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Souveräner DEG-Erfolg in Nürnberg

Frühes Tor von Cumiskey ebnet den Weg zum 4:1

Foto: Birgit Häfner

von Norbert Krings

Die Düsseldorfer EG hat nach der 3:6-Derby-Niederlage in Krefeld eine gute  Reaktion gezeigt und in Nürnberg verdient mit 4:1 gewonnen. Nach dem vierten Auswärtssieg der Saison liegt die DEG auf Rang acht der Tabelle in der Deutschen Eishockey Liga.

Besser konnte es für die Düsseldorfer EG in Nürnberg im Nachholspiel bei den Tigers nicht losgehen. Nach 69 Sekunden lag die Scheibe bereits im Netz des Gegners. Kyle Cumiskey war nach einem Scheibenverlust aus dem eigenen Drittel allein auf das Nürnberger Tor zugelaufen und hatte dem Torhüter der Gastgeber, Niklas Treutle, bezwingen können.

Dieses Tor zum 1:0 tat der DEG gut nach der schon enttäuschenden 3:6-Niederlage im Derby in Krefeld, wo man mit so großen Ambitionen aufs Eis gegangen war. Denn seit Oktober hatte das Kreis-Team dort erstmals wieder mit vier kompletten Sturmreihen agieren können. So mussten sich die Düsseldorfer für den Auftritt in Franken vorgenommen, die Schmach des Wochenendes vergessen zu machen. Das taten sie ohne Brett Olsen, der über Magen-Darm-Probleme klagte.

Das 107. Duell der beiden Teams sah in der Folge ein ausgelichenes Spiel, in der sich die DEG konsequent daran hielt, sich möglichst als drittschwächstes Unterzahlteam der Liga kein überflüssiges Foul zu leisten. David Trinkbergers Strafe wegen Hakens überstanden die Rheinländer dann aber Mitte des ersten Drittels ohne Schaden. Allerdings sind die Tigers auch nicht unbedingt als ein treffsicheres Überzahl-Team bekannt. In Unterzahl hätte Paul Bittner nach Pass von Jerry D’Amigo sogar fast das 2:0 erzielt. Treutle reagierte aber glänzend.

Postels Treffer zum 3:0 löst Proteste beim Gegner aus

Das Tor hatte dann Stephen MacAuley in der 14. Minute getroffen. Nach Videobeweis wurde der Treffer allerdings wegen eines Schlittschuhtores nicht gegeben. Die DEG blieb aber dran, war die gefährlichere Mannschaft und wurde dann auch mit dem 2:0 zwei Minuten vor Drittelende belohnt. Im Powerplay nutzten die Gäste die Überzahl zu diesem Treffer. Daniel Fischbuch bereitete ideal aus der linken Ecke kommend vor, und Tobias Eder traf aus dem Zentrum ins untere rechte Toreck – sein sechster Saisontreffer.

Freude auf der Bank über das 2:0 der DEG von Tobi Eder. Foto: Häfner

Das Spiel der Gäste sah auch im zweiten Abschnitt zunächst recht souverän aus. Immer wieder kamen die Düsseldorfer zu Abschlüssen, auch weil sich die Nürnberger weiterhin viele Abspielfehler leisteten. Allerdings konnte sich auch Hendrik Hane nicht über mangelnde Arbeit beklagen, war aber bis dahin immer auf dem Posten. Als die Nürnberger dann ein Übergewicht gewannen, schlug das Team von Harold Kreis erneut zu. Niklas Postel staubte ab, als Treutle den Puck nach vorne abprallen ließ. Bis das 3:0 Bestand hatte, dauerte es jedoch, weil die Nürnberger einen Pfiff gehört haben wollten und Nürnbergs Sportdirektor Stefan Ustorf und Trainer Tom Rowe entsprechend protestierten.

