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Thomas Keinath und die Champions – das passt

Tischtennisprofi mit interessanter Vita

Foto: Jörg Fuhrmann

von Tobias Kemberg

Doppelte Staatsbürgerschaft, dreifacher Gehörlosen-Weltmeister und WM-Bronzemedaillengewinner an der Seite von Lars Hielscher – jetzt möchte der 43-Jährige mit dem Düsseldorfer Drittligisten aufsteigen.

Wer in Düsseldorf an Tischtennis auf Top-Niveau denkt, hat selbstverständlich sofort die Borussia im Kopf. Zwei Klassen tiefer, in der 3. Bundesliga Nord, gibt es aber auch einen Verein, der diesen Sport äußerst ambitioniert betreibt: den TTC Champions. 2018/19 stieg der Klub aus der Regionalliga in die 3. Liga auf – eine Saison zuvor hatte die Mannschaft noch auf den Klassenwechsel verzichtet, obwohl sie bereits Meister geworden war.

In der Spielzeit 2019/20 belegten die Champions dann einen beachtlichen zweiten Tabellenplatz. Nachdem Spitzenspieler Aleksandar Karakasevic zum TTC Grenzau wechselte, sorgten die Verantwortlichen zur neuen Saison für prominenten Ersatz und verpflichteten Thomas Keinath.

Wir sind sehr motiviert und wollen aufsteigen.“

Der inzwischen 43-Jährige gehört zu den interessantesten Persönlichkeiten der deutschen Tischtennis-Szene, nicht zuletzt weil der gebürtige Hesse seit 2007 für die Slowakei spielt, da er damals keine Chancen auf Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft sah. „Ich bin nach Düsseldorf gekommen, weil ich genauso Tischtennis-verrückt bin, wie Teammanager Frank Müller. Wir haben früher in Würzburg zusammengespielt. Deswegen war ich sicher, dass ich mit ihm auch in Düsseldorf eine gute Zeit haben werde“, sagt Keinath über seine Beweggründe, sich den Champions anzuschließen.

Die ersten Monate haben den Rechtshänder bestätigt, bisher ist es eine gute Zeit. Mit den noch ungeschlagenen Champions gehört er nach drei absolvierten Spielen zur Spitzengruppe der 3. Bundesliga Nord, seine persönliche Bilanz mit fünf Siegen in den ersten sechs Einzeln kann sich absolut sehen lassen. „Wir verstehen uns alle sehr gut. Ich bin mit dem Start hier wirklich sehr zufrieden“, erklärt der weitgehend gehörlose Routinier, der 2016 bei der Gehörlosen-WM Gold im Einzel, Doppel und Mixed gewann.

2012 war der Deutsch-Slowake die Nummer 51 der Welt

Thomas Keinaths Erster internationaler Erfolg war der Triumph bei der Jugend-Europameisterschaft mit der Nationalmannschaft in den Jahren 1991 und 1995. 2000 gewann er an der Seite von Ex-Borusse Lars Hielscher bei den Weltmeisterschaften Bronze in der Doppelkonkurrenz, zudem gelangen ihm zwei Siege bei den US-Open. Für die Slowakei trat Keinath bei drei Weltmeisterschaften an, zuletzt schlug er für den TTC Fulda-Maberzell auf. Seine beste Weltranglistenplatzierung erreichte der Deutsch-Slowake im April 2012 mit Platz 51.

Ich möchte mit dem TTC Champions unbedingt nach oben kommen. Wir sind sehr motiviert und wollen aufsteigen“, formuliert Keinath ein ambitioniertes Saisonziel und blickt bereits ein bisschen auf die Zeit nach der Karriere: „So lange ich noch so gut spielen kann, möchte ich dies in der ersten Mannschaft tun. Wenn ich nicht mehr für die erste Mannschaft geeignet bin, dann würde ich gerne mit Frank Müller in der Zweiten spielen und in der Ersten als Coach arbeiten.“

So weit ist es aber noch lange nicht. Am Samstag steht für Keinath und die Champions erst einmal das Spitzenspiel gegen den SV Union Velbert auf dem Programm. „Das ist ein 50:50-Spiel. Es wird mit Sicherheit sehr spannend, wir sind gut drauf und brennen auf das Duell“, sagt Keinath. Motivation und Ambition sind bei ihm auch im Alter von 43 Jahren noch in hohem Maße vorhanden – und genau deshalb passt Thomas Keinath perfekt zu den ambitionierten Champions.

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