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Table Tennis Champions League: Borussia erreicht Viertelfinale

Tischtennis-Rekordmeister Borussia Düsseldorf ist ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Der vierfache Titelträger gewann am Abend das letzte Gruppenspiel in Ostrau (CZE) mit 3:2 und verteidigte den zweiten Platz in der Gruppe D. Lange zittern musste das Team von Cheftrainer Danny Heister heute nicht, denn der Einzug ins Hauptfeld stand bereits nach dem zweiten Einzel fest.

Spannend machte es Panagiotis Gionis zu Beginn gegen „Altmeister“ und Ex-Borusse Petr Korbel. In einem engen Match setzte sich der Grieche am Ende des fünften Satzes durch, nachdem er im selben Durchgang bereits mit 8:2 geführt hatte, Korbel aber bis zum 6:8 aufholte. Zu diesem Zeitpunkt hatte „Panos“ keine Auszeit mehr zur Verfügung, so dass er sich ohne weitere taktische Tipps seines Coaches allein aus dem Zwischentief befreien musste und das auch schaffte. Schließlich gewann der Abwehrkünstler mit 11:7 und sorgte für die Vorentscheidung.

Das Viertelfinale machte Patrick Franziska perfekt. Aufgrund des direkten Vergleichs war klar, dass die Borussia mit dem zweiten Matcherfolg bereits den direkten Vergleich (Hinspiel in Düsseldorf: 3:1) gewinnen würde und Ostrau selbst im Fall eines Sieges nicht mehr vorbeiziehen kann. Franziska bezwang den Tschechen Pavel Sirucek klar mit 3:0, wehrte im dritten Durchgang noch vier Satzbälle ab, bevor er seinen ersten eigenen Matchball zum Sieg verwandelte.

Nach der Pause gab es das Comeback von Timo Boll nach rund dreimonatiger Verletzungspause in Folge einer Knie-Op. Der erste Gegner des Ausnahmekönners hieß Tomas Tregler, Nummer 187 der ITTF-Weltrangliste. Boll begann furios, gewann den ersten Durchgang deutlich und schien im zweiten Satz schon wie der sichere Sieger. Doch bei eigener 8:4 Führung musste der frühere WM-Dritte der langen Wettkampfpause Tribut zollen und knickte ein. Er verlor den Satz mit 8:11 und auch die beiden folgenden Durchgänge. „Zuerst war ich natürlich mal froh, dass wir die beiden benötigten Punkte für den Einzug ins Viertelfinale schon in der Tasche hatten. Von daher hatte mein Spiel nicht mehr die große Bedeutung und ermöglichte mir, viel auszuprobieren. Von der Beweglichkeit war ich schon ganz zufrieden“, so der 34-Jährige nach der Partie gegen den stark aufspielenden Tregler. „Es hat auf jeden Fall wieder Spaß gemacht, am Tisch zu stehen. Selten habe ich auch so einen Hexenkessel erlebt wie bei diesem Spiel. Meine Ohren waren nach dem Spiel komplett betäubt.“

Dafür waren die rund 800 tschechischen Fans verantwortlich, die in der kleinen Halle ganz nah an der Spielbox saßen und mit Ratschen, Trommeln und Gesängen für die von Boll angesprochene Hexenkessel-Stimmung sorgten. Das bekam dann auch Franziska zu spüren, der dem mittlerweile 44 Jahre alten Korbel nach gewonnenem ersten Satz mit 1:3 unterlag. Und die Tschechen gaben trotz der verpassten Chance auf ihre eigene Viertelfinalteilnahme nicht auf und boten ihren Zuschauern eine leidenschaftliche Vorstellung, die sich auch im letzten Spiel zwischen Sirucek und Gionis fortsetzte. Sirucek ging mit 1:0 in Führung. Den zweiten Satz holte sich Gionis mit einem beeindruckenden 11:0 (sic!). Am Ende sorgte der Düsseldorfer mit seinem 3:1-Sieg für den verdienten Mannschaftserfolg.

„Das Wichtigste ist, dass wir das Viertelfinale erreicht haben“, sagte Manager Andreas Preuß. „Mit unseren Verletzungssorgen seit dem Frühjahr war das nicht selbstverständlich. Aber in den wichtigen Momenten haben wir gewonnen, so wie heute. Bis zum Beginn des Viertelfinals haben wir nun Zeit, unsere Form noch zu steigern. Natürlich werden wir als Gruppen-Zweiter nun vermutlich einen schweren Gegner bekommen. Aber darüber dürfen wir uns dann nicht beschweren und werden das Beste draus machen.“

„In den ersten beiden Spielen waren Panos und Patrick wirklich stark“, so Heister. „Danach war bei uns die Luft etwas raus. Patrick hat man gegen Korbel deutlich seinen Trainingsrückstand angemerkt. Natürlich war es schwer, die Konzentration zu halten als wir wussten, dass wir im Viertelfinale stehen.“

Die Mannschaft landet morgen gegen 14 Uhr in Düsseldorf und macht sich dann direkt auf den Weg nach Stadtallendorf, wo am Sonntag (15:00 Uhr) das ebenso wichtige Bundesliga-Spiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau stattfindet.

Das Spiel im Überblick:
Sten marketing HB Ostrov (CZE) – Borussia Düsseldorf 2:3

Petr Korbel – Panagiotis Gionis 2:3 (12:10, 9:11, 8:11, 11:9, 7:11)
Pavel Sirucek – Patrick Franziska 0:3 (8:11, 6:11, 12:14)
Tomas Tregler – Timo Boll 3:1 (5:11, 11:8, 14:12, 11:6)
Petr Korbel – Patrick Franziska 3:1 (9:11, 11:6, 11:4, 11:7)
Pavel Sirucek – Panagiotis Gionis 1:3 (11:5, 0:11, 14:16, 9:11)

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