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System erkannt, Giants gebannt?

Ich gebe gerne zu, ein Goethe ist an mir nicht verloren gegangen. Da beschränke ich mich lieber auf „Hauruck-Reime“ der eher rustikalen Art. Trotzdem beschäftigt mich gerade dieser Satz im Bezug auf die ProB-Basketballer der ART Giants.

Nach fulminanten Start in die Saison, ging es nicht weniger fulminant zurück auf den Hosenboden. Anders ausgedrückt und mit Zahlen unterfüttert: Hat man losgelegt wie die Feuerwehr, die ersten drei Spiele noch gewonnen und vom Platz an der Sonne gegrüßt, so gingen die letzten drei Matches in die Hose und nach acht Spielen hat man genau so viele Siege wie Niederlagen auf dem Konto und sich auf Platz acht eingereiht.

Darüber muss man sich nicht beschweren, wenn dem Zuschauer nicht ein großes Fragezeichen bliebe, aufgrund der sehr wechselhaften Leistungen der Magdowski-Schützlinge.

Foto: Kenny Beele

Mir fiel so einiges auf, was dringend korrigiert werden sollte. Meiner bescheidenen Meinung nach, hapert es ganz sicher nicht am spielerischen und kämpferischen Vermögen der Cracks, eher daran, dass sie zu leicht auszurechnen sind. Es fehlt am taktischen Esprit, sich umzustellen, wenn der Gegner das Spiel der ART Giants gelesen hat und es dadurch nicht mehr so funktioniert.

Beispiel: Wenn Mikutis außen zugedeckt wird und nicht mit genug Ruhe die gefürchteten Distanzwürfe anbringen kann, dann fehlen Punkte, gerade zu Beginn eines Spiels. Keinem Schützen gefällt es, wenn der Keiler dem Jäger auf den Füßen steht. Da müssen die Kollegen dafür sorgen, dass besagtes Schwarzwild gegen die „Wand läuft“ oder – anders ausgedrückt – dem Schützen der Blick und der Weg freigeblockt wird.

Anderes Beispiel: Wenn es unrund läuft, gibt es keinen, der Blut säuft und um sich beißt, der so breite Schultern und große Füße hat, dass er durch die Defense stampft und die Gegner um- und die eigenen Burschen mitreißt. In Ansätzen erfüllten das in den ersten drei oder vier Spielen Mavin und Gulley, warum es danach dann deutlich weniger gut klappte, darf man mich nicht fragen.

Nächstes Beispiel: Die „einfachen“ Körbe werden zu oft verschenkt. Punkte aus der „Restricted Area“, direkt am Korb, werden nachlässig verdaddelt. Man tut sich mitunter schwer, den Freiwurfraum als eine gute Möglichkeit anzusehen, einfache zwei Punkte zu legen. Wenn leichte Körbe verschenkt werden und die Dreier nicht fallen, dann passiert das fast zwangsläufig, was in Münster über Beißers Buben hereinbrach.

Natürlich ist das Team neu formiert und kann noch nicht hundertprozentig harmonieren. Es steht außer Frage, das wird noch einige Spiele dauern, jedoch braucht es sehr schnell mehr Flexibilität im Kopf. Ein rapideres Gewöhnen an die Automatismen bzw. schnelleres Umsetzen neuer, überraschender Spielzüge tut not.

Ich bin der festen Überzeugung, dass sich das Team fängt, dafür wird Coach Magdowski sorgen, und auch mehr Konstanz ins eigene Spiel bringt. Für mich sind die Giants immer noch ein klarer Play-off-Kandidat.

Nächster Spieltag zur „Reparation“ ist der 19.12. um 19 Uhr, dann geht es gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn aus Schwelm.

Ich freue mich auf den Stream.

Euer Heiko Sauer

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