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Tischtennis Bundesliga: Borussia scheitert an sich selbst

Borussia Düsseldorf hat nach großem Kampf und drei Stunden und 15 Minuten Spielzeit das „Endspiel“ um die Play-off-Teilnahme mit 1:3 gegen Bergneustadt verloren und ist dabei an sich selbst gescheitert. Damit ist die Titelverteidigung zwar noch nicht endgültig passé, doch ist der Rekordmeister nun am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen.

Es hätte ein erfolgreicher Nachmittag für Borussia Düsseldorf werden können, doch es wurde ein Abbild der gesamten Saison. Mit verletzungsbedingten Ausfällen hatte die Borussia die gesamte Hinserie zu kämpfen gehabt, war aber seit Jahresbeginn endlich komplett und sofort erfolgreich. Doch heute fiel Spitzenspieler Timo Boll krankheitsbedingt aus, nachdem er sich bei der Weltmeisterschaft in Malaysia eine starke Erkältung eingefangen hatte und diese noch ganz auskuriert ist.

Dennoch hatte das verbliebene Trio Kamal Achanta, Patrick Franziska und Panagiotis Gionis die Möglichkeit, vor 1.100 Zuschauern im ausverkauften ARAG CenterCourt, darunter auch Stadtsportbund-Präsident Peter Schwabe und Sportamtsleiter Pascal Heithorn, die Partie zugunsten der Gastgeber zu entscheiden. Achanta, im Hinspiel noch Matchwinner, wurde nun zum tragischen Helden. Gegen den Deutschen Einzelmeister von 2013, Steffen Mengel, zeigte er eine famose Leistung und führte verdient mit 2:0-Sätzen und 10:7, konnte aber keinen der drei Matchbälle verwandeln und unterlag schließlich noch in fünf Sätzen. Ähnliches widerfuhr dem WM-Aufsteiger im zweiten Spiel gegen Ricardo Walther, als er ebenfalls lange Zeit dominierte und sich bei 10:8 im vierten Durchgang zwei Siegpunkte erspielte, aber auch diesen beiden Möglichkeiten nicht nutzen konnte.

Da auch Patrick Franziska in seiner Begegnung gegen Ricardo Walther den Kürzeren zog, nachdem er im ersten Durchgang einen Satzball liegen lies, und einzig Panagiotis Gionis gegen Benedikt Duda erfolgreich war, steht unter dem Strich eine unglückliche wie unnötige Niederlage gegen Bergneustadt, die das Play-off-Aus nahezu besiegelte. Mit 18:16 Punkten liegt die Borussia nun zwei Zähler hinter den Gästen, die am letzten Spieltag (28. März, 15 Uhr) den Drittletzten Mühlhausen empfangen, während Düsseldorf beim Schlusslicht in Grünwettersbach ran muss.

Stimmen zum Spiel:

Danny Heister, Trainer Borussia Düsseldorf:
„Nach so einem Spiel ist es immer schwer, wir haben genug Chancen gehabt. Wir haben viele Matchbälle vergeben und sind in einigen Entscheidungsphasen zu stressig gewesen. Das hat man bei Franziska gesehen, obwohl es keinen Grund gab. Es ist für mich unerklärlich, besonders bei Kamal, der eine super WM gespielt hat. Der Druck war natürlich groß und der ein oder andere konnte heute einfach nicht sein bestes Tischtennis abrufen. Das Leben geht weiter, auch wenn es jetzt erst einmal hart für uns ist.“

Jens Stötzel, Trainer TTC Schwalbe Bergneustadt:
„Ich bin total überwältigt. Das war grandios, was meine Jungs gezeigt haben. Wir haben heute glaube ich auch verdient gewonnen, so wie die Borussia damals in Bergneustadt. Ich weiß nicht, ob unsere Jungs es mehr wollten oder bei der Borussia der Druck zu groß war, es war auf jeden Fall zwischendurch hochklassiges Tischtennis. Riesen Gratulation an mein Team!“

Das Spiel im Überblick:

Borussia Düsseldorf – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3

Kamal Achanta – Steffen Mengel 2:3 (12:10, 11:6, 10:12, 9:11, 8:11)
Patrick Franziska – Ricardo Walther 1:3 (7:11, 11:13, 12:10, 6:11)
Panagiotis Gionis – Benedikt Duda 3:0 (13:11, 11:9, 11:8)
Achanta – Walther 2:3 (11:7, 5:11, 11:6, 10:12, 4:11)

(AS)

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