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Torben Blech – Aufsteiger unter den Aufsteigenden

von Tobias Kemberg
Für den 25-Jährigen, der sich erst vor zwei Jahren auf Stabhochsprung spezialisierte, ist die PSD Bank Flight Night ein Schritt zurück in die sportliche Normalität.

Stabhochsprung im Autokino? Für Torben Blech klingt das immer noch ungewöhnlich. Doch die Vorfreude auf die PSD Bank Flight Night am Freitag (21.45 Uhr) ist auch beim 25-Jährigen riesengroß. „Das ist wie das Licht am Ende eines Tunnels. Auch wir Leistungssportler hatten lange Zeit keine Normalität. Das ist der erste Schritt zurück.“ Und was ging ihm als erstes durch den Kopf ging, als er von diesem Event erfuhr? Der Psychologie-Student entschuldigt sich: „Sorry, aber der erste Gedanke war: Einfach geil. Darf ich das so sagen? Diese Veranstaltung ist eine klasse Idee. Das Setup im Autokino ist natürlich etwas speziell. Aber es sind Fans da und die Bedingungen werden perfekt sein. Es wird ein toller Abend.“

Wer die Leichtathletik und insbesondere den Stabhochsprung eher nur bei großen Veranstaltungen wie Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften verfolgt, dem mag der Name Torben Blech noch nicht so viel sagen. Bei den deutschen Athleten in dieser technisch sehr anspruchsvollen Disziplin denken viele vielleicht zuerst an Raphael Holzdeppe, den Weltmeister von 2013. Dabei ist Blechs Geschichte bemerkenswert. In seiner Jugend war er als Mehrkämpfer unterwegs, 2016 folgte der Deutsche U23-Meistertitel im Zehnkampf. Doch Verletzungen und eine Leistung vor zwei Jahren, als er für einen Mehrkämpfer beachtliche 5,40 Meter übersprang, sorgten für ein Umdenken. Da wurde mir gesagt: „Ey, Blech. Spezialisier‘ dich doch auf Stabhochsprung“, erinnert sich der Siegener, der für Bayer 04 Leverkusen startet.

Was folgte war ein Aufstieg, der im Sportjargon durchaus als kometenhaft bezeichnet werden darf. Im Verlauf des Jahres 2019 steigerte Blech seine Bestleistung bereits auf 5,80 Meter. „Diese Entwicklung seit November 2018 war so kaum zu erwarten“, sagt er selbst. „Die für den Stabhochsprung notwendige Geschwindigkeit hatte ich schon immer. Aber meine Technik war früher regelrecht beschissen. Jetzt ist sie besser, aber noch lange nicht gut. Ich habe noch Potenzial, will und kann mich weiter verbessern.“

Für viel harte Arbeit gab es 2019 als Ertrag unter anderem Platz zwei bei der Universiade in Neapel sowie das Olympia-Ticket für Tokio. „Meine Trainerin und ich hatten nicht mit der Norm gerechnet. Olympia war in unserem Vokabular nicht aktiv, aber plötzlich war das Thema da. Das war alles schon wie in einem Hollywood-Film. Natürlich ist die Verschiebung der Spiele auf 2021 schade, aber für mich persönlich ist es auch eine Chance. Bis dahin kann ich noch mehr Erfahrung sammeln.“

Zum Beispiel bei der Flight Night. Dass die erzielten Höhen im Autokino nicht offiziell gewertet werden können, weil es kein vom Verband anerkannter Wettkampf ist, stört Torben Blech, der zum Abschalten in seiner Freizeit gerne an der Playstation zockt, nicht im geringsten. „Die Leute, die Ahnung vom unserem Sport haben, werden technisch gute Sprünge sehen. Stabhochsprung ist eine Disziplin, die aber generell jeden anlockt und einfach spektakulär ist. Wir sind alles die Show liebende Charaktere, vor allem mein Trainingskollege Bo Kanda Lita Baehre und ich. Sich in einem Wettkampf messen zu können, ist wichtig für uns. Wir sind einfach unfassbar froh über diese Möglichkeit bei der Flight Night und freuen uns extrem darauf.“

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