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Startplatz für drei Neue bei Fortuna?

Mögliche Startelf fürs 1. Pflichtspiel

Quelle: Young

von Alfred Breuer

So könnte die Mannschaft von Cheftrainer Uwe Rösler zum Saisonstart aussehen.

Gut eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel für Fortuna Düsseldorf hat Cheftrainer Uwe Rösler weder einen kompletten Kader zur Verfügung, noch kann er auf genügend Erkenntnisse aus Testspielen zurückgreifen. Normalerweise gibt es in der Saisonvorbereitung neben einem oder sogar zwei längeren Trainingslagern ein gutes Dutzend Testspiele, um die Mannschaft einzuspielen und die neuen Spieler zu integrieren. Dass es diesmal wohl nur zu vier Begegnungen (inklusive des Spiels am Samstag gegen Paderborn) in der Vorbereitung kommen wird, hat nichts damit zu tun, dass noch zu wenig neue Spieler – plus der beiden zurückgekehrten Leihspieler – dazu geholt werden konnten und mehr Tests keinen Sinn machen würden.

Im Gegenteil, Rösler hätte gerne mehr getestet, aber das Virus und mehrere kleinere Verletzungen haben ihm einen dicken Strich durch seine Rechnung gemacht. „Ich bin mir bewusst, dass wir im Profigeschäft mit diesen Problemen nicht allein sind, und deshalb will ich auch nicht klagen“, sagt Fortunas Cheftrainer. Doch gute Voraussetzungen für den Start in die neue Spielzeit sehen sicherlich anders aus. 

Umso schwerer hat es der 51-Jährige bei der Nominierung seiner Startelf, die am Samstag kommender Woche in Ingolstadt zum Pokalspiel auflaufen wird. Und man kann wohl sicher sein, dass diese Mannschaft sich über die kommenden Wochen deutlich verändern und aus Sicht des Trainers damit auch verbessern wird. Trotzdem sind die Überlegungen, wer künftig in der Mannschaft viele Spielanteile bekommen wird und wer dann tatsächlich in der ersten Pokalrunde aufläuft, eine kleine Herausforderung.

Rösler machte deutlich, dass im Pokalspiel vor allem diejenigen spielen werden, die in den ersten drei Testpartien dabei waren. Erst im Ligaspiel soll der Kreis derer wieder größer sein, die für einen Startplatz in Frage kommen. Das bedeutet, dass Spieler wie Jakub Piotrowski und Brandon Borello kaum Chancen haben, Kevin Danso erst wieder völlig fit sein muss und Edgar Prib höchstens für einen Teileinsatz (aber von Anfang an) in Ingolstadt einzusetzen ist. Mit Sanso rechnet Rösler allerings in Ingolstadt bereits. „Ihm fehlen allenfalls 15 Prozent, und wir sind jetzt noch vorsichtig. Aber das müsste reichen“, sagt der Trainer.

Die Qual der (Aus-)Wahl beginnt bereits auf der Torhüterposition. Friedhelm Funkel hatte es sich zur Regel gemacht, im Pokal den „Torhüter 1b“ zu nominieren und für die Ligaspiele dessen Kontrahenten dann auch als Stammkeeper aufzustellen. Sein Nachfolger Uwe Rösler will sich hingegen auf eine Nummer 1 festlegen, die im Pokal und der Meisterschaft im Tor stehen wird. Im Training vermitteln sowohl Florian Kastenmeier als auch Raphael Wolf einen guten Eindruck. Beim 2:2 im Spiel in Arnheim machte Kastenmeier allerdings bei beiden Toren keine allzu glückliche Figur, hatte aber in der Rückrunde der Bundesliga-Saison gezeigt, dass man sich auf ihn verlassen kann. Vorteil für Raphael Wolf ist, dass er auch mal ein Spiel für sein Team allein gewinnen kann, obwohl auch ihm die längere Pause anzumerken ist. Wolf wird im Test gegen Paderborn 90 Minuten spielen, Kastenmeier im Pokal in Ingolstadt. Danach erst wird sich Rösler auf seine Nummer 1 festlegen.

Die Abwehr stellt sich derzeit von alleine auf. Viel mehr als vier Verteidiger stehen dem Trainer nach dem Abgang von sieben Defensivspielern derzeit nicht zur Verfügung. Der Trainer hofft, spätestens bis zum Ligastart noch einen Innenverteidiger dazu zu bekommen. Also wären Matthias Zimmermann rechts, Andre Hoffmann und Kevin Danso jeweils zentral sowie Bielefeld-Zugang Florian Hartherz auf links gesetzt. Doch Danso klagt immer noch über muskuläre Probleme, und U23-Spieler Jamil Siebert, der in Arnheim eine starke Leistung zeigte, könnte einspringen. Ob er dann unter größerem Druck auch überzeugen kann, muss abgewartet werden. Über die Personalie Siebert wird nach dem Test gegen Paderborn zwischen Uwe Klein, Uwe Rösler und dem Spieler gesprochen. „Ich würde ihn gerne dazu nehmen, aber auch der Spieler muss das wollen“, sagt Rösler. Dazu muss dann der 18-Jährige ein klares Statement zur Fortuna abgeben.

Im defensiven Mittelfeld streiten eigentlich Adam Bodzek, Marcel Sobottka und Alfredo Morales um zwei Positionen. Jakub Piotrowski ist offensichtlich noch nicht ganz so weit, um als Herausforderer in diesem Kampf eingreifen zu können. Doch „Bodze“ und Morales haben noch Trainingsrückstand. Eventuell müsste der dafür eigentlich weiter vorne eingeplante Shinta Appelkamp einspringen. Edgar Prib ist erfahren genug, um auch nach weniger Trainingseinheiten mit der Mannschaft und leichtem konditionellen Rückstand aufzulaufen. Er müsste ja nicht unbedingt über 90 Minuten ran.

Die beiden Außen im offensiven Bereich dürften derzeit Jean Zimmer und Emmanuel Iyoha sein, während der wohl abwanderungswillige Kenan Karaman noch nicht gezeigt hat, dass er heiß genug auf einen Startplatz in Fortunas Elf ist. Brandon Borello dürfte für einen Einsatz als Joker fit und integriert genug sein. Auf Rouwen Hennings in der Sturmspitze wird und will Trainer Rösler nicht verzichten. Kelvin Ofori muss auf seine Chance erneut warten.

Spannend ist auf jeden Fall die Tatsache, wer (wann) die Fortuna bis zum Pflichtspielstart noch vor allem in der Defensive verstärken wird und wie diese Spieler noch einzubauen sind. Ohne ein einziges Testspiel mitgemacht zu haben, wäre eine reibungslose und erfolgreich Integration schon ein kleines Wunder. Aber überraschen konnte gerade die Fortuna in den vergangenen 50 Jahren immer wieder. Leider nicht nur in positiver Hinsicht…

Mögliche Aufstellung: Wolf – Zimmermann, Hoffmann, Danso (Siebert), Hartherz – Bodzek, Sobottka – Zimmer, Prib (Appelkamp), Iyoha – Hennings

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