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Talent-Show der ART Giants zum Abschluss

Aus für Magdowski-Team im Play-off

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Der Weg der ART-Giants hat im Play-off-Viertelfinale für diese Spielzeit ein Ende gefunden. Nach zwei unglücklichen Niederlagen in den ersten beiden Play-off-Spielen in Karlsruhe und Hanau war am Freitagabend der Gegner diesmal zu stark und gewann verdient gegen die Rumpftruppe aus Düsseldorf. Die VfL Sparkassenstars aus Bochum siegten mit 94:74 allerdings zu hoch und verabschiedeten damit die ART Giants aus der Saison der 2. Basketball-Bundesliga ProB.

Mit verklebten Haaren und nassem Oberhemd kam Kevin Magdowski nach dem Spiel zum Interview in den Medienbereich der Sporthalle des Comenius Gymnasiums. Er sprach zwar von einem „Wasserschaden“, aber seine Spieler könnten ihn durchaus auch zum Sektempfang in der Kabine nach dem Spiel begrüßt haben. Der Trainer der ART Giants war sichtlich stolz auf seine jungen  Spieler, die sich auch im letzten Saisonspiel gut geschlagen hatten – trotz der klaren 74:94-Niederlage. Gerade nach den ersten zehn Minuten konnte man schon erkennen, wie viel Potenzial noch in den Nachwuchsspielern des Düsseldorfer Zweitligisten steckt.

Auch der Trainer betonte, dass trotz des Verzichts auf drei Leistungsträger die Mannschaft gut gespielt habe. „Wir mussten auf unsere amerikanischen Spieler verzichten“, sagte Magdowski. Vor allem Aufbauspieler Dennis Mavin fehlte der Mannschaft sehr. Aber auch Patrick Liebert und Hasan Demirbas wussten in dieser Rolle zu gefallen. Während Routinier Andrius Mikutis sehr gut vom Gegner abgeschirmt wurde, zeigte der erst 17 Jahre alte Finn Pook mit seiner Fähigkeit, von jenseits der Dreierlinie zu treffen, was da an Klasse noch schlummert.

„Es war cool und hat sich sehr schön angefühlt, mehr zu spielen und mehr Verantwortung übernehmen zu können“, erklärte Finn Pook. Der Gymnasiast hat sich gefreut, dass er so viel Vertrauen vom Trainer erhalten hat. „Ich hoffe, dann nächstes Jahr den nächsten Schritt machen zu können und mehr Spielanteile zu bekommen.“ Vor allem im ersten Viertel war Pook sehr erfolgreich und merkte dann im weiteren Spielverlauf, dass der Gegner ihn besonders im Auge hatte. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass man so wahrgenommen wird. Ich hätte allerdings gerne auch nach der Pause noch etwas besser getroffen. Trotzdem war ich sehr zufrieden.“ Er war gemeinsam mit Andrius Mikutis mit 14 Punkten der beste Scorer der ART Giants.

Für Finn Pook steht der Spaß im Vordergund. Er würde auch gerne noch im nächsten Jahr für die ART Giants auflaufen. Wie es genau weitergeht, weiß er noch nicht. Wahrscheinlich wird Pook jetzt für das Nachwuchsteam in der geplanten Sommerliga spielen. „Da ich im kommenden das Abitur mache und der Verein mir in den verganenen beiden Jahren viel mitgegeben hat, werde ich noch zu Hause bleiben und hoffe weiter für mein Team spielen zu können“, sagt Pook. „Das Umfeld stimmt auf jeden Fall.“

Finn Pookzeigt mit seinem erfolgreichen Dreier-Versuch seine Klasse. Foto: Beele

Kurz zum Spielverlauf: Im ersten Viertel zeigte sich, dass der Favorit verwundert war, mit welchem Biss die Gastgeber auftraten und wie gierig sie waren, den Bochumern die Grenzen aufzuzeigen. 30 Punkte gegen den Aufstiegsfavoriten zur 30:25-Führung zu erzielen, war schon aller Ehren wert. Doch dann zeigten auch die Gäste ihr wahres Können, gewannen das zweite Viertel dank starker Defensive und einem überragenden US-Boy Noah Dickerson, der insgesamt 23 Punkte erzielte, mit 27:16 und drehten den Spieß zur 52:46-Pausenführung um. Danach konnten die Düsseldorfer der Bochumer Spielkunst und Schnelligkeit nur noch wenig entgegensetzen. Zudem ließ auch die Kraft nach.

Das Potenzial der ART Giants lässt auf eine gute Zukunft hoffen

Am Ende feierten beide Mannschaften. Die Bochumer, weil sie nach zwei Play-off-Siegen beste Chancen zum Weiterkommen besitzen und die ART Giants, weil sie insgesamt eine Saison spielten, die über den Erwartungen aller gelegen hat. Mit Platz fünf in der Vorrunde, punktgleich mit Rang vier, konnten alle in der NRW-Landeshauptstadt schon sehr gut leben. Das Play-off verlief etwas unglücklich, aber der Trainer äußerte sich sehr zufrieden über die zurückliegenden Monate, die trotz der Pandemie für die ART Giants erfreulichen Sport geboten hatten.

„Wir haben in den drei Play-off-Spielen nicht unsere beste Leistung gezeigt, können insgesamt aber sehr stolz sein auf das, was wir in dieser Saison erreicht haben“, sagte Trainer Kevin Magdowski. „Auch in einer Partie, in der es für uns sportlich um nichts mehr ging, hat sich die Mannschaft ausnahmslos reingebissen. Es war eine tolle Saison mit diesem Team.“ Wie es weitergeht, ist noch nicht klar. Das gilt für den Trainer genauso wie für die Spieler. Ein Aufbau auf dem, was die Mannschaft bislang bereits gezeigt hat, sollte aber Möglichkeiten eröffnen, mit den ART Giants in Zukunft ein größeres Ziel ins Auge zu fassen.

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