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“Unser Weg ist noch lange nicht zu Ende“

In der Nachspielzeit haben die Damen des Düsseldorfer HC am Wochenende das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft verloren. Gegen den UHC Hamburg kassierte die Mannschaft von Trainer Nico Sussenburger das 1:2 durch eine Strafecke kurz vor Schluss. Damit endete die starke Feldsaison – 13 Wochen lang war der DHC Tabellenführer – ohne Titel. Der Trainer ist trotzdem zufrieden mit der Entwicklung, die die Mannschaft in den vergangenen Jahren hingelegt hat.

Wie im Vorjahr gab es die Niederlage im Halbfinale. Enttäuscht?

Wenn man das letzte Saisonspiel verliert und dann auch noch auf diese Art und Weise, dann ist man natürlich ein bisschen enttäuscht. Aber ich kann der Mannschaft gar keinen Vorwurf machen. Wir haben gut gespielt, unseren Plan gut umgesetzt, aber unsere Möglichkeiten am Ende nicht genutzt. Und dann ist der Spielmodus leider so, dass man mit einer Niederlage aus dem Final-Four-Turnier ausscheidet.

Es war also mehr drin?

Es war sehr knapp. Alle vier Mannschaften, die an der Endrunde teilgenommen haben, hätten gewinnen können. Wir haben gegen den späteren Deutschen Meister gut gespielt und kein Tor aus dem Spiel zugelassen. Beide Treffer gegen uns fielen nach Strafecken. Das kann durchaus passieren. Wir hätten ebenso gut als Sieger vom Platz gehen können. Aber wir machen unsere Analyse der Saison nicht von diesem einen Spiel abhängig. Es wäre schön gewesen, Deutscher Meister zu werden. Aber wir haben auch so einen unglaublich großen Schritt nach vorn gemacht.

Vor zwei Jahren spielten Sie noch in der 2. Bundesliga…

Genau. Ich habe hier vor vier Jahren angefangen und erinnere mich noch gut an das erste Spiel in der 2. Liga. Damals habe ich mit Müh‘ und Not drei Spielerinnen für die Bank gefunden. Jetzt sind wir ein ernstzunehmender Kandidat auf die Endrunde. Wir sind Deutscher Meister in der Halle, haben den Hallen-Europapokal gewonnen und sind mit der Jugend A Deutscher Meister geworden. Deshalb dürfen wir nicht nach dieser einen Niederlage mit hängenden Köpfen rumlaufen. Wir haben einen Quantensprung gemacht und unser Weg ist noch lange nicht zu Ende.

Wohin soll der Weg noch führen?

Was die Mannschaft in den letzten Jahren geschafft hat, das macht Freude. Die Arbeit im Klub ist viel professioneller geworden. Aber es gibt immer noch Dinge, die man optimieren kann. Daran arbeiten wir. Wir wollen auch in der nächsten Saison wieder gutes Hockey spielen und uns für die Endrunde qualifizieren.

Aber erstmal ist jetzt Pause, oder?

Zwei Wochen lang hat die Mannschaft jetzt komplett frei. Das hat sie sich verdient. Danach bekommt jede Spielerin einen individuellen Trainingsplan, wir treffen uns dann in größeren Abständen und spielen zum Beispiel Tennis oder Beachvolleyball. Ende Juli beginnt das Training für die neue Saison und dann geht es wieder drei- bis fünfmal in der Woche auf den Platz. Denn ich bin der Meinung: Viel Training zahlt sich irgendwann auch aus.

 

Info: Die Hockeysaison ist nicht für alle DHC-Damen beendet. Selin Oruz, Lisa-Marie Schütze und Annika Sprink wurden in die Nationalmannschaft berufen und spielen in Rio um olympisches Gold. Jetzt stehen Lehrgänge in Hamburg, London und München an. Zum Abschluss bereitet sich die Nationalmannschaft vom 12. bis zum 15. Juli in Düsseldorf vor.

 

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