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So steht Fortuna derzeit da

Zu wenig Spieler, kaum Liquidität und große Pläne

Daas Vertrauen in Trainer Christian Preußer ist weiterhin vorhanden. Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf steht ganz offensichtlich vor einer Übergangssaison. Ein neuer, junger Trainer wird sicherlich nicht mit dem Ziel konfrontiert werden, sofort aufsteigen zu müssen. Die Corona-Pandemie lässt keine zuverlässige Planung in wirtschaftlicher Hinsicht zu. Auch über die Frage, wie die Fans reagieren und ob sie die Mannschaft und die Liga wieder so annehmen, wie es vor Covid 19 der Fall war, lässt sich nur spekulieren. 

Sportlich sieht es nicht so aus, als würde Fortuna in der neuen Saison zu den Topfavoriten auf den Aufstieg zählen. Die Mannschaft hat Abgänge hinnehmen müssen, die schmerzen, was potenzielle Stammspieler wie Kenan Karaman, Luka Krajnc, Alfredo Morales sowie vor allem Kevin Danso angeht. In Nicklas Shipnoski steht bisher nur ein neuer Spieler im Kader, was allerdings noch nicht endgültig auf die Zielrichtung der Transferpolitik schließen lässt. In den nächsten Tagen wird es weitere Zugänge geben. Doch mit fürstlichen Gehältern kann weder die 2. Liga noch Fortuna Düsseldorf in Person von Sportvorstand Uwe Klein locken.

Fortuna geht es offensichtlich noch ganz gut im Vergleich, wenn man die wirtschaftlichen Zahlen liest, die die Vereinsführung ihren Mitgliedern im neuen Vorstands-Newsletter zur Kenntnis gebracht hat. Da ist von einem minimalen coronabedingten Verlust von rund 3 Millionen Euro die Rede. Das heißt jedoch nicht, dass der Verein im Vergleich zur Konkurrenz jetzt große Sprünge machen kann. Sonst wäre die Fortuna nicht so heiß darauf, ihren Supporter-Pass zu verkaufen. Und der Ticket-Manager hätte nicht so darauf herumgeritten, dass der Verein Liquidität braucht – durch den Verkauf der Dauerkarten-Ersatz-Tickets mit Vorkaufsrecht.

18.000 Zuschauer wären fast schon zu wenig

Auf die Nachfrage, ob das Geld, das die Fans für ihre bezahlten Dauerkarten der vergangenen Saison nicht zurückgefordert haben, tatsächlich in Investitionen für das Nachwuchs-Leistungszentrum gesteckt worden ist, gab es keine klare Antwort von der Klubführung. So wäre es wohl verständlich, wenn Fortunas Anhänger nicht noch einmal zum Vorteil des Vereins auf eine Regressforderung bezüglich nicht genutzter Eintrittskarten verzichten würden. Auch hier wäre eine geeignete Kommunikation hilfreich.

Ob das Vorpreschen in Sachen Zuschauer bereits mit der Liga und der Stadt abgesprochen ist, wird noch nicht klar. Vorstands-Boss Thomas Röttgermann sprach von einer Auslastung von einem Drittel, also rund 18.000 Zuschauern, die ab Beginn der Saison in Heimspielen möglich wären. An diesem Wochenende wird auch der Spielplan von Bundesliga und 2. Liga bekanntgegeben. Es scheint fast so, als hätte der Verein mit Blick auf die Pandemie sogar mit den 18.000 Zuschauern sehr zurückhaltend gerechnet. 

Noch fehlen eine Reihe von Spielern. Foto: Kenny Beele

Anders sieht es da bei den großen Plänen aus, die der Vereinsspitze offensichtlich vorschweben. Auf dem Mitgliederforum war die Rede von einem neuen Funktionsgebäude, das den Status von reinen Vorüberlegungen bereits hinter sich hat und in der Planung ziemlich klar konzipiert scheint. Problem ist nur, dass die Fortuna dafür keinen Geldbetrag auf der hohen Kante liegen hat. Somit ist man auf Sponsoren angewiesen, wenn man es selbst oder mit Hilfe der Stadt bauen wollte. Bei einem Investor hat die Stadt Bauchschmerzen, weil sie nicht noch eine Partei in den Arena-Park lassen will. Man darf also gespannt sein, wie das Lieblingsthema von Klaus Allofs weiterhin behandelt wird. 

Mit einem 11:0-Sieg eröffnet Fortuna das Testspiel-Programm

Mit einem erfreulichen 11:0-Sieg gegen den TSV Meerbusch trotz einer Notbesetzung mit vielen U23- und U19-Spielern hat die Fortuna das Testspielprogramm eröffnet. Auffällig war nicht nur Nicklas Shipnoski, der in seinem ersten Spiel für die Fortuna gleich zweimal traf, sondern auch der 17 Jahre junge Daniel Bunk. Der U 16-Nationalspieler erzielte ebenfalls zwei Treffer und bereitete zwei weitere vor. Aber nicht nur die Torbeteiligungen machen Hoffnung auf mehr, sondern auch die Spielweise des unbekümmert aufspielenden Talentes. Er schaffte es auch, dass die Fortuna Fans ein wenig abgelenkt waren von der Nachricht, dass Rouwen Hennings noch bis Montag in häuslicher Quarantäne nach einem Kontakt mit einem positiv Getesteten bleiben muss. Aber bei Fortuna gibt es (noch) größere Baustellen.

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