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“Und jetzt sitzt man zuhause…“

Elisa Gräve

(Foto: Stockheim Team Düsseldorf)

Eigentlich hätte Elisa Gräve vom DHC, diese Woche mit der Hockey-Nationalmannschaft in der Pro League gegen Belgien antreten sollen. Aber durch die Corona-Pandemie ist alles anders. Jetzt gerät sogar der große Traum von Olympia in Gefahr. Wie man als Leistungssportlerin damit umgeht, das hat uns Elisa Gräve, Mitglied im Stockheim Team Düsseldorf, im Interview verraten.

Wie erleben Sie diese Tage?

Es ist schon sehr besonders und sehr ungewohnt. Normalerweise bereiten wir uns gerade auf die Saison vor, in dieser Woche wäre ich mit der Nationalmannschaft unterwegs. Und jetzt sitzt man zuhause. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen.

Wie haben Sie die letzten Wochen erlebt?

Wir sind in NRW ja recht betroffen von Corona und es kamen immer von Tag zu Tag neue Nachrichten, jeden Tag wurde ein bisschen mehr abgesagt. Erst hieß es, Australien kommt nicht zu den Spielen nach Europa. Da hatten wir noch gedacht: Na gut, dann spielen wir gegen die anderen beiden. Dann hat Neuseeland abgesagt und jeden Tag kamen neue Informationen und am Ende war halt alles abgesagt.

Haben Sie Sorgen um Olympia?

Das kann ich tatsächlich noch nicht sagen. Wir müssen jetzt abwarten, wie sich das alles entwickeln wird. Die Gesundheit geht natürlich vor. Wir sind alle ein bisschen unsicher, weil ja auch nicht so viele Informationen kommen. Wir sind noch guter Hoffnung, dass die Spiele stattfinden können.

Wie trainiert ihr?

Wir haben total individuelle Trainingspläne von unserem Athletiktrainer bekommen. Wir haben eine App, in der drin steht, was wir die Woche machen sollen, welche Trainingsinhalte anstehen, sei es Kraft oder Ausdauer. Wir haben ein paar Sachen eingekauft, Medizinbälle und so etwas, damit wir zuhause trainieren können.

Und der Hockeyschläger?

Den hatte ich tatsächlich seit über einer Woche nicht mehr in der Hand. Das ist aber nicht ganz so ungewöhnlich so Phasen gibt es immer wieder. Und wenn die Sehnsucht doch mal zu groß wird, dann kann ich in den Garten gehen und Hockey spielen.

Dabei ist Hockey ja ein Mannschaftssport?

Ja, man fühlt sich momentan eher wie ein Einzelsportler und man ist es gar nicht gewohnt, weil man ja bisher eigentlich alles mit dem Team zusammen gemacht hat. Deshalb ist es schon sehr komisch und ich hoffe, dass das schnell vorbei geht.

Wie verbringen Sie Ihren Tag?

Tatsächlich habe ich in meinem Psychologie-Masterstudium alle Prüfungen fertig und müsste meine Masterarbeit schreiben. Das habe ich um ein Semester nach hinten verschoben, um mich ganz auf Hockey zu fokussieren. Dementsprechend habe ich im Moment nicht viel zu tun außer dem Sport. Sonst räume ich sehr viel und gerne auf. Aber ich genieße auch mal die Zeit, in der ich nicht Tausend Termine habe. Ich war dieses Jahr viel unterwegs und war sehr gehetzt und eigentlich ist es auch mal ganz schön, ein bisschen runter zu kommen, was den Terminstress angeht.

Man kann es ja auch nicht ändern im Moment. So blöd die Situation auch ist, man hat ja keinen Einfluss drauf und sollte das Beste draus machen.

 (PK)

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