Mit dem nun noch klareren Vorsprung im Rücken wirkten die Aktionen der Gäste sicherer. Doch immer wieder gab es Szenen, in denen Hane sein Können beweisen musste. Zur Mitte des zweiten Drittels hatte Tim Fleischer den DEG-Goalie gefordert. „Mit dem letzten zehn Minuten im zweiten Drittel konnten wir nicht zufrieden sein“, sagte der Torschütze zum 3:0, Niklas Postel im Interview in der Drittelpause. „Im dritten Abschnitt müssen wir wieder einfacher spielen und die Nürnberger nicht mit Diagonalpässen zu Kontern einladen.“

Nürnberg kommt acht Minuten vor dem Ende zum 1:3

Dass die Nürnberger noch einmal alles riskieren würden, um das Spiel im Schlussabschnitt zu drehen, hatte Trainer Kreis seinen Spielern in der Pause erklärt. Entsprechend vorbereitet waren die Gäste auf den Ansturm der Tigers. Chris Brown und Joonas Järvinen lieferten sich dann eine Box-Einlage nach einem Bandencheck vom Finnen im Trikot der Düsseldorfer. Die folgende Unterzahl wegen 2+2-Minuten-Strafe für Järvinen überstand die DEG noch relativ locker.

Alexander Ehl – Mitte – lauert auf eine Torchance. Foto Häfner

Geschickt störten die Düsseldorfer lange Zeit die Angriffsversuche des Gegners, beschränkten sich aber zu sehr auf das Zerstören. Und in der 52. Minute kamen die Nürnberger doch noch zum Anschlusstreffer. Diesmal protestierte die DEG. Allerdings wurde vergeblich auf Hoher Stock plädiert. Die Unparteiischen gaben den Treffer von Daniel Schmölz zum 1:3.

Es wurde noch einmal spannend in der Arena am Max-Morlock-Stadion. Die DEG musste alles geben, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Die Tigers schickten zwei Minuten vor dem Ende den sechsten Feldspieler aufs Eis, und wenig später musste MacAuley wegen Hakens auf die Strafbank. Doch die DEG ließ sich nicht aus dem Rhythmus bringen, Tobi Eder traf ins leere Tor der Nürnberger zum 4:1 und entschied damit das Spiel endgültig.

„Wir haben solide gespielt“

„Wir wollten besser zurückkommen nach der Enttäuschung von Krefeld. Defensiv haben gut gespielt und wenig zugelassen, obwohl wir nur mit fünf Verteidigern gespielt haben“, erklärte Hendrik Hane, einer der Matchwinner der DEG. „Ich habe ein wenig Zeit benötigt, um richtig ins Spiel zu kommen, aber dann lief es sehr gut“, sagte D’Amigo nach seiner Pause. „Wir haben ein überzeugendes Spiel gezeigt.“

„Wir haben heute solide gespielt. In manchen Situationen hätten wir mehr Konsequenz zeigen müssen“, sagte Doppeltorschütze Tobi Eder. „Im Großen und Ganzen können wir aber zufrieden sein.“ Schlaue Wechsel und ein aufopferungsvolles Spiel der fünf Verteidiger lobte Marco Nowak. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte der Kapitän, der froh war über das Erreichen von drei Punkten. Am Donnerstag steht bereits die nächste Nachhol-Begegnung für das Team von Harold Kreis an. Dann geht es nach Berlin, wo die Eisbären auf die DEG warten.

Statistik:
Nürnberg Ice Tigers – Düsseldorfer EG 1:4 (0:2, 0:1, 1:1)
DEG: Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Heinzinger, Nowak – Cumiskey, Järvinen – Trinkberger; Angriff: Proft, MacAulay, Fischbuch – O’Donnell, Barta, Ehl – Bittner, Svensson, D’Amigo – Schiemenz, Postel, Eder
Schiedsrichter: Iwert/Kopitz
Zuschauer: 1026
Tore: 0:1 (1:45) Cumiskey, 0:2 (17:50) Eder (Fischbuch/5-4), 0:3 (28:08) Postel (Trinkberger, Nowak), 1:3 (52:47) MacLeod, (Schmölz, Reimer), 1:4 (58:56) Eder (5-6)
Strafminuten: 4:10
Torschüsse: 37:25

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