm Milley wunderbar im Slot gesehen und passgenau bedient. Der Kapitän traf unter Deslauriers Armen hindurch zum 1:2 (16.10). Und wenig später sogar der Ausgleich! Die DEG plötzlich da und wach und „aus dem Bus gestiegen“. Olimb trifft auf Vorlage von Davis hoch ins rechte Eck (17.33). Ein irres, ein extremes erstes Drittel!

Bobby Goepfert wunderbar!

Der zweite Abschnitt war verhaltener und „normaler“. Die DEG nun auch zu Beginn gleichwertig und mit einem Chancen-Unentschieden. Bei einer Bankstrafe wegen Reklamierens Bobby Goepfert mit einer mirakulösen Doppelparade gegen zwei anspringende Panther (Trevelyan und Hanowski). Düsseldorf kämpfte in allen Mannschaftsteilen tapfer und hätte vorne durch Fischbuch treffen können. Danach griff das Schiedsrichter-Gespann Aichner/Brill zu stark ins Geschehen ein. Wieder und wieder hoben sie den Arm – in dieser Phase ausschließlich gegen die Gäste. 17 plus 10 gegen die DEG gegenüber vier Minuten gegen den Gastgeber sprachen eine seltsame Sprache. Aber die Kreutzer-Truppe in der fünfminütigen Unterzahl (Strafe gegen Norm Milley wegen „hohen Stocks“) grandios. Konsequent störten sie die Panther und hinten rettete Bobby, als wenn er nie verletzt gewesen wäre. Dann endlich ein eigenes Powerplay: Eine Schrecksekunde folgte, als Conboy als letzter Mann an der Blauen strauchelte, Augsburg plötzlich alleine auf das Düsseldorfer Gehäuse zustürmte, aber an Goepfert scheiterte. Wenige Sekunden später dann doch unsere Führung! David Van der Gulik fälschte einen Ebner-Schuss ab und traf damit zum plötzlichen Gäste-Glück (39.34, Lewandowski)! Einen Augenblick vor der Sirene dann noch einmal die 41 pfeilflink gegen Mancari. So schnell, so extrem, so irre ist nur Eishockey!

Tausendschöne DEG!

Das Schlussdrittel begann vor 6.139 Zuschauern mit einer DEG-Überzahl. Collins und Daschner scheiterten aber an Deslauriers – in der schwierigen Schreibweise wohl die Augsburger Rache für „Beskorowany“ in der vergangenen Saison. Auch Olimb nur Millimeter vom vierten Treffer vorbei. Schade! Dann plötzlich eine lange, doppelte Überzahl: Auch Panther Oberg musste mit Fünf plus Spieldauer wegen „hohen Stocks“ runter. Ebenfalls eine harte Strafe. Die DEG nun eiskalt, Lewandowski wird rechts freigespielt und knallt die Scheibe ins kurze Eck. 2:4 bei 45.05 (Collins, Conboy)! Die Gäste nun bei weiterlaufender Überzahl weiter am Drücker und mit dem fünften Treffer durch Chris Minard (46.28, Collins). Der Sieg? Augsburg wollte sich aber vor voller Curt-Frenzel-Halle nicht vorschnell geschlagen geben und verkürzte durch Steffen Tölzer (49.26) zum 3:5. Aber Rob Collins machte mit dem sechsten DEG-Treffer alle Hausherren-Hoffnungen zunichte (50.45;Mapes). Bernhard Ebner markierte mit einem Empty Netter den siebten Treffer für die „Tor-Maschine“ DEG. Eine Vorlage verdiente sich hier Bobby Goepfert! Streich Nummer Acht (Acht! Acht! Acht!) gehörte Marcel Brandt (Davis, Van der Gulik). Der Gästeblock kam aus Staunen, Jubeln und Feiern gar nicht mehr heraus. Auch Augsburg durfte noch mal ran – warum auch nicht – und traf durch Polaczek zum 4:8. 4:8? 4:8!

Schlussworte: Wunderbare DEG! Weiter geht es am Sonntag um 17.45 Uhr beim ERC Ingolstadt. Das Spiel wird live bei ServusTV übertragen. Wir freuen uns darauf!

Frieder Feldmann

Strafen:

Augsburg 15 plus 20

DEG: 21 plus 10 plus 20

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