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“Unser Anspruch bleibt aber, dass wir die Besten holen….“

Es ist gar nicht so leicht, Marc Osenberg in diesen Tagen in einer ruhigen Minute zu treffen. Der Turnierdirektor des PSD-Bank-Meetings hat alle Hände voll zu tun, damit am 20. Februar auch die besten Athleten in der Leichtathletikhalle neben der Arena um Bestleistungen kämpfen. Wir haben ihn trotzdem sprechen können.

Herr Osenberg, wie laufen die Vorbereitungen?

Die erste heiße Phase ist vorbei, was die Organisation rund um das Meeting angeht, da liegen wir sehr gut in der Zeit. Für mich beginnt jetzt aber die nächste heiße Phase, die in der wir die Athleten verpflichten. Die ersten Wettbewerbe sind vorbei, das Meeting in Boston etwa und am Wochenende das in Karlsruhe. Am Mittwoch steht das nächste in Torun in Polen an und schon am Freitag ein weiteres in Madrid. Erst aufgrund der Resultate dieser Meetings kann ich die Athleten verpflichten. Wir wollen ja die nach Düsseldorf holen, die in der Saison am besten sind und ein spannendes Finale versprechen. Ich sitze sozusagen in den Startlöchern, habe meine Listen und schaue welche Athleten gut genug sind, damit ich die auch verpflichten kann.

Es brächte also nichts, schon früh den Großteil der Teilnehmer zu verpflichten?

Wir richten das Finale der IAAF-Tour aus. Und das bedeutet, dass wir die besten Sportler einladen, die dann in Düsseldorf um den Gesamtsieg kämpfen. Man weiß aber erst kurz vor dem Termin, wer wirklich die besten sind. Ich habe mir in Karlsruhe schon einige Leute angeschaut, die werde ich jetzt schnell bestätigen. Am Mittwoch fliege ich nach Torun, schaue mir da den Wettkampf an und lade Sportler ein. Spätestens nach Madrid sollten 90 Prozent unseres Teilnehmerfeldes stehen.

Wie qualifiziert man sich für das Finale?

Nur der Führende jeder Disziplin hat einen garantierten Platz im Wettbewerb. Wir möchten natürlich Duelle haben und deshalb nicht nur den Besten sondern die Besten jeder Disziplin. Wir sind ein Einladungssportfest und können damit einladen, wen wir möchten. Unser Anspruch bleibt aber, dass wir die Besten holen.

Trotzdem haben sie ja schon einige Namen bekannt gemacht und etwa Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko verpflichtet.

Wir hatten schon eine ganze Menge Namen veröffentlicht und ich gehe davon aus, dass einige davon auch die Tour gewinnen können. Da macht es Sinn, die schon früh zu verpflichten, damit die nicht erst drei Tage vorher die Einladung bekommen und dann vielleicht keine Lust mehr haben. Athleten und Trainer möchten gerne Planungssicherheit. Wir haben heute noch etwa 40 Startplätze nach dem Meeting in Torun werden es wahrscheinlich noch 10 sein.

Mit Jessie Maduka vom ART Düsseldorf hat sich eine Lokalmatadorin schwer verletzt, sie kann nicht starten. Ein Wermutstropfen?

Das ist immer schade, wenn sich eine Lokalmatadorin schwer verletzt. Jessie ist gerade an der Schwelle zur Spitze. Die Norm für die Hallen-Europameisterschaft war ja nicht utopisch, die hätte sie erreichen können. Dass Jessie in diesem Winter nicht darum springen kann, dass tut uns natürlich allen leid, aber am meisten wohl ihr selbst.

Wie laufen denn die übrigen Vorbereitungen, etwa der Aufbau in der Halle?

Die Halle wird ja komplett eingerüstet mit Tribüne und der Startschuss dafür ist der Moment, wenn der Tribünenbauer kommt und loslegt. Aber es gibt viele andere Baustellen, wir brauchen zum Beispiel einen Krankenwagen und müssen einen Meeting-Arzt haben. Wir müssen ein Programmheft drucken und dafür brauchen wir viele Texte und wir müssen Startnummern drucken, die habe ich gerade abgeholt. Es gibt unendlich viele Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen, damit es in den letzten drei, vier Tagen nicht zu hektisch wird.

Sie sind seit Wochen ausverkauft, die Zuschauer scheinen Ihre Arbeit auch zu honorieren…

Ich sehe das als großes Lob. Wir waren immer stolz darauf, dass wir ausverkauft sind, aber meistens eben erst ein, zwei Wochen vorher. Wir sind jetzt in einer extrem kurzen Periode ausverkauft gewesen. Das tut mir immer ein bisschen leid für die Menschen, die jetzt keine Tickets mehr bekommen haben. Aber es ist auch eine Bestätigung unserer Arbeit.

Jetzt ist das PSD-Bank-Meeting das Finale der IAAF-Tour. Macht sie diese Entwicklung stolz?

Ja, es macht mich stolz. Besser geht es nicht bei Ein-Tages-Veranstaltungen.

Was soll da 2020 noch kommen?

Vielleicht noch einmal das Finale? Wir arbeiten ohnehin jedes Jahr daran, die Veranstaltung als Event zu optimieren. Gerade sind wir dabei, Regeländerung mit der IAAF zu besprechen, um das Event noch kurzweiliger zu machen und vielleicht noch mehr Show zu bieten. Wir arbeiten an der Zukunft. Wenn man die Champions League gewonnen hat, dann hört man danach ja auch nicht auf, Fußball zu spielen.

 (PK)

